Discussion:
Schulstrafen
(zu alt für eine Antwort)
Claudia Bartsch
2003-08-31 22:18:09 UTC
Permalink
den ganzen Tag eine Klasse von 32 Kindern. Man kann sich vorstellen,
das sie irgendwann einfach mit den Nerven am Ende war.
War das üblich? Ich glaube nicht. Während meiner Schulzeit gingen die
Schülerzahlen nie über 25 hinaus.
Nein, die Klassenstärke ergab sich aus den gleichen Kriterien wie heute.
Wurde die Maximalstärke überschritten (die wohl heute bei 30 liegt, in der
DDR bei 32 oder maximal 35), wurde eben eine Klasse mehr gebildet. Und wenn
eine Schule eben einen Jahrgang mit 36 Schülern hatte, hatten Lehrer und
Schüler Glück: Es gab zwei Klassen mit 18. Aber wehe, es waren nur 31 ...
Ähm ja, hätte ich mir meine Frage auf dein obiges Posting sparen können.
In der EOS war sogar 20 die Obergrenze.
Nein, bestimmt nicht.
Was soll der Quatsch? Wenn ich sage, dass es bei mir so war, dann musst
du das schon glauben. Vierzügige EOS, zweite Hälfte 80er. In jeder
Klasse genau 20, nicht mehr und auch nicht weniger. Wenn es bei dir
anders war, dann liegt es nahe, dass es eben keine für die gesamte DDR
einheitlichen Regeln gab.

caba
Dirk Bindmann
2003-08-31 21:39:36 UTC
Permalink
Ab der siebenden Klasse war ich eh in Internat und die
Erzieher hat so ein Eintrag ohnehin wenig interessiert.
Womit wir bei Internatsstrafen wären. Heimfahrverbot war recht
wirkungsvoll.

Herzliche Grüße
Dirk
Ralf Buerckner
2003-09-01 21:26:46 UTC
Permalink
Post by Dirk Bindmann
Ab der siebenden Klasse war ich eh in Internat und die
Erzieher hat so ein Eintrag ohnehin wenig interessiert.
Womit wir bei Internatsstrafen wären. Heimfahrverbot war recht
wirkungsvoll.
Du musst hier die Internate unterscheiden. Da ich ohnehin nur zweimal
im Jahr nach Hause gefahren bin und das Internat zu diesen Zeitpunkten
(Halbjahresferien und Jahresfreien) geschlossen war, hätte mich ein
Heimfahrtverbot nur bedingt getroffen. Ich hätte den Aufriss meiner
Eltern auch nicht erleben wollen, wenn sie ihren Sohn zu diesen
Gelegenheiten nicht sehen können, weil die Internatsleitung der
Meinung ist, er darf nicht nach Hause.


HAND

so long

./ralf+2
--
"Please forward this message to all your recipents in your
adress book.
This would help us to spread our spam across the world.
Thank you verry much!" [Andreas Schmidt in dan-am]
Claudia Bartsch
2003-08-31 22:20:26 UTC
Permalink
Hallo,
den ganzen Tag eine Klasse von 32 Kindern. Man kann sich vorstellen,
das sie irgendwann einfach mit den Nerven am Ende war.
War das üblich? Ich glaube nicht. Während meiner Schulzeit gingen die
Schülerzahlen nie über 25 hinaus. In der EOS war sogar 20 die Obergrenze.
Rostock 1973 Klasse 1: 40, und das bei 3 Parallelklassen (51. POS).
Das widerlegt Matthias Behauptung: Obergrenze 35.
Zu dir: Da kannste ja von Glück reden, dass aus dir was geworden ist
(bei solchen Vorkriegsverhältnissen) ;-)

