Post by Ronald KonschakPost by Wolfgang Schwanke"Der Westen" hatte keine einheitliche Darstellung. Besonders in den
70er Jahren gab es nicht wenige Sendungen im westdeutschen TV, die fast
ein marxistisches Weltbild zum Besten gaben. Wie du die z.B. mit dem
heutigen neoliberalen Mainstream unter einen Hut bringen willst, musst
du erstmal erklären.
Also _das_ ist der westdeutsche Marxismus! Jetzt verstehe ich
auch, wie man Grüne und Sozialdemokraten zusammen als Linke
einordnen kann.
Kann es sein, dass du kein Wort verstanden hast? Keiner deiner beiden
Sätze macht im Zusammenhang mit dem was ich oben schrieb irgendeinen
Sinn.
In den 60er gibt es Beispiele für die sehr strikte Darstellung beider
Seiten eines Konflikts, beispielhaft ist mir in Erinnerung *) eine
Diskussion über die "Studentenbewegung" aus dem Jahr 1968. Es wurde so
im Pro-Kontra-Stil aufgemacht, jede Seite hatte einen Protagonisten der
für seine Sicht einen Film produzieren durfte der dann gesendet wurde.
Für die Pro-Seite war das Ulrike Meinhof(!), und sie hatte dann
Gelegenheit in der Diskussion ihre Sicht ausführlich zu verteidigen,
ebenso wie die Kontra- Seite.
In den 70er Jahren war es gängig, dass Dokumentationen über politische
Themen im West-TV marxistische Erklärungsansätze transportierten. Der
sehr sozialkritische Ansatz durchzog sogar Unterhaltungssendungen.
Selbst in Vorabendserien wurde die Situation von Lehrlingen, schlechte
Wohnverhältnisse oder die Konflikte zwischen Lohnabhängigen und
Unternehmern thematisiert. Die Autoren haben da erkennbar Partei
genommen. (Die gemeinte Serie ist "Kleinstadtbahnhof" mit Heidi Kabel,
man glaubt es kaum)
In den 80er Jahren, an die sich die meisten gut erinnern dürften, war
es in ARD und ZDF gängige Münze, Ronald Reagan und Margaret Thatcher
als reaktionäre Ewiggestrige darzustellen. Helmut Kohl war sowieso die
Schießbudenfigur schlechthin.
*) Aus Wiederholungen in den 2000er Jahren :)
Post by Ronald KonschakFolglich ändern sich auch die Methoden,
die das gewünschte Weltbild vermitteln sollen.
Ach so du meinst, die Meinungsvielfalt und die systemkritischen Stimmen
waren nur Fassade, hinter der eine finstere Absicht lauerte? Was hätten
die denn machen sollen, um diesen Vorwurf zu entkräften? So wie das DDR-
Fernsehen werden? Das war aber nun gerade einfältig.
Post by Ronald KonschakWenn ich das Fernsehen heute anschaue
Es geht nicht um heute. Die heutigen Medien mit den damaligen
gleichzusetzen wäre ein Fehler.
Post by Ronald Konschakstelle ich bezüglich der außenpoli-
tischen Richtlinien keine nennenswerte Veränderung zu den 80ern
fest.
Ich stelle fest, dass es in den 80ern keine Richtlinien gab. Da gab es
unterschiedliche Stimmen.
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John Peel is not enough
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