Discussion:
Taschenrechner SR1: Batteriewechsel?
(zu alt für eine Antwort)
Matthias Opatz
2011-01-22 00:08:56 UTC
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Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer. Naja,
immerhin. ;)

Es ist aber kein Batteriefach da, ich weiß nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist. Man kann das Teil nur im Ganzen öffnen,
davor schrecke ich vorläufig zurück. Was für Betterien sind denn
drin, und kann man die wechseln?

So oft brauche ich keinen Rechner, und wenn, da würde ich es schon
aus nostalgischen Gründen ganz gern mit dem Teil weitermachen.

Matthias
--
Jegliches hat seine Zeit - Steine sammeln, Steine zerstreun, Bäume
pflanzen, Bäume abhaun, leben und sterben, Frieden und Streit. Weckt
sie nicht, bis sie sich regt, ich hab' mich in ihren Schatten gelegt.

== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen ==
Martin Ebert
2011-01-22 01:02:14 UTC
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Post by Matthias Opatz
Es ist aber kein Batteriefach da, ich weiß nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist.
Aufschrauben, Knopfzelle wechseln.

Mt
Vinzent Hoefler
2011-01-22 01:26:52 UTC
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Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus M=C3=BChlhausen ersch=C3=B6pft, die Anzeige bleibt leer. N=
aja,
Post by Matthias Opatz
immerhin. ;)
Es ist aber kein Batteriefach da, ich wei=C3=9F nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist. Man kann das Teil nur im Ganzen =C3=B6ffnen,
davor schrecke ich vorl=C3=A4ufig zur=C3=BCck. Was f=C3=BCr Betterien =
sind denn
Post by Matthias Opatz
drin, und kann man die wechseln?
Kann man wechseln. Hinten die zwei Schrauben l=C3=B6sen, ist nicht
gef=C3=A4hrlich, ich habe seinerzeit das Ding schon ganz bis auf die
einzelnen Tasten auseinandergenommen (und die spa=C3=9Feshalber mal
getauscht, um meine Mitsch=C3=BCler zu verwirren).

Batterietyp wei=C3=9F ich nicht, auf jeden Fall Knopfzellen (Silberoxid)=
,
daf=C3=BCr sollte sich Ersatz beschaffen lassen.


Vinzent.

-- =

You know, we're sitting on four million pounds of fuel, one nuclear weap=
on,
and a thing that has 270,000 moving parts built by the lowest bidder.
Makes you feel good, doesn't it?
-- Rockhound, "Armageddon"
René
2011-01-22 02:12:40 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer. Naja,
immerhin. ;)
2012 rückt immer näher.
Post by Matthias Opatz
Es ist aber kein Batteriefach da, ich weiß nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist. Man kann das Teil nur im Ganzen öffnen,
davor schrecke ich vorläufig zurück. Was für Betterien sind denn
drin, und kann man die wechseln?
Die Schrauben hinten los drödeln, unten anheben, und den Blechrücken
nach vorne schieben. Sind zwei der münzartigen Batterien drinnen.

http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/taschenrechner_aufbau.htm

Die Batterien rauspopeln, und dann den Typen googlen, gucken, wie die
heute heißen. Kaufen, einsetzen, alles wieder zusammenschrauben.
Martin Ebert
2011-01-22 04:17:03 UTC
Permalink
Post by René
Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer.
Die Schrauben hinten los drödeln, unten anheben, und den Blechrücken
nach vorne schieben.
Ah, Moment - da war doch noch was.

Matthias, das Ding hat doch so einen Schiebe-Einschalter?
Bei der Aufschrauberei mußt Du aufpassen, dass Dir nicht das
gesamte Innenleben entgegenkommt - in diesem Fall verabschiedet
sich dann die Feder des Einschalters. Und der selbst auch.