caba
Patrick Bonacker
2003-09-01 05:12:25 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Claudia Bartsch
Rostock 1973 Klasse 1: 40, und das bei 3 Parallelklassen (51. POS).
Das widerlegt Matthias Behauptung: Obergrenze 35.
Gut es wurde aber auch als unhaltbarer zustand eingeschätz, jedoch als
einer, gegen den man _sofort_ nichts unternehmen konnte, da auch in
allen Nachbarklassen/Schulen solche "Zustände" herrschten. Irgendwohin
mussten die Kinder ja gehen. Sobald in der Gegend die nächsten
Schulen fertiggestellt waren, wurden die Klassen verkleinert, aber
WIMRE pegelte sich das in der Unterstufe um 25-30 ein.
Post by Claudia Bartsch
Zu dir: Da kannste ja von Glück reden, dass aus dir was geworden ist
Danke, aber woher weißt'n das :-)?
Post by Claudia Bartsch
(bei solchen Vorkriegsverhältnissen) ;-)
Naja, es blieb ja nicht bei den 40 Schülern aus Klasse 1.
Weiter ging es mit vielleicht 35 in Klasse 2, und dann - anderer Ort,
andere Schule - 22 (Klasse 3) ... 15 (Klasse 6). Später dann aber
wieder über 30 (wieder andere Schule).

_Mir persönlich_ war das aber eigentlich, auch rückblickend, egal.
Glaube nicht, dass ich mehr oder weniger Lehreraufmerksamkeit
gebraucht hätte.

Gruß,
Patrick
A. Lange
2003-09-01 07:32:40 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Claudia Bartsch
Rostock 1973 Klasse 1: 40, und das bei 3 Parallelklassen (51. POS).
Das widerlegt Matthias Behauptung: Obergrenze 35.
Gut es wurde aber auch als unhaltbarer zustand eingeschätz, jedoch als
einer, gegen den man _sofort_ nichts unternehmen konnte, da auch in
allen Nachbarklassen/Schulen solche "Zustände" herrschten. Irgendwohin
mussten die Kinder ja gehen. Sobald in der Gegend die nächsten
Schulen fertiggestellt waren, wurden die Klassen verkleinert, aber
WIMRE pegelte sich das in der Unterstufe um 25-30 ein.
72-82
An meiner Schule waren die Verhältnisse bis ca. 74 extrem angespannt.
Zwar waren die Klassen mit 22 Kindern recht klein, wir waren die erste
Pillenknickklasse, vorher gab es noch D-Klassen. A und B waren die
Hort-Klassen, die C die Hausklasse, in der ich war. In der ersten Klasse
hatten wir noch Schichtbetrieb wegen fehlender Klassenräume, mitunter
fing der Unterricht erst um 11.00 an.
In der 2.Klasse wurden wir auf Betreiben der Eltern in einen
Kindergarten ausgelagert, zur 3.Kl. kehrten wir zurück, dann wurde
irgendwann ein neues Gebaude fertig.
Ab der 5. Klasse war unsere Schülerzahl auf 30 gestiegen, zwei Zuzüge,
der Rest Leute, die noch eine Ehrenrunde drehen durften. Bis 3 Figuren
zur EOS gingen, blieb das auch so.

Gruß
Andreas
Claudia Bartsch
2003-09-01 14:49:25 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Claudia Bartsch
Rostock 1973 Klasse 1: 40, und das bei 3 Parallelklassen (51. POS).
Das widerlegt Matthias Behauptung: Obergrenze 35.
Gut es wurde aber auch als unhaltbarer zustand eingeschätz, jedoch als
einer, gegen den man _sofort_ nichts unternehmen konnte, da auch in
allen Nachbarklassen/Schulen solche "Zustände" herrschten. Irgendwohin
mussten die Kinder ja gehen. Sobald in der Gegend die nächsten
Schulen fertiggestellt waren, wurden die Klassen verkleinert, aber
WIMRE pegelte sich das in der Unterstufe um 25-30 ein.
Post by Claudia Bartsch
Zu dir: Da kannste ja von Glück reden, dass aus dir was geworden ist
Danke, aber woher weißt'n das :-)?
Naja, so genau weiß ich das nicht. Aber du kannst zumindest schreiben
und Usenet bedienen. Das ist doch schon mal was. ;-)


