Discussion:
Brocken - der höchste Berg der Welt
(zu alt für eine Antwort)
Martin Ebert
2009-12-03 22:06:11 UTC
Permalink
Frage: Welcher ist der höchste Berg der Welt?
Antwort: Der Brocken - da kommt niemand hoch.

Am 03.12.1989 öffneten sich die dortigen Tore.

Das Brockenplateau lag vollständig auf DDR-Gebiet.

Es war von einer Mauer umgeben, da ebendort nebst
Wetterwarte und Einrichtungen der Deutschen Post
auch Kräfte der HA III des MfS und eine Einheit der
82. Fernmeldebrigade des Generalstabs der sowj.
Streitkräfte lagen.

Meine Frage betrifft die Brockenmauer [Betonmauer):
Ich weiß, dass die Betonelemente auf dem Brockenplateau
zerkleinert worden sind - und dem dortigen Wegebau dienten.

Aber wann konkret war das?

Mt
Rainer Lüdike
2009-12-04 09:37:00 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Frage: Welcher ist der höchste Berg der Welt?
Antwort: Der Brocken - da kommt niemand hoch.
Am 03.12.1989 öffneten sich die dortigen Tore.
Das Brockenplateau lag vollständig auf DDR-Gebiet.
Es war von einer Mauer umgeben, da ebendort nebst
Wetterwarte und Einrichtungen der Deutschen Post
auch Kräfte der HA III des MfS und eine Einheit der
82. Fernmeldebrigade des Generalstabs der sowj.
Streitkräfte lagen.
Ich weiß, dass die Betonelemente auf dem Brockenplateau
zerkleinert worden sind - und dem dortigen Wegebau dienten.
Aber wann konkret war das?
Mt
es war 5 min 23 sek nach 12 Uhr.
2 sek eher wäre besser gewesen.

Rainer
Martin Ebert
2009-12-09 01:35:47 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Ich weiß, dass die Betonelemente auf dem Brockenplateau
zerkleinert worden sind - und dem dortigen Wegebau dienten.
Aber wann konkret war das?
Kann das wirklich niemand konkret sagen?

Auch die Herren Journalisten - nichts im Archivraum?

Mt
Michael Gebert
2009-12-10 00:01:56 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Martin Ebert
Ich weiß, dass die Betonelemente auf dem Brockenplateau
zerkleinert worden sind - und dem dortigen Wegebau dienten.
Aber wann konkret war das?
Kann das wirklich niemand konkret sagen?
"Knapp einen Monat nach der Grenzöffnung, am 3. Dezember 1989, kam es
zum friedlichen Marsch auf den noch immer gesperrten Gipfel. [...]
Dennoch dauert es noch Jahre, bis das Militär vom Brocken verschwunden
ist. Erst im Mai 1991 beginnt der Abriss der Mauer. Vier Monate später
nimmt die Brockenbahn ihren Betrieb wieder auf. Der gesamte Abbau der
Sperranlagen auf der Krone des Berges dauert mehr als zehn Jahre."
http://www3.ndr.de/sendungen/niedersachsen_1930/tv396.html

"Mit der deutschen Wiedervereinigung wurden ab 1990 schrittweise die
Grenzsicherungsanlagen sowie die militärischen Anlagen abgebaut. Der
letzte russische Soldat verließ den Brocken am 30. März 1994."
http://brocken.yakohl.com/

"Den Brocken konnte man erstmals am 03.12.1989 wieder besteigen. Die
restliche Mauer wurde ab dem 06.05.1991 abgebaut."
http://www.cosmiq.de/qa/show/10150/Wann-konnte-man-wieder-auf-den-Brocken/

"1991 wurde die gesamte Mauer innerhalb von fünf Monaten abgetragen"
http://www.direktbroker.de/news-kurse/details/Politik-News/Beginn+++ddp+Datenblatt+Sper/20746456

Zumindest läßt sich der Zeitraum eingrenzen, dachte ich erst und wurde
dann weiter fündig. Frag nicht nach Belegen, ich habe nur Google bemüht.
Ich halte den 06.05.1991 als genaues Datum für wahrscheinlich. Als
Zeitraum wird sehr häufig Mai-Oktober 1991 für den Abbau angegeben.