Mt
Vinzent Hoefler
2011-01-22 10:38:32 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Matthias, das Ding hat doch so einen Schiebe-Einschalter?
Bei der Aufschrauberei mu=C3=9Ft Du aufpassen, dass Dir nicht das
gesamte Innenleben entgegenkommt - in diesem Fall verabschiedet
sich dann die Feder des Einschalters. Und der selbst auch.
Kann ich jetzt so nicht best=C3=A4tigen. Wie ich schon schrien, ich hatt=
e
das Ding zu Schulzeiten mehr als einmal komplett auseinandergenommen,
sprich Leiterplatte, Gummimatte, Tasten.

Aber Vorsicht kann nicht schaden.


Vinzent.

-- =

You know, we're sitting on four million pounds of fuel, one nuclear weap=
on,
and a thing that has 270,000 moving parts built by the lowest bidder.
Makes you feel good, doesn't it?
-- Rockhound, "Armageddon"
Wolfgang P u f f e
2011-01-22 14:59:07 UTC
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"Martin Ebert" schrieb...
Post by Martin Ebert
Post by René
Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer.
Die Schrauben hinten los drödeln, unten anheben, und den Blechrücken
nach vorne schieben.
Ah, Moment - da war doch noch was.
Matthias, das Ding hat doch so einen Schiebe-Einschalter?
Bei der Aufschrauberei mußt Du aufpassen, dass Dir nicht das
gesamte Innenleben entgegenkommt - in diesem Fall verabschiedet
sich dann die Feder des Einschalters. Und der selbst auch.
Die Leiterplatte ist samt Display und Tastatur mit der
Frontblende verschraubt. (Qualitätsarbeit!)
Wie Rene schrieb, die beiden Schrauben rausdrehen,
dann den Deckel unten leicht anheben und ein wenig nach
oben schieben.

W.
Dirk Moebius
2011-01-22 06:31:32 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer. Naja,
immerhin. ;)
Es ist aber kein Batteriefach da, ich weiß nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist. Man kann das Teil nur im Ganzen öffnen,
davor schrecke ich vorläufig zurück. Was für Betterien sind denn
drin, und kann man die wechseln?
Wir haben damals die Knopfzellen beim Uhrmacher wechseln lassen,
heute wuerde ich das selber machen.
Das ist kein iPhone, das Ding kann man aufschrauben, angucken
und verstehen :-)

Dirk
--
Es herrschen zensurähnliche Zustände. Ich kann verstehen, wenn
Menschen das umgangssprachlich Zensur nennen. Ich tue das auch.
Wolfgang P u f f e
2011-01-22 08:55:45 UTC
Permalink
"Matthias Opatz" schrieb...
Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer. Naja,
immerhin. ;)
Es ist aber kein Batteriefach da, ich weiß nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist. Man kann das Teil nur im Ganzen öffnen,
davor schrecke ich vorläufig zurück. Was für Betterien sind denn
drin, und kann man die wechseln?
Wie der Rechner auf geht wurde beschrieben.
Rein passen Batterien vom Typ AG13 bzw LR44.

Kompatibel sind lt. dem Reichelt-Onlinekatalog:
VARTA V 357 / SR 44 / SR 1154 W / SR 44 W (SW)
SB-B9 / 357 (357,7) / D 357 / RW 42 / S 1154 S
VARTA V 303 / SB-A9 / 280-08 / 303 (303,9)
D 303 / RW 32 / PX 76A / GPA 76 / KA 76 / VARTA V 13GA


Kostenpunkt bei "Reichelt.de" ca. 20 Cent/Stück.
Im Laden (Uhrmacher) bis zu einige Euro!

Bei der Batteriesuche wichtige Daten sind:
1,5V bzw. 1,55V (Alkaline oder Silberoxyt ist egal)
Durchmesser 11,6mm
Höhe 5,4mm
Die Höhe schwankt je nach Hersteller um bis zu +-0,2mm.

Was haben diese Batterien eigentlich zu DDR-Zeiten
gekostet?
Eine Uhren-Knopfzelle kam ca. 7 DM in Intershop.

W.
Matthias Opatz
2011-01-22 10:22:02 UTC
Permalink
Post by Wolfgang P u f f e
Rein passen Batterien vom Typ AG13 bzw LR44.
[...]
Danke, auch den anderen.