-c-
Dirk Moebius
2003-09-01 05:44:39 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
War das üblich? Ich glaube nicht. Während meiner Schulzeit gingen die
Schülerzahlen nie über 25 hinaus. In der EOS war sogar 20 die Obergrenze.
Rostock 1973 Klasse 1: 40, und das bei 3 Parallelklassen (51. POS).
Das widerlegt Matthias Behauptung: Obergrenze 35.
Nicht unbedingt.
Wo nix zu machen war - z.B. nicht genug Räume für einen vierten Klassenzug -
da mußte es eben auch über der Obergrenze gehen.
Nur gab es - im Unterschied zur BRD - keinen Klageweg für Eltern, wenn
diese Obergrenze überschritten wurde.
Post by Claudia Bartsch
Zu dir: Da kannste ja von Glück reden, dass aus dir was geworden ist (bei
solchen Vorkriegsverhältnissen) ;-)
das Zwangstopfen nciht zu vergessen 8-)

Dirk
--
Das Usenet ist prinzipiell ein recht lustiger Haufen, machmal ein lustiger
Haufen kleinkarierter, besserwissender und arroganter Arschlöcher aber doch
immer irgendwie lustig.
Oliver C. Thornton in <bfuq7o$um3$07$***@news.t-online.com>
Patrick Bonacker
2003-09-01 08:39:45 UTC
Permalink
Hallo,

on 01 Sep 2003 07:44:39 +0200, Dirk Moebius
Post by Dirk Moebius
Post by Claudia Bartsch
Zu dir: Da kannste ja von Glück reden, dass aus dir was geworden ist (bei
solchen Vorkriegsverhältnissen) ;-)
das Zwangstopfen nciht zu vergessen 8-)
Nee, in der Krippe war ich nicht (nur Kindergarten, da wurden wir aber
nicht mehr getopft... allerdings: den Zwangsmittagsschlaf haben wir
hier ja auch schonmal diskutiert...).

Gruß,
Patrick
Martin Schmidt
2003-08-31 22:30:09 UTC
Permalink
An so einen Hickhack wie heute - "wir müssen
wegen einem fehlendem Schüler die Schule schließen" - kann ich mich
jedenfalls nicht erinnern.
Wobei dieser Hickhack deshalb gemacht wird, weil man wegen sinkender
Schülerzahlen Schulen schließen muss. Da ist sowas natürlich ein
willkommenes Argument.
Dirk Moebius
2003-09-01 05:46:22 UTC
Permalink
Wo gab es in der DDR derartige extreme Klassenstärken? Das ist ja noch
schlümmer als im derzeitigen chaotischen Verbildungssystem, kann ich
kaum glauben.
So wars zumindest in Leipzig. Für andere Schulen kann ich natürlich
nicht sprechen.
Cottbus, Anfang der 70er.
Für den Braunkohletagebau und das KW Jänschwalde wurden viele Leute
angesiedelt, vor allem junge Paare mit kleinen Kindern. Und bis die
Infrastrultur auch fertig war, waren die Kinder schon wieder groß.


Dirk
--
Das Usenet ist prinzipiell ein recht lustiger Haufen, machmal ein lustiger
Haufen kleinkarierter, besserwissender und arroganter Arschlöcher aber doch
immer irgendwie lustig.
Oliver C. Thornton in <bfuq7o$um3$07$***@news.t-online.com>
Matthias Opatz
2003-09-01 06:36:31 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
In der EOS war sogar 20 die Obergrenze.
Nein, bestimmt nicht.
Was soll der Quatsch? Wenn ich sage, dass es bei mir so war, dann musst
du das schon glauben.
Lies einfach noch mal langsam, was Du und ich geschrieben haben.

Ob *Ihr* 20 Schüler hattet oder ob 20 die *Obergrenze war*, ist ein kleiner
Unterschied.