Micha
--
Hamster: http://www.arcorhome.de/newshamster/tgl/
My Home: http://www.arcorhome.de/newshamster/micha/ (Scriptarchiv)
np: Nothing, enjoying the silence...
Matthias Opatz
2009-12-09 11:10:01 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Aber wann konkret war das?
Ist Mai 1991 konkret genug?
http://www3.ndr.de/sendungen/niedersachsen_1930/tv396.html

Am 27. Mai erreicht die erste Dampflok den Bahnhof Brocken.
Wiederinbetriebnahme der Brockenbahn war 15. 9. 1991. Da gab's ein
Programmheft, in dem diese historischen Details sicher vorkommen.
http://cgi.ebay.de/_W0QQitemZ140364944071

Ein bizarres Bild vom Zustand bis 89:
Loading Image...
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Hier illustriertes Forum zum Thema:
http://www.forum-ddr-grenze.de/t1409f8-Grenzverlauf-am-Brocken.html

Wahrscheinlich steht auch dort was drin:
<http://www.amazon.de/Brocken-Ein-freier-Berg/dp/3980347141>

Oder fragst mal Manfred Bischoff
http://www.manfred-bischoff.de/Brocken.htm

Anderenfalls rufst Du mal im Brockenmuseum an. Wenn DIE's
nicht wissen ...

Matthias
--
Doch als Scott an den Südpol kam, da stand schon Amundsens Fahne fein
·· Da brach der Frost von draußen her ihm tief in das Herz hinein. ··
···· Kein Petroleum half mehr, und kein Denken an Frau und Kind. ····
···· Und erfrorn mit ihm sind vier Mann im ewigen Eis und Wind! ·····

== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen! ==
Florian Ritter
2009-12-09 12:12:51 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Aber wann konkret war das?
Ist Mai 1991 konkret genug?http://www3.ndr.de/sendungen/niedersachsen_1930/tv396.html
Am 27. Mai erreicht die erste Dampflok den Bahnhof Brocken.
Wiederinbetriebnahme der Brockenbahn war 15. 9. 1991. Da gab's ein
Programmheft, in dem diese historischen Details sicher vorkommen.http://cgi.ebay.de/_W0QQitemZ140364944071
Ein bizarres Bild vom Zustand bis 89:Loading Image...
Naja, nu, so bizarr isses ja nu auch nich, erinnert etwas an den
Teufelsberg in Westbln. (dazu war dieser Tage eine ganz hübsche
Dokumentation in den Fehnseh) FR
Peter Veith
2009-12-09 18:46:00 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
www.manfred-bischoff.de/images/Brocken_1986b.jpg
Naja, nu, so bizarr isses ja nu auch nich, erinnert etwas an den
Teufelsberg in Westbln.
Wie heißt der dem Bocken gegenüberliegende Berg mit der
Spionag^^^Aufklärungstechnik der USA noch gleich?

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Martin Ebert
2009-12-09 19:32:24 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Matthias Opatz
www.manfred-bischoff.de/images/Brocken_1986b.jpg
Naja, nu, so bizarr isses ja nu auch nich, erinnert etwas an den
Teufelsberg in Westbln.
Wie heißt der dem Bocken gegenüberliegende Berg mit der
Spionag^^^Aufklärungstechnik der USA noch gleich?
Das war jetzt eine rhetorische Frage?

Berge sind funktechnisch schön: Sie sind hoch - man spart sich
übelste Konstruktionen.

Die wirklich schönen Berge sind aber selten:
Es gibt halt nur einen Brocken.

Und naheliegenderweise drängelte sich dort alles, was irgendwie
was zu senden, zu empfangen - oder gar zu spionieren hatte.
Die "Brockeneinheit" der GSSD (real: Einheit der 82. Fernmelde-
brigade der GRU) war sogar bis 1994 vor Ort.

Andere Beispiele sind der höchste "Berg" Brandenburgs, der
Hagelberg. Oder der Apollensberg [1].

[1] (Zielgruppe: Dort gediente Herren)
<http://gsvg.wb-online.de/bm/Kasernen/apollensberg.shtml>

Mt
Herluf Holdt, 3140
2009-12-10 00:27:13 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Wie heißt der dem Bocken gegenüberliegende Berg mit
der Spionag^^^Aufklärungstechnik der USA noch gleich?
Meinst du ehemaige "NATO-Horchposten Stöberhai"?