Auf die nächsten 25 Jahre!

Matthias
--
Tritt ein in den Dom durch das herrliche Portal. Tritt ein in den Dom
alle verrückten Tage einmal. Tritt ein in deinen staubigen Schuhn,
tritt ein in den Dom, ein paar Minuten zu ruhn. Tritt ein in den Dom!

== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen! ==
Uwe Schickedanz
2011-01-23 20:17:11 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Wolfgang P u f f e
Rein passen Batterien vom Typ AG13 bzw LR44.
[...]
Danke, auch den anderen.
Auf die nächsten 25 Jahre!
Vergiß es.

Ich nutze permanent meinen MR610, den ich mir damals vom Lehrlingsgeld
abgespart habe. Die Originalbatterien hielten ähnlich lang wie hier
angedeutet, seitdem muß ich ungefähr jährlich wechseln.

Alles kein Problem, aber stell Dich darauf ein, daß die Batterien, die
man heute zu kaufen kriegt, nicht so lange halten.

BTW: alle Originalbatterien haben das Ende der DDR überdauert, woher
sollte man also wissen, was sie zu DDR-Zeiten gekostet hätten, wenn
man denn welche gebraucht hätte (und sie dann auch bekommen hätte).

Gruß Uwe
--
Die Sicherheiten des Westens - Gewerkschaftsfürsorge,
Flächentarif, lineare Arbeitsbiographien, Sesshaftigkeit -
sind im Osten längst der Einzelkämpfer-Anthropologie gewichen.
Christoph Dieckmann === http://www.sicherheitslampe.de ===
Boris Gerlach
2011-01-22 11:26:26 UTC
Permalink
Post by Wolfgang P u f f e
"Matthias Opatz" schrieb...
Post by Matthias Opatz
Jetzt ist es passiert. Nach 25 Jahren sind die Originalbatterien
des SR1 aus Mühlhausen erschöpft, die Anzeige bleibt leer. Naja,
immerhin. ;)
Es ist aber kein Batteriefach da, ich weiß nicht mal, welche Art
Stromquelle da drin ist. Man kann das Teil nur im Ganzen öffnen,
davor schrecke ich vorläufig zurück. Was für Betterien sind denn
drin, und kann man die wechseln?
Wie der Rechner auf geht wurde beschrieben.
Rein passen Batterien vom Typ AG13 bzw LR44.
VARTA V 357 / SR 44 / SR 1154 W / SR 44 W (SW)
SB-B9 / 357 (357,7) / D 357 / RW 42 / S 1154 S
VARTA V 303 / SB-A9 / 280-08 / 303 (303,9)
D 303 / RW 32 / PX 76A / GPA 76 / KA 76 / VARTA V 13GA
Kostenpunkt bei "Reichelt.de" ca. 20 Cent/Stück.
Im Laden (Uhrmacher) bis zu einige Euro!
1,5V bzw. 1,55V (Alkaline oder Silberoxyt ist egal)
Durchmesser 11,6mm
Höhe 5,4mm
Die Höhe schwankt je nach Hersteller um bis zu +-0,2mm.
Was haben diese Batterien eigentlich zu DDR-Zeiten
gekostet?
Nun so lange hat die Zone nicht existiert um das austesten zu koennen.

BGE
Post by Wolfgang P u f f e
Eine Uhren-Knopfzelle kam ca. 7 DM in Intershop.
W.
Gernot Zander
2011-01-22 13:50:26 UTC
Permalink
Hi,
Post by Wolfgang P u f f e
Kostenpunkt bei "Reichelt.de" ca. 20 Cent/Stück.
Was haben diese Batterien eigentlich zu DDR-Zeiten
gekostet?
Eine Uhren-Knopfzelle kam ca. 7 DM in Intershop.
Für meine musste immer Oma ran, die in den Westen konnte...

Also ich wollte eben schon schreiben, dass zu DDR-Zeiten auch schon
Varta drin war, weil Knopfzellen gar nicht hergestellt wurden.
Es gab zuweilen Batterien von Varta - inwieweit Varta schlicht
bestimmte Typen in der DDR fertigen ließ, kann ich nur vermuten,
derlei Handel war ja nicht selten.