Matthias
--
Wer sich böser Tat erfrecht,
dem ergeht es meistens schlecht.
Claudia Bartsch
2003-09-01 14:46:46 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Claudia Bartsch
In der EOS war sogar 20 die Obergrenze.
Nein, bestimmt nicht.
Was soll der Quatsch? Wenn ich sage, dass es bei mir so war, dann musst
du das schon glauben.
Lies einfach noch mal langsam, was Du und ich geschrieben haben.
Ob *Ihr* 20 Schüler hattet oder ob 20 die *Obergrenze war*, ist ein kleiner
Unterschied.
Bei uns war 20 die Ober- und Untergrenze. Kreisinterne Festlegung.
Praktisch kommt das ja wohl aufs Selbe raus. Verstehste?

-c-
Andreas Zerbst
2003-09-02 06:55:56 UTC
Permalink
Claudia Bartsch <***@gmx.de> writes:

[...]
Post by Claudia Bartsch
Bei uns war 20 die Ober- und Untergrenze. Kreisinterne Festlegung.
Praktisch kommt das ja wohl aufs Selbe raus. Verstehste?
Nee, den Quatsch kann niemand ernsthaft verstehen.
Ein Kreis, in dem alle Klassen an allen Schulen genau 20 Schüler hatten?

Gruß,

Andreas Z.
Claudia Bartsch
2003-09-02 14:21:21 UTC
Permalink
Post by Andreas Zerbst
[...]
Post by Claudia Bartsch
Bei uns war 20 die Ober- und Untergrenze. Kreisinterne Festlegung.
Praktisch kommt das ja wohl aufs Selbe raus. Verstehste?
Nee, den Quatsch kann niemand ernsthaft verstehen.
Ein Kreis, in dem alle Klassen an allen Schulen genau 20 Schüler hatten?
Wenn Du alle meine Postings aufmerksam gelesen hättest, wär Dir
aufgefallen, dass ich von der EOS sprach. Und da war es so. Alle Klassen
(die EOS war vierzügig) in jedem Jahrgang hatte exakt 20 Schüler. Die
Auswahl der Schüler aus den POS war eben auch schon dadurch bestimmt,
dass es nur 20 Plätze pro Klasse gab. Heute heißt sowas Quote. Wie das
zu DDR-Zeiten hieß, weiß ich nicht. Deshalb fragte ich hier.

-c-
Ronny Heidenreich
2003-09-02 14:28:40 UTC
Permalink
Post by Andreas Zerbst
Nee, den Quatsch kann niemand ernsthaft verstehen.
Ein Kreis, in dem alle Klassen an allen Schulen genau 20 Schüler hatten?
An der *EOS* ist das durchaus und sehr gut vorstellbar - es wären eben
exakt soviele Schüler zugelassen worden, daß diese Verteilung paßte.
Ich gehe mal davon aus, daß das Zulassungsverfahren - offiziell und
unter der Hand - nicht extra erläutert werden muß.

RH
Andreas Zerbst
2003-09-01 09:18:29 UTC
Permalink
***@gmx.net (Carlo) writes:

[...]
Wo gab es in der DDR derartige extreme Klassenstärken?
[...]

Klassenstärke meiner 1.Klasse: 34
Anzahl erste Klassen: 4
Zeit: 1966
Ort: 40.POS Leipzig

Gruß,

Andreas Z.
Veith
2003-09-01 10:01:02 UTC
Permalink
Andreas Zerbst wrote:

[Klassenstärken]
Meine Klassenstärken schwankten zwischen 18 und 25 Schülern
Zeit: 70er
Ort: Dorf, Bezirk Halle

Dabei gehöre ich zu den wenigen, die noch ganz in der Dorfschulentradition
in eine Doppelklasse gingen. Also, wir Erstkläßler saßen mit den den
"Großen" aus der 2. Klasse in einem Klassenraum, wir rechts, sie links.
Wenn der Lehrer sich mit den einen beschäftigte, mußten die anderen still
arbeiten ...