Oder vielleicht den weißen Turm, ungefähr 1-2 Km
NW von Wurmberg, mit ein Radarkuppel auf dem Top?
(Hab ich 1978 von Wurmberg fotografiert. Leider ist
mein Diasscanner außer Betrieb).

(Achtermannshöhe?).
--
Gruß
Herluf Holdt
DK-3140
Herluf Holdt, 3140
2009-12-10 16:25:31 UTC
Permalink
Post by Herluf Holdt, 3140
Oder vielleicht den weißen Turm, ungefähr 1-2 Km
NW von Wurmberg, mit ein Radarkuppel auf dem Top?
[...]
Hab's schon gefunden. Nur wenige hundert Meter NW
von Wurmberg Gipfel:

"1972 errichteten US-Geheimdienste auf den Wurmberg
einen 81 m hohen Turm, den North Tower, zur Aufnahme
der entsprechenden Abhörgeräte. Diese Station wurde
am 22. August 1994 gesprengt und deren Reste beseitigt.
Auf alten Postkarten wurde der Lauschstation immer als
Sender bezeichnet."

Link (Bild ganz unten):

http://www.wurmberg-alm.de/index.php?id=12
--
Gruß
Herluf Holdt
DK-3140
Peter Blancke
2009-12-10 07:35:30 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Wie heißt der dem Bocken gegenüberliegende Berg mit der
Spionag^^^Aufklärungstechnik der USA noch gleich?
Wie weit "gegenueber"?

In der PSV-Kompanie der BW in Clausthal-Zellerfeld waren immer mal
Amis zu Gast. Sicherlich nicht nur, um dort einen Weihnachtsbock zu
trinken, sondern sich moeglicherweise ueber den Inhalt der
Flugblaetter zu unterhalten, die dort bei Westwind per Luftballons
aufgelassen wurden (etwa 1975 oder auch sehr viel frueher, bis 1980)
und froehlich gen Osten flogen. Inhaltlich war das sicherlich nach
ostzonalem Sprachgebrauch "wehrkraftzersetzend".

Wenn "gegenueber" auch weiter sein darf? Auf den Radarschirmen der
US-Streitkraefte (und spaeter BW) der Wasserkuppe (950 Meter ueber
NN) wurde immer gerne das Abbild des Brocken gezeigt, welches in
orangefarbenen Konturen schoen zu erkennen war.

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Ronald Konschak
2009-12-10 17:36:08 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
In der PSV-Kompanie der BW in Clausthal-Zellerfeld waren immer mal
Amis zu Gast. Sicherlich nicht nur, um dort einen Weihnachtsbock zu
trinken, sondern sich moeglicherweise ueber den Inhalt der
Flugblaetter zu unterhalten, die dort bei Westwind per Luftballons
aufgelassen wurden (etwa 1975 oder auch sehr viel frueher, bis 1980)
und froehlich gen Osten flogen. Inhaltlich war das sicherlich nach
ostzonalem Sprachgebrauch "wehrkraftzersetzend".
Mir ist das Wort "Wehrkraftzersetzung" eher aus Romanen wie
"Die Abenteuer des Werner Holt" bekannt. War das auch
offizieller ostzonaler Sprachgebrauch?


Ronald.
--
http://ronald-konschak.homepage.t-online.de
Torsten Mueller
2009-12-10 17:46:28 UTC
Permalink
Mir ist das Wort "Wehrkraftzersetzung" eher aus Romanen wie "Die
Abenteuer des Werner Holt" bekannt. War das auch offizieller
ostzonaler Sprachgebrauch?
Meiner Ansicht nach Nazi-Deutsch.

T.M.
Dirk Moebius
2009-12-10 18:40:05 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Peter Blancke
In der PSV-Kompanie der BW in Clausthal-Zellerfeld waren immer mal
Amis zu Gast. Sicherlich nicht nur, um dort einen Weihnachtsbock zu
trinken, sondern sich moeglicherweise ueber den Inhalt der
Flugblaetter zu unterhalten, die dort bei Westwind per Luftballons
aufgelassen wurden (etwa 1975 oder auch sehr viel frueher, bis 1980)
und froehlich gen Osten flogen. Inhaltlich war das sicherlich nach
ostzonalem Sprachgebrauch "wehrkraftzersetzend".
Mir ist das Wort "Wehrkraftzersetzung" eher aus Romanen wie
"Die Abenteuer des Werner Holt" bekannt. War das auch
offizieller ostzonaler Sprachgebrauch?
nope.