Dann habe ich meinen SR1 mal aufgemacht - zum ersten Mal!.
Drin sind zwei mit "FER" und "B76" und "LR44" beschriftet.
Google führt mich zu
http://www.radiomuseum.org/forum/aus_der_firmengeschichte.html
wo die Bezeichnung "FER" als "Fahrzeugelektronik Ruhla"
geklärt wird. Das Kombinat beinhaltete auch die Batteriefabrik
Tabarz und Otto Schlothauer und Söhne OHG Ruhla. Also wurden
die wohl tatsächlich in der DDR selbst hergestellt.

Ich habe die aber nie irgendwo zu kaufen gesehen. (Kenne aber
das FER-Logo von Flachbatterien.)

mfg.
Gernot
--
<***@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Eine Mütze ist ein Kleidungsstück, das sich ein Kind aufsetzen muss,
wenn seiner Mutter kalt ist. (Volker Gringmuth)
Wolfgang P u f f e
2011-01-22 14:54:19 UTC
Permalink
"Gernot Zander" schrieb...
Post by Gernot Zander
Also ich wollte eben schon schreiben, dass zu DDR-Zeiten auch schon
Varta drin war, weil Knopfzellen gar nicht hergestellt wurden.
Es gab zuweilen Batterien von Varta - inwieweit Varta schlicht
bestimmte Typen in der DDR fertigen ließ, kann ich nur vermuten,
derlei Handel war ja nicht selten.
Dann habe ich meinen SR1 mal aufgemacht - zum ersten Mal!.
Drin sind zwei mit "FER" und "B76" und "LR44" beschriftet.
Dann möchte ich noch ergänzen, dass es auch welche mit
AKA DDR Beschriftung gab.
Diese beiden hier habe ich noch in Gebrauch:
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W.
André Grafe
2011-01-22 15:45:45 UTC
Permalink
Post by Gernot Zander
Hi,
Post by Wolfgang P u f f e
Kostenpunkt bei "Reichelt.de" ca. 20 Cent/Stück.
Was haben diese Batterien eigentlich zu DDR-Zeiten
gekostet?
Eine Uhren-Knopfzelle kam ca. 7 DM in Intershop.
Für meine musste immer Oma ran, die in den Westen konnte...
Also ich wollte eben schon schreiben, dass zu DDR-Zeiten auch schon
Varta drin war, weil Knopfzellen gar nicht hergestellt wurden.
Es gab zuweilen Batterien von Varta - inwieweit Varta schlicht
bestimmte Typen in der DDR fertigen ließ, kann ich nur vermuten,
derlei Handel war ja nicht selten.
Dann habe ich meinen SR1 mal aufgemacht - zum ersten Mal!.
Drin sind zwei mit "FER" und "B76" und "LR44" beschriftet.
Google führt mich zu
http://www.radiomuseum.org/forum/aus_der_firmengeschichte.html
wo die Bezeichnung "FER" als "Fahrzeugelektronik Ruhla"
geklärt wird. Das Kombinat beinhaltete auch die Batteriefabrik
Tabarz und Otto Schlothauer und Söhne OHG Ruhla. Also wurden
die wohl tatsächlich in der DDR selbst hergestellt.
Ich habe die aber nie irgendwo zu kaufen gesehen. (Kenne aber
das FER-Logo von Flachbatterien.)
mfg.
Gernot
Ich bin der festen Meinung auch Knopfzellen in der DDR gekauft zu haben,
die gabs beim Uhrmacher oder bei "Radio Quelle". Nur als ich mal eine
Lithium-Batterie braucht gab es in der DDR keine Chance, nicht mal im
unsäglichen A&V.

MfG, André
--
André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E
Loading Image...
Joerg Bradel
2011-01-22 17:21:36 UTC
Permalink
Post by André Grafe
Ich bin der festen Meinung auch Knopfzellen in der DDR gekauft
zu haben, die gabs beim Uhrmacher oder bei "Radio Quelle".
Korrekt.
Als meiner "Quarzuhr" der original westdeutsche Saft
ausging, konnte ich relativ problemlos für Ersatz sorgen[1].