Peter
--
http://DDR-LUFTWAFFE.de
Volker Eichmann
2003-09-01 14:24:33 UTC
Permalink
Hallihallo!
Hallo,
könnt Ihr Euch noch daran erinnern mit was so für schulischen Strafen
Ihr zu DDR-Zeiten belegt worden seit? Ich kann mich nämlich irgendwie
nicht erinnern, daß es soetwas wie Nachsitzen an meiner Schule (POS)
gegeben hat - eher ein Eintrag ins Klassenbuch, öffentliche Demütigung
vor der Klasse oder gar beim Appell sowie Verständigung der Eltern...
Zeitlich gesehen interessiere ich mich dabei für die 80er Jahre, denn
das war genau meine Schulzeit. Danke schon mal für alle Beiträge!
Interessant für jemand mit Westschulerfahrung.
Nachsitzen gab es zu meinen End-DDR-Zeiten längst nicht mehr.
Dafür gabs das Anfang der 70er Jahre noch im Westen - habs selber zu
Grundschulzeiten erlebt :-((
- Tadel (Eintrag ins Klassenbuch + immer Elterninfo)
Eintrag ins Klassenbuch gabs im Westen auch, nach 3 Einträgen einen
Brief an die Eltern (entweder mit Unterschriftspflicht oder per Post,
genau weiss ich das nicht mehr). Bei Hausaufgaben gab es Eintrag ins
Heft mit geforderter Elternunterschrift der Kenntnisnahme.
- Verweis
Gab und gibt es weiterhin.
- strenger Verweis bis hin zu Klassen- oder gar Schulwechsel, oder
Auch das gab und gibt es weiterhin, wenn auch extrem selten.
Schulrausschmiß -> Willkommen in der sozialistischen Produktion
Letzteres gab es im Westen natürlich nicht...
bei den härteren Sanktionen natürlich immer mit FDJ-Beteiligung und
entsprechenden zusätzlichen Sanktionen der Jugendfreunde.
Auch das fiel im Westen ersatzlos aus. Aber ansonsten gab es wohl gar
nicht so große Unterschiede, so mein rein persönlicher Eindruck...

Gruß, Volker
Wolfgang Puffe
2003-09-01 16:55:22 UTC
Permalink
"Ulf Gutschmidt" schrieb...

[schnippschnapp]
daran, daß meine Klassenleiterin eine scheußliche, gemeingefährliche
Furie war.
"scheußliche, gemeingefährliche Furie", der Ausdruck triffts perfekt!

Wolfgang
Wolfgang Puffe
2003-09-01 17:04:00 UTC
Permalink
"Frank Nitzschner" schrieb...
Sonderappelle brauchte es dafür gar nicht, dafür gab es zu regelmäßig
(ca. alle 4 bis 6 Wochen) einen ganz normalen Appell zu irgendeinem
Anlass.
Appelle waren bei uns etwas ganz ganz seltenes.
Das zu Apellen Schlülerstrafen zur Ansprache kamen kann ich mich nicht
erinnern.
WIMRE eimal monatlich Sa früh die sogenannte
Schülerkonferenz. So richtig mit Nationalhymne.
Schülerkonferenz? Kenne ich auch nicht.
Auch an die Nationalhymne zu Apellen kann ich mich nicht erinnern.
Hier wurde eigentlich eher die Internationale gespielt.
Scheinbar gab es richtig rote Schulen, wo man sowas mit Hochgenuß
durchgezogen hat, bei uns jedenfalls nicht.


Wolfgang
Guido Grohmann
2003-09-01 17:39:11 UTC
Permalink
Wolfgang Puffe schrieb
Die Hausbesuche waren in der tat sehr unerfreulich, denn hier wurde
nicht etwa, wie ich das heute bei meinen Kindern erlebe, die
Entwicklunngs- und Fördermöglichkeiten ausgelotet und Empfehlungen
gegeben, sondern es wurde böse ein Sündenregister verkündet.
Das mag aber nicht am DDR-Bildungssystem der DDDR gelegen haben, sondern
daran, daß meine Klassenleiterin eine scheußliche, gemeingefährliche
Furie war.
Hmm - meine war nur ein Giftzwerg, welcher meine Mutter nicht leiden
konnte und desöfteren versucht hat, mir eine reinzuwürgen. Ging aber nur
über Kopfnoten.

