Martin Ebert schrieb:
[richtiges Antragsprocedre]
Post by Martin EbertVermutlich meint der Autor aber was ganz anderes.
Mit Verblüffung nahm ich vor einigen Jahren zur Kenntnis, dass es
Bungalows, umgebaute Bauwagen - und eben Zelte.
Das PCK Schwedt hatte sowas unter anderem!! in Bansin auf Usedom.
Deshalb war ich alls Kind dort mindestens drei Mal.
Es waren FDGB-Ferienplätze, die vom Betrieb (hier EVW / PCK)
vergeben wurden. Es gab Steilwandzelte mit Einrichtung.
(Außer Bettwäsche) Bungalows und umgebaute Bauwagen.
Es gab ein großes Gemeinschaftszelt und einen Platzwart, der
zB sich auch um die gemeinsamen Essen im Gemeinschaftszelt
kümmerte. Abends sehr oft Bumskapelle und Kampftrinken.
Es gab ainen Zeltplatzkonsum und ein Zeltkino und am Strand FKK.
In dem Kino sah ich als Kind (mein Vater hatte den Einlasser
irgendwie bequatscht )"Man nannte ihn Hombre" und "MacKenna's Gold".
Gleich nebendran war der "Wessizeltplatz" ein abgesperrtes Gebiet
auf dem internationale Gäste (in eigenen Wohnwagen??" campten.
Das PCK hatte noch mehr solcher Ferienplätze. Ebenfalls hatte das
PCK "eigene" Kinderferienlager wie das in Günserode.
Die Betriebe tauschten auch untereinander die Objekte aus.
In Pinnow dann hatte ich einen Kollegen, der die Antragsprozedur
virtuos beherrschte und somit fast jeden Sommer an irgendeinem Wasser
auf einem FDGB-Zeltplatz war. Erste Wahl war immer die Ostseeküste.
Dann kamen die Boddengewässer und zum Schluß die Binnengewässer
in seinem Antrag. Der mußte zum Stichtag abgegeben werden und auch
ich stellte mal so einen Antrag und durfte so mal in Lubmin neben dem
Atomkraftwerk am Greifswalder Bodden campen. Dort traf ich auch
den Kollegen wieder, der esin diesem Jahr eben auch nur ans Brackwasser
geschafft hatte. Zu allerletzt wurde die ganze DDR als Urlaubsziel
angegeben. So kam es, daß unsere Familie, wenn oben kein Platz mehr
war, eben in den Harz fuhr oder an den Rennsteig nach Masserberg.
Es wurde peinlich darauf geachtet, daß Familien regelmäßig in der
DDR einen Urlaubsplatz bekamen. Natürlich werden auch hier die
Beziehungen mitgespielt haben. So reisten wir oft mit einem
befreundeten Ehepaar gemeinsam.
Post by Martin EbertWie ein Betrieb seine Plätze vergab - dürfte höchst unterschiedlich
gewesen sein. Also da wäre "alle zwei Jahre" schon denkbar.
Erstmal mußte der Antrag termingerecht und in gutem Zustand dort eingehen.
Dann gabs auch eine Warteliste. Es gab auch Sozialauswahl. Und es gab sicher
auch Beziehungen bzw. Mauschellei. Aber da konnte man sich beschweren, was
ziemlich oft vorkam: Der Kollege fährt jetzt schon zum 5. Mal nach Bansin,
ich will jetzt auch mal, sonst geh ich zum BGL-Vorsitzenden und beschwere mich.
Das Ferienobjekt ist für alle betriebsangehörigen da, nicht nur für die
Genossen. Da wurde dann Klartext gesprochen und die Leute bekamen oft recht und
die Mauscheler eine auf den Deckel. Bein Ferienplatz verstanden die Leute eben
keinen Spaß. Da war dann Schluß mit lustich.
Eine Garantie auf jährlichen Urlaubsplatz oder eine Garantie für jedes zweite
Jahr gabs jedoch nicht.
Also immer fleißig Antrag abgeben und hoffen. Bei meinem Kollegen in Pinnow
hatte das auch sehr oft jahrelang gut geklappt. Und bei meinen Eltern auch.
man konnte es sich nicht aussuchen aber es gab eine Kommission die aus den
eigenen Kollegen bestand und die passten schon aus, daß das einigermaßen fair
verief. Ausgenommen davon natürlich solche Sonderobjekte wie Kühlungsborn oder
was weiß ich. Da kam Otto Normal mMn garnicht ran.
BGE