VG
Jörg

[1] Dresden, Schillerplatz im Fotofachgeschäft
--
Signatur entlaufen...
gunter Kühne
2011-01-22 20:30:37 UTC
Permalink
Post by André Grafe
Post by Gernot Zander
Hi,
Post by Wolfgang P u f f e
Kostenpunkt bei "Reichelt.de" ca. 20 Cent/Stück.
Was haben diese Batterien eigentlich zu DDR-Zeiten
gekostet?
Eine Uhren-Knopfzelle kam ca. 7 DM in Intershop.
Für meine musste immer Oma ran, die in den Westen konnte...
Also ich wollte eben schon schreiben, dass zu DDR-Zeiten auch schon
Varta drin war, weil Knopfzellen gar nicht hergestellt wurden.
Es gab zuweilen Batterien von Varta - inwieweit Varta schlicht
bestimmte Typen in der DDR fertigen ließ, kann ich nur vermuten,
derlei Handel war ja nicht selten.
Dann habe ich meinen SR1 mal aufgemacht - zum ersten Mal!.
Drin sind zwei mit "FER" und "B76" und "LR44" beschriftet.
Google führt mich zu
http://www.radiomuseum.org/forum/aus_der_firmengeschichte.html
wo die Bezeichnung "FER" als "Fahrzeugelektronik Ruhla"
geklärt wird. Das Kombinat beinhaltete auch die Batteriefabrik
Tabarz und Otto Schlothauer und Söhne OHG Ruhla. Also wurden
die wohl tatsächlich in der DDR selbst hergestellt.
Ich habe die aber nie irgendwo zu kaufen gesehen. (Kenne aber
das FER-Logo von Flachbatterien.)
mfg.
Gernot
Ich bin der festen Meinung auch Knopfzellen in der DDR gekauft zu haben,
die gabs beim Uhrmacher oder bei "Radio Quelle". Nur als ich mal eine
Lithium-Batterie braucht gab es in der DDR keine Chance, nicht mal im
unsäglichen A&V.
MfG, André
Kopfzellen Radioquelle lagst du richtig.
Dieter Wilhelm
2011-01-22 21:10:06 UTC
Permalink
Post by André Grafe
die gabs beim Uhrmacher oder bei "Radio Quelle"
MfG, André
Gibts Radio Quelle eigentlich noch? Ich weiß garnicht, wie oft ich in der
Schlange stand und dann endlich im Paradies war...

Gruß´D. Wilhelm
Ronald Konschak
2011-01-22 23:55:53 UTC
Permalink
Post by Dieter Wilhelm
Post by André Grafe
die gabs beim Uhrmacher oder bei "Radio Quelle"
MfG, André
Gibts Radio Quelle eigentlich noch? Ich weiß garnicht, wie oft ich in der
Schlange stand und dann endlich im Paradies war...
Ein Fall für die FAQ. http://www.sullus.de/

Ronald.
--
"George Orwell, Big Brother is watching your house"

Der London Evening Standard über die 32 Videokameras rund
um das Haus des Autors
Matthias Opatz
2011-01-23 02:10:10 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Dieter Wilhelm
Gibts Radio Quelle eigentlich noch? Ich weiß garnicht, wie oft ich in der
Schlange stand und dann endlich im Paradies war...
Ein Fall für die FAQ.
Welche von den dreien?
Post by Ronald Konschak
http://www.sullus.de/
Präziser:
http://www.sullus.de/content/view/15/38/

Matthias
--
Doch mit dem Kopf kann sie machen, was sie will. Denn der Kopf hat immer
frei dabei. Der baut Geschichten und Schlösser in der Still, und die zeigt
sie mir am Abend, wenn sie will, und hat dann auch ihre Hände wieder frei!