GG
UG
Joachim Peter
2003-09-01 18:25:13 UTC
Permalink
zum Beispiel bei uns in Leipzig (meine Schulzeit an der POS 1964-1974)
Nach Bau einer neuen Schule wurde bei uns eine der 4 Klassen aufgeteilt,
nach der 8. (Abgang einiger an die EOS oder zur Teilfacharbeiterausbildung) noch eine.
Eigentlich wäre dann eine Wiederzusammenlegung logisch gewesen. Die gab
es bei uns nach der 8. Klasse wegen etlicher Abgänge (Teilfacharbeiter,
mehr Weg- als Zuzüge). Sonst wären die Klassen zu klein gewesen (wir
waren immer so knapp über 20 Schüler/Klasse), zumal die c-Klasse auch
schon vorher etwas klein war.
Ähhh deutsche Sprache schwere Sprache, so hatte ich das auch gemeint:
nach Bau der neuen Schule gingen einige Schüler aus allen vier Klassen der alten Schule
da hin (die in dieser Richtung wohnten), der Rest der d-Klasse wurde aufgeteilt auf a/b/c.
Nach der 8. gingen welche aus a/b/c, der Rest von c wurde aufgeteilt nach a/b
Ich hatte das "Glück", zuerst d, dann c, dann b, zu sein, deshalb war für mich das "Aufteilen"
wohl naheliegender als das "Zusammenlegen".

Joachim
Joachim Peter
2003-09-01 18:29:57 UTC
Permalink
den ganzen Tag eine Klasse von 32 Kindern. Man kann sich vorstellen,
das sie irgendwann einfach mit den Nerven am Ende war.
Wo gab es in der DDR derartige extreme Klassenstärken? Das ist ja noch
schlümmer als im derzeitigen chaotischen Verbildungssystem, kann ich
kaum glauben.
Schlümmer war das übrigens trotzdem nicht, als meine älteste Tochter hier in Berlin zur Schule kommen
sollte (1996), war 40 die "Teilungsgrenze" in der Grundschule um die Ecke.
Es waren wohl auch gerade 39 oder 40. Grund für uns, eine andere Schule durchzuboxen.
Joachim
Falk Schade
2003-09-01 18:35:04 UTC
Permalink
Die Hausbesuche waren in der tat sehr unerfreulich, denn hier wurde
nicht etwa, wie ich das heute bei meinen Kindern erlebe, die
Entwicklunngs- und Fördermöglichkeiten ausgelotet und Empfehlungen
gegeben, sondern es wurde böse ein Sündenregister verkündet.
Das mag aber nicht am DDR-Bildungssystem der DDDR gelegen haben, sondern
daran, daß meine Klassenleiterin eine scheußliche, gemeingefährliche
Furie war.
Meine war eigentlich ganz nett, nur sie wohnte im Haus gegenüber.
So was war auch nicht wirklich gut.

Falk
Lisette Mann
2003-09-02 15:24:13 UTC
Permalink
könnt Ihr Euch noch daran erinnern mit was so für schulischen
Strafen Ihr zu DDR-Zeiten belegt worden seit? Ich kann
mich nämlich irgendwie nicht erinnern, daß es soetwas wie
Nachsitzen an meiner Schule (POS) gegeben hat
doch ... ich musste mal nachsitzen.
- eher ein Eintrag ins Klassenbuch, öffentliche Demütigung
vor der Klasse oder gar beim Appell sowie Verständigung
der Eltern...
Naja, an eine oeffentliche Demuetigung vor der Klasse oder
gar beim Appell kann ich mich nicht erinnern.