Dirk
Florian Ritter
2009-12-10 21:29:06 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Peter Blancke
In der PSV-Kompanie der BW in Clausthal-Zellerfeld waren immer mal
Amis zu Gast. Sicherlich nicht nur, um dort einen Weihnachtsbock zu
trinken, sondern sich moeglicherweise ueber den Inhalt der
Flugblaetter zu unterhalten, die dort bei Westwind per Luftballons
aufgelassen wurden (etwa 1975 oder auch sehr viel frueher, bis 1980)
und froehlich gen Osten flogen. Inhaltlich war das sicherlich nach
ostzonalem Sprachgebrauch "wehrkraftzersetzend".
Mir ist das Wort "Wehrkraftzersetzung" eher aus Romanen wie
"Die Abenteuer des Werner Holt" bekannt. War das auch
offizieller ostzonaler Sprachgebrauch?
Nein. FR
Matthias Opatz
2009-12-09 11:13:43 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Aber wann konkret war das?
Ist Mai 1991 konkret genug?
http://www3.ndr.de/sendungen/niedersachsen_1930/tv396.html

Am 27. Mai erreicht die erste Dampflok den Bahnhof Brocken.
Wiederinbetriebnahme der Brockenbahn war 15. 9. 1991. Da gab's ein
Programmheft, in dem diese historischen Details sicher vorkommen.
http://cgi.ebay.de/_W0QQitemZ140364944071

Bizarre Bilder vom Zustand bis 89:
http://www.manfred-bischoff.de/images/Brocken_MfS-Installationen(2).jpg
http://www.manfred-bischoff.de/images/Brocken_1986b.jpg
http://www.bgs-kameradschaft-goslar.de/bilder/derbrocken.html

Hier illustriertes Forum zum Thema:
http://www.forum-ddr-grenze.de/t1409f8-Grenzverlauf-am-Brocken.html

Wahrscheinlich steht auch dort was drin:
<http://www.amazon.de/Brocken-Ein-freier-Berg/dp/3980347141>

Oder fragst mal Manfred Bischoff
http://www.manfred-bischoff.de/Brocken.htm

Anderenfalls rufst Du mal im Brockenmuseum an. Wenn DIE's
nicht wissen ...

Matthias
--
Doch als Scott an den Südpol kam, da stand schon Amundsens Fahne fein
·· Da brach der Frost von draußen her ihm tief in das Herz hinein. ··
···· Kein Petroleum half mehr, und kein Denken an Frau und Kind. ····
···· Und erfrorn mit ihm sind vier Mann im ewigen Eis und Wind! ·····

== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen! ==
Patrick Bonacker
2009-12-09 13:03:39 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Matthias Opatz
http://www.manfred-bischoff.de/images/Brocken_1986b.jpg
"Richtfunkturm(?) der SED"? Welche Struktur innerhalb der SED hatte
denn einen Richtfunkturm?
Post by Matthias Opatz
http://www.forum-ddr-grenze.de/t1409f8-Grenzverlauf-am-Brocken.html
Wow! Coole Bilder!

Gruß,
Patrick
gunter kühne
2009-12-09 14:53:47 UTC
Permalink
Post by Patrick Bonacker
Hallo,
Post by Matthias Opatz
http://www.manfred-bischoff.de/images/Brocken_1986b.jpg
"Richtfunkturm(?) der SED"? Welche Struktur innerhalb der SED hatte
denn einen Richtfunkturm?
Ich vermue mal MDI
das interne Netz der SED lief ja größtenteils auch über MDI Leitungen und
Einrichtungen

Später dann sowiso S1.
Post by Patrick Bonacker
Post by Matthias Opatz
http://www.forum-ddr-grenze.de/t1409f8-Grenzverlauf-am-Brocken.html
Wow! Coole Bilder!
Gruß,
Patrick
--
Wichtige Mail an bastler100atarcorde
Kai Garlipp
2009-12-09 16:00:25 UTC
Permalink
Post by gunter kühne
Post by Patrick Bonacker
"Richtfunkturm(?) der SED"? Welche Struktur innerhalb der SED hatte
denn einen Richtfunkturm?
Ich vermue mal MDI
das interne Netz der SED lief ja größtenteils auch über MDI Leitungen und
Einrichtungen
Ich hätte eher das MfS vermutet als Betreiber des Richtfunknetzes der SED.
Jedenfalls war der Parteifunk praktisch niemals auf den Türmen der Post sondern
auf eigenen Türmen (manchmal auch in Nachbarschaft zu den Türmen der Post).