==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen! ====
Martin Ebert
2011-01-22 19:00:45 UTC
Permalink
Post by Gernot Zander
Also ich wollte eben schon schreiben, dass zu DDR-Zeiten auch schon
Varta drin war, weil Knopfzellen gar nicht hergestellt wurden.
Es gab zuweilen Batterien von Varta - inwieweit Varta schlicht
bestimmte Typen in der DDR fertigen ließ, kann ich nur vermuten,
derlei Handel war ja nicht selten.
Ich hatte die "Freude" im Studentensommer in dieser Akkubude in Berlin
(wohl Schweineöde) zu arbeiten. Bleioxidpulver für LKW-Batterien.

Uns hat man dann gesagt, dass "man" Gestattungsproduktion R6, Knopf
usw. für Varta und weitere Marken mache. Und das man die Kapazität
für diese kapitalistischen Marken im Auftrag verringern müsse.

Sehr glaubhaft erschien mir das nicht: Es bestand ja eher der Eindruck,
dass in den DDR-Batterien der letzte Dreck drin ist, nur noch über-
troffen von sowjetischen Batterien. Ich erinnere da mal an die
9V-Blöcke.

Mt
Wolfgang P u f f e
2011-01-23 11:30:55 UTC
Permalink
"Martin Ebert" schrieb...
Post by Martin Ebert
Uns hat man dann gesagt, dass "man" Gestattungsproduktion R6, Knopf
usw. für Varta und weitere Marken mache. Und das man die Kapazität
für diese kapitalistischen Marken im Auftrag verringern müsse.
Meinst du mit Kapazität die Energiedichte der Zellen?
Post by Martin Ebert
Sehr glaubhaft erschien mir das nicht: Es bestand ja eher der Eindruck,
dass in den DDR-Batterien der letzte Dreck drin ist, nur noch über-
troffen von sowjetischen Batterien. Ich erinnere da mal an die
9V-Blöcke.
Die normalen Batterien (keine Knopfzellen) waren vom Aufbau
sehr einfach, und es gab früher oder später eine Sauerei,
wenn der Zinkbecher sich zersetzte und diese dann ausliefen.
Lange Lagerfähig waren sie auch nicht.
Es waren einfachste Zink-Braunstein-Kohle-Batterien.
Von daher kann "der letzte Dreck" gut zutreffen.
Und die russischen 9V Krona Blockbatterien (6F22) waren
genau so matschig.

Wann kamen eigentlich die besseren alkalischen Zink-Mangan
Zellen (Alkaline) im Westen auf?
Die Reklame mit dem trommelnden Hasen und der Duracel ist
mir noch in Erinnerung. Irgendwan in den 80ern?

Was war bis dahin so "Weltniveau" an Batteriechemie
für den Massenbedarf?

W.
Matthias Kohrs
2011-01-23 12:51:07 UTC
Permalink
Post by Wolfgang P u f f e
Die normalen Batterien (keine Knopfzellen) waren vom Aufbau
sehr einfach, und es gab früher oder später eine Sauerei,
wenn der Zinkbecher sich zersetzte und diese dann ausliefen.
Die Reklame mit dem trommelnden Hasen und der Duracel ist
mir noch in Erinnerung. Irgendwan in den 80ern?
Es gab da noch zwei Wachmänner, von denen der eine immer nach der halben
Nacht die Taschenlampenbatterien wechseln mußte. Das war in der Tat
Anfang der 80er, das weiß ich deshalb noch genau weil ich in der Schule
wegen damals leicht rötlicher Haarfarbe als "Duracell" geschmäht wurde
("mit dem Kupferkopf"). Alkalibatterien gabs damals aber auch schon
woanders, als UCAR Professionell zum Beispiel.
Post by Wolfgang P u f f e
Was war bis dahin so "Weltniveau" an Batteriechemie
für den Massenbedarf?
Zink-Kohle-Batterien gibt's bis heute, im Zehnerpack und nur
unwesentlich billiger als günstige Alkalibatterien. Die haben aber (und
hatten auch früher) einen zusätzlichen Stahlblechmantel.