An Eintraege ins Hausaufgabenheft aber schon.
z.B.
"Lisette hatte als einzige in der Klasse kein Pionierhalstuch
zur Zeugnisausgabe um" :o))))
Zeitlich gesehen interessiere ich mich dabei für die 80er Jahre,
denn das war genau meine Schulzeit. Danke schon mal für alle
Beiträge!
1977 - 1987 POS Ernst Schneller in Stavenhagen

LG, Lisette
Guido Grohmann
2003-09-02 15:46:36 UTC
Permalink
Post by Lisette Mann
Naja, an eine oeffentliche Demuetigung vor der Klasse oder
gar beim Appell kann ich mich nicht erinnern.
Gab es in meiner Klasse - einer hatte wohl ein BMX-Rad(!) gestohlen.
Post by Lisette Mann
1977 - 1987 POS Ernst Schneller in Stavenhagen
1978-1988 POS Karl Liebknecht, Zerbst ;)

Guido
Lisette Mann
2003-09-02 16:36:16 UTC
Permalink
Post by Guido Grohmann
Post by Lisette Mann
Naja, an eine oeffentliche Demuetigung vor der Klasse oder
gar beim Appell kann ich mich nicht erinnern.
Gab es in meiner Klasse - einer hatte wohl ein BMX-Rad(!) gestohlen.
Wo gabs die denn? Ueber Genex?
Post by Guido Grohmann
Post by Lisette Mann
1977 - 1987 POS Ernst Schneller in Stavenhagen
1978-1988 POS Karl Liebknecht, Zerbst ;)
fast mein Jahrgang :o)

LG, Lisette

Lisette Mann
2003-09-02 15:26:19 UTC
Permalink
Schüler die sich umdrehten, und mit dem Hintermann schwatzten, oder
noch schlimmer auf der Schulbank schliefen, wurden auch gern mit
diesem großen Tafellineal zur Aufmerksamkeit gezwungen, in dem es
mit der flachen Seite durch den Lehrkörper auf die Tischplatte
geklatscht wurde.
Jo, das kenn ich auch noch. _Da_ war man dann wach. :o)

LG, Lisette
Guido Grohmann
2003-09-02 15:50:44 UTC
Permalink
Post by Lisette Mann
Schüler die sich umdrehten, und mit dem Hintermann schwatzten, oder
noch schlimmer auf der Schulbank schliefen, wurden auch gern mit
diesem großen Tafellineal zur Aufmerksamkeit gezwungen, in dem es
mit der flachen Seite durch den Lehrkörper auf die Tischplatte
geklatscht wurde.
Jo, das kenn ich auch noch. _Da_ war man dann wach. :o)
Unser Physiklehere hatte mal folgendes drauf: "Erklärung ... Erklärung
... Alle die mir jetzt zuhören, nicht erschrecken". KLATSCH! 10 Leute
saßen plötzlich kerzengerade. In der Parallelklasse flog mal ein Apfel
durchs offene Fenster und traf einen Schüler in der Klasse. Kommentar
ebendesselben Lehrers zu dem getroffenen: "Wenn du schon aus dem Fenster
guckst, hättest du auch ausweichen können."

GG
Post by Lisette Mann
LG, Lisette
Lisette Mann
2003-09-02 15:31:19 UTC
Permalink
den ganzen Tag eine Klasse von 32 Kindern. Man kann sich
vorstellen, das sie irgendwann einfach mit den Nerven am
Ende war.
War das üblich? Ich glaube nicht. Während meiner Schulzeit gingen
die Schülerzahlen nie über 25 hinaus. In der EOS war sogar 20 die
Obergrenze.
Also wir waren in den letzten 3 Jahren (glaub ich) nur noch 18
Schueler in der Klasse (9 Maedchen, 9 Jungs ...) und so viel
ich weiss waren in den anderen Klassen auch nicht viel mehr.
Und es gab an unserer Schule nur a und b-Klassen.
Und ja, es war in der Provinz :o)

LG, Lisette
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