Bye Kai
gunter kühne
2009-12-09 19:21:46 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Post by gunter kühne
Post by Patrick Bonacker
"Richtfunkturm(?) der SED"? Welche Struktur innerhalb der SED hatte
denn einen Richtfunkturm?
Ich vermue mal MDI
das interne Netz der SED lief ja größtenteils auch über MDI Leitungen und
Einrichtungen
Ich hätte eher das MfS vermutet als Betreiber des Richtfunknetzes der SED.
Jedenfalls war der Parteifunk praktisch niemals auf den Türmen der Post
sondern auf eigenen Türmen (manchmal auch in Nachbarschaft zu den Türmen
der Post).
Bye Kai
Also in Dresden zu meiner Zeit Nicht.
Das MDI unterhielt für diese Zwecke ja auch eigene Abteilungen an den
BDVP's.
Selbst H&G benutzte teilweise kanäle über MDI eigene Leitungen b.z.w.
Strecken.
Später bei S1 lief das dann sowieso wieder Zusammen unter offizieller
führung der NVA.
Aber auch da wurde zu
mindestens im Bauzustand des S1 in einigen Bereichen nur von MDI Personal
gewerkelt .
( Ich denke da so an die Kanäle nach Bautzen bzw alle
Strafvollzugseinrichtungen.
Die benutzten dann eben SND über fremde Kanäle und schon war die Sicherheit
wieder gegeben.
MFG
G.K.
Martin Ebert
2009-12-09 17:11:06 UTC
Permalink
Post by Patrick Bonacker
"Richtfunkturm(?) der SED"? Welche Struktur innerhalb der SED hatte
denn einen Richtfunkturm?
Das ist korrekt.

Die SED leistete sich ein Schmalband-Richtfunknetz. Darüber wurden
Nachrichten ausgetauscht - und wohl auch die Seiten des ND - das
wurde ja dezentral gedruckt.

Basis waren A- Türme und B-Türme. Aud dem Petersberg bei Halle steht
beispielsweise ein unsanierter A-Turm. Und vor der Burg Rabenstein
im Fläming.

Zu einem mir nicht bekannten Zeitpunkt wurde dieses Netz dann der
Deutschen Post übergeben.

Mt
Peter Blancke
2009-12-10 07:30:22 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Die SED leistete sich ein Schmalband-Richtfunknetz. Darüber wurden
Nachrichten ausgetauscht
Sprechfunk? Verschluesselt? Weiszt Du etwas darueber?
Post by Martin Ebert
- und wohl auch die Seiten des ND - das wurde ja dezentral
gedruckt.
Also Datenfunk?

Grusz,

Peter Blancke
--
Hoc est enim verbum meum!
Ronald Konschak
2009-12-10 17:42:30 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Die SED leistete sich ein Schmalband-Richtfunknetz. Darüber wurden
Nachrichten ausgetauscht
Sprechfunk? Verschluesselt? Weiszt Du etwas darueber?
Post by Martin Ebert
- und wohl auch die Seiten des ND - das wurde ja dezentral
gedruckt.
Also Datenfunk?
Wenn man so will. Die Zeitungsseiten wurden gerastert und
dieses Bild dann übertragen. Davon konnte man dann die
Druckmatritzen herstellen. Man kann es auch hochauflösendes
Fax nennen. Meiner dunklen Erinnerung nach wurde das
Verfahren von Linotype eingeführt und basiert auf der
Technologie des Hellschreibens.

Ronald.
--
http://ronald-konschak.homepage.t-online.de
Martin Ebert
2009-12-10 18:53:11 UTC
Permalink
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Die SED leistete sich ein Schmalband-Richtfunknetz. Darüber wurden
Nachrichten ausgetauscht
Sprechfunk? Verschluesselt? Weiszt Du etwas darueber?
Man mühte sich, die komplette Republik netzartig zu erschließen.
Also mit der Möglichkeit von Rochaden. Ein weiteres Moment war,
dass die Richtfunkstrecken möglichst keine Keule nach Westberlin
oder der BRD haben sollte.
Ich meine (bin mir aber nicht 100% sicher), dass es dann noch
Richtfunkstrecken zu den SED-Kreisleitungen gab.

Die A- und B-Türme (eckig) sind auf günstig gelegenen Bergen
bzw Hügeln anzutreffen. Dabei ist die Struktur immer gleich:
Die umliegende Rasenfläche ist rund.

Die meisten Türme befinden sich in der Mitte und im Süden.
Der Norden ist offenbar über die Fernsehtürme versorgt worden.

Die meisten A-Türme existieren noch. Auch heute dienen sie
als Antennenträger für alles mögliche und unmögliches.

In den Tiefen des Bunkerforums [1] ist ein ellenlanger Thread -
insbesondere mit den bekannten A-Türmen.

[1]
<http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/index.php?act=ST&f=17&t=474&hl=&s=>

Mt
Ronald Konschak
2009-12-10 20:20:16 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Ich meine (bin mir aber nicht 100% sicher), dass es dann noch
Richtfunkstrecken zu den SED-Kreisleitungen gab.
Für die Kreisleitung Dresden-Stadt bin ich mir ganz sicher.
Post by Martin Ebert
Die meisten A-Türme existieren noch. Auch heute dienen sie
als Antennenträger für alles mögliche und unmögliches.
Wowereit. Die Deutsche Funkturm GmbH, eine Tochter der
Deutschen Telekom, ist nämlich nicht als Freund der
Funkamateure bekannt.

Ronald.
--
http://ronald-konschak.homepage.t-online.de
André Grafe
2009-12-10 21:10:11 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Die SED leistete sich ein Schmalband-Richtfunknetz. Darüber wurden
Nachrichten ausgetauscht
Sprechfunk? Verschluesselt? Weiszt Du etwas darueber?
Man mühte sich, die komplette Republik netzartig zu erschließen.
Also mit der Möglichkeit von Rochaden. Ein weiteres Moment war,
dass die Richtfunkstrecken möglichst keine Keule nach Westberlin
oder der BRD haben sollte.
Ich meine (bin mir aber nicht 100% sicher), dass es dann noch
Richtfunkstrecken zu den SED-Kreisleitungen gab.
Die A- und B-Türme (eckig) sind auf günstig gelegenen Bergen
Die umliegende Rasenfläche ist rund.
Die meisten Türme befinden sich in der Mitte und im Süden.
Der Norden ist offenbar über die Fernsehtürme versorgt worden.
Die meisten A-Türme existieren noch. Auch heute dienen sie
als Antennenträger für alles mögliche und unmögliches.
In den Tiefen des Bunkerforums [1] ist ein ellenlanger Thread -
insbesondere mit den bekannten A-Türmen.
[1]
<http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/index.php?act=ST&f=17&t=474&hl=&s=>
Mt
Der A-Turm in Dresden-Omsewitz ist noch heute in Betrieb, von da sendet
u.A. RSA.

MfG, André
--
André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E
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Florian Ritter
2009-12-10 21:36:38 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Peter Blancke
Post by Martin Ebert
Die SED leistete sich ein Schmalband-Richtfunknetz. Darüber wurden
Nachrichten ausgetauscht
Sprechfunk? Verschluesselt? Weiszt Du etwas darueber?
Man mühte sich, die komplette Republik netzartig zu erschließen.
Also mit der Möglichkeit von Rochaden. Ein weiteres Moment war,
dass die Richtfunkstrecken möglichst keine Keule nach Westberlin
oder der BRD haben sollte.
Ich meine (bin mir aber nicht 100% sicher), dass es dann noch
Richtfunkstrecken zu den SED-Kreisleitungen gab.
In Ermangelung jeglicher Bodenerhebung im Kreis Greifswald war über
dem Dach der alten Kreisleitung in einem backsteingotischen Haus am
Markt ein ziemlicher Antennenwald installiert. Zum in den späten
'70ern errichteten neuen Kreisleitungsgebäude am Wall kann ich nur
sagen, daß in der Bauphase die gesamte Sanitärinstallation nächtens
geklaut wurde; das ging natürlich im Städtel rum wie ein Lauffeuer - FR
Kai Garlipp
2009-12-10 21:43:18 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Ich meine (bin mir aber nicht 100% sicher), dass es dann noch
Richtfunkstrecken zu den SED-Kreisleitungen gab.
Eine SED-Kreisleitung war eigentlich immer ganz gut im Ortsbild der Kreisstadt
zu finden - sie hatte nämlich das "große Ohr" auf dem Dach. Ich behaupte mal das
praktisch alle normalen SED-Kreisleitungen an das Richtfunknetz angeschlossen
waren, auch um in Falle einer revolutionären Situation noch ein alternatives
Kommunikationsnetz zu haben. Schon Lenin wollte als erstes die Telegraphenämter
besetzen um die schnelle Kommunikation zu behindern.
Post by Martin Ebert
Die meisten Türme befinden sich in der Mitte und im Süden.
Der Norden ist offenbar über die Fernsehtürme versorgt worden.
In Rostock-Stadtweide gibt es zwei Türme. Der Richtfunkturm der Post (über den
u.a. auch die NVA den Richtfunk und Seesprechfunk abwickelte) und ein paar Meter
daneben den Funkturm über den das SED-Netz lief. Beide Türme stehen heute noch.

Bye Kai
Martin Ebert
2009-12-10 22:47:13 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Post by Martin Ebert
Die meisten Türme befinden sich in der Mitte und im Süden.
Der Norden ist offenbar über die Fernsehtürme versorgt worden.
In Rostock-Stadtweide gibt es zwei Türme. Der Richtfunkturm der Post (über den
u.a. auch die NVA den Richtfunk und Seesprechfunk abwickelte) und ein paar Meter
daneben den Funkturm über den das SED-Netz lief. Beide Türme stehen heute noch.
Ich sehe dort (Straße am Richtfunkturm) nur einen.

BTW: Ein A-Turm hat per Definition eckig zu sein.

Mt
Herluf Holdt, 3140
2009-12-11 07:20:14 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Kai Garlipp
In Rostock-Stadtweide gibt es zwei Türme. Der Richtfunkturm
der Post (über den u.a. auch die NVA den Richtfunk und
Seesprechfunk abwickelte) und ein paar Meter daneben den
Funkturm über den das SED-Netz lief. Beide Türme stehen
heute noch.
Ich sehe dort (Straße am Richtfunkturm) nur einen.
Der andere steht am Ende der Birkenweg, ein paar
hundert Meter Nordnordost.
--
Gruß
Herluf Holdt
DK-3140
Kai Garlipp
2009-12-13 21:44:35 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Kai Garlipp
Post by Martin Ebert
Die meisten Türme befinden sich in der Mitte und im Süden.
Der Norden ist offenbar über die Fernsehtürme versorgt worden.
In Rostock-Stadtweide gibt es zwei Türme. Der Richtfunkturm der Post (über den
u.a. auch die NVA den Richtfunk und Seesprechfunk abwickelte) und ein paar Meter
daneben den Funkturm über den das SED-Netz lief. Beide Türme stehen heute noch.
Ich sehe dort (Straße am Richtfunkturm) nur einen.
54°4'29.00"N 12°4'53.08"E

Wobei dort unmittelbar nach 1990 etliche Umbauten stattfanden (ich meine man hat
dort auch UKW- und UHF-Kleinstsender aufgebaut, die aber jetzt auf dem anderen
Turm sind).
Post by Martin Ebert
BTW: Ein A-Turm hat per Definition eckig zu sein.
IIRC sah er nicht typisch wie die übrigen Typbauten der Parteifunktürme aus.

Bye Kai
Martin Ebert
2009-12-14 00:51:58 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Post by Martin Ebert
Post by Martin Ebert
Die meisten Türme befinden sich in der Mitte und im Süden.
Der Norden ist offenbar über die Fernsehtürme versorgt worden.
54°4'29.00"N 12°4'53.08"E
Hab schon gesehen.
Post by Kai Garlipp
Post by Martin Ebert
BTW: Ein A-Turm hat per Definition eckig zu sein.
IIRC sah er nicht typisch wie die übrigen Typbauten der Parteifunktürme aus.
Was Du da hast - ist für den Norden typisch.
Auch Dolle (W TÜP Colbitz-Letzlinger Heide, N MD) sieht recht
ähnlich aus: Ganz typisch ist die kreisrunde Rasenfläche.

Bei diesen Typen ist nicht immer klar, wer das überhaupt baute:
Manche (Vermittungs) Häuser erwecken den Eindruck, dass die vor
1945 von der Reichspost gebaut worden sind.

Mt

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