Die oben erwähnte Billigbauform kenne ich auch, die lagen und liegen
manchmal billigsten Plastiktaschenlampen (Werbegeschenke) bei, bedruckt
in exotischen Sprachen.

CYA! Matthias
Guido Grohmann
2011-01-23 18:10:54 UTC
Permalink
Post by Wolfgang P u f f e
Die normalen Batterien (keine Knopfzellen) waren vom Aufbau
sehr einfach, und es gab früher oder später eine Sauerei,
wenn der Zinkbecher sich zersetzte und diese dann ausliefen.
Sag das bitte den 5 R20S nicht, die hier im Regal (bei den Radios) als
Deko stehen. Es ist übrigen so genannte "Radiobatterien". Bei Bedarf
tippte ich mal die Typentabelle ab, ich habe sie in einem Buch.
Post by Wolfgang P u f f e
Lange Lagerfähig waren sie auch nicht.
Es steht drauf: Lagerfähigkeit 12 Monate.

Guido
Matthias Luetticke
2011-01-23 20:53:46 UTC
Permalink
Martin Ebert schrieb
Post by Martin Ebert
Ich hatte die "Freude" im Studentensommer in dieser Akkubude in Berlin
(wohl Schweineöde) zu arbeiten. Bleioxidpulver für LKW-Batterien.
Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik. Gibt's heute noch (BAE Batterien
GmbH). Ist auch das einzigste von den großen Betrieben, dass übrig geblieben
ist.

MfG Matthias
Wilhelm Ernst
2011-01-23 21:48:00 UTC
Permalink
Am Sun, 23 Jan 2011 21:53:46 +0100hat "Matthias Luetticke"
Post by Matthias Luetticke
Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik. Gibt's heute noch (BAE Batterien
GmbH). Ist auch das einzigste von den großen Betrieben, dass übrig geblieben
ist.
MfG Matthias
Das ist eine Aussage frei von jeder Sachkenntnis - absolut.

Aber wäre mal interessant - eine Übersicht der Art, welche VEB durch MBO
oder ähnliches wesentliche Teile ihres Geschäftes unter BRD-Bedingungen
länger mindestens zehn Jahre fortgeführt haben.
Kennt jemand so etwas?

mfg
Willi
Martin Ebert
2011-01-23 23:17:52 UTC
Permalink
Post by Wilhelm Ernst
"Matthias Luetticke"
Post by Matthias Luetticke
Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik. Gibt's heute noch (BAE Batterien
GmbH). Ist auch das einzigste von den großen Betrieben, dass übrig geblieben
ist.
Das ist eine Aussage frei von jeder Sachkenntnis - absolut.
Sondern?

Sag' an.

Mt
Bernd Ullrich
2011-01-23 21:50:32 UTC
Permalink
Post by Matthias Luetticke
Martin Ebert schrieb
Post by Martin Ebert
Ich hatte die "Freude" im Studentensommer in dieser Akkubude in Berlin
(wohl Schweineöde) zu arbeiten. Bleioxidpulver für LKW-Batterien.
Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik. Gibt's heute noch (BAE
Batterien GmbH). Ist auch das einzigste von den großen Betrieben,
dass übrig geblieben ist.
Berlin selbst soll ja selbst noch übrig geblieben sein und
funktionieren,.. ich halte selbst das aber für ein Gerücht.

BU
Der KopfSchuss im Studentensommer sowie die NeuAufführung der
"Meuterei auf der Bounty" sprechen dagegen.
Boris Gerlach
2011-01-24 05:42:06 UTC
Permalink
On 01/23/11 22:50, Bernd Ullrich wrote:

[...]
BU
Der KopfSchuss im Studentensommer sowie die NeuAufführung der "Meuterei
auf der Bounty" sprechen dagegen.
Da warst Du dabei gewesen? Belege?
Oder hat Dir die Bild-Zeitung davon erzaehlt,
die Du jeden Morgen beim Buechsenbier vorm
netto buchstabierst?

BGE
Martin Ebert
2011-01-23 23:16:59 UTC
Permalink
Post by Matthias Luetticke
Martin Ebert schrieb
Post by Martin Ebert
Ich hatte die "Freude" im Studentensommer in dieser Akkubude in Berlin
(wohl Schweineöde) zu arbeiten. Bleioxidpulver für LKW-Batterien.
Ich meine, dass ich die näheren Umstände schon einmal beschrieb.
Sehr gesund wirkte das alles nicht.
Post by Matthias Luetticke
Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik.
Möglich.
Gehörten die früher zu Borsig? (Mir schwebt da sowas rum.)
Post by Matthias Luetticke
Gibt's heute noch (BAE Batterien GmbH).
Ist auch das einzigste von den großen Betrieben, dass
übrig geblieben ist.
Ausgerechnet die.

Mt
Florian Ritter
2011-01-24 14:37:07 UTC
Permalink
Ich meine, dass ich die n heren Umst nde schon einmal beschrieb.
Sehr gesund wirkte das alles nicht.
Immerhion gabs kostenlos Milch. Hast Du mal Blei aus Güterwaggons
ausgeladen?
Post by Matthias Luetticke
Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik.
M glich.
Geh rten die fr her zu Borsig? (Mir schwebt da sowas rum.)
Eher AEG, die war in Schweineöde - FR
Martin Ebert
2011-01-24 22:10:18 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Ich meine, dass ich die n heren Umst nde schon einmal beschrieb.
Sehr gesund wirkte das alles nicht.
Immerhion gabs kostenlos Milch. Hast Du mal Blei aus Güterwaggons
ausgeladen?
Nein.

Ich war in der Abteilung, in der die späteren Bleiplatten "produziert"
wurden: Das Unterteil sah aus wie ein Kamm. Darauf kam so ein mehrfach
angenähter Stoffsack. Dann hat man das Pulver da einefüllt. Zum Schluß
klopfte man mit leiser Gewalt das Oberteil da drauf.

Es gab eine Mund-Nasenmaske, die war vermittels Schlauch irgendwo an-
geschlossen - angeblich Frischluft. Die Maske wurde aber nicht ge-
tauscht. Hinreichend verkeimt und verstaubt war sie auch.

Grauenvoll. Unbeschreiblich. Was dort der "herrschenden Klasse" zuge-
mutet wurde.

Sicher auch DDR-Hochtechnologie, die die Treuhand dann platt machte.
Jaja.

Mt
Florian Ritter
2011-01-25 14:07:55 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Ich meine, dass ich die n heren Umst nde schon einmal beschrieb.
Sehr gesund wirkte das alles nicht.
Immerhin gabs kostenlos Milch. Hast Du mal Blei aus Güterwaggons
ausgeladen?
Nein.
Ich habe das so gehört, daß zum Bleiausladen alles rangeholt hatte,
was laufen konnte, zusätzlich wurden Tagelöhner angeheuert. Das muß
'ne ziemliche Schinderei gewesen sein.

(...)
Post by Martin Ebert
Grauenvoll. Unbeschreiblich. Was dort der "herrschenden Klasse" zuge-
mutet wurde.
Elektrokohle Lichtenberg (EKL) war aber auch nicht schlecht.
Post by Martin Ebert
Sicher auch DDR-Hochtechnologie, die die Treuhand dann platt machte.
VEB Ekel hat noch einige Jahre überlebt, der letzte Betriebsteil
stellte um die Jahrtausendwende die Produktion ein.
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahemn der
kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt - FR
Knut Ochdorf
2011-01-25 15:34:48 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Ich habe das so gehört, daß zum Bleiausladen alles rangeholt hatte,
was laufen konnte, zusätzlich wurden Tagelöhner angeheuert. Das muß
'ne ziemliche Schinderei gewesen sein.
Tagelöhner in der DDR?

Ansonsten ist das Verhalten (alles ranholen, was nicht unabkömmlich war)
nicht auf die Entladung von Blei zu reduzieren, das gab es in vielen
Firmen, wenn Güterwagen ankamen.
Post by Florian Ritter
Post by Martin Ebert
Sicher auch DDR-Hochtechnologie, die die Treuhand dann platt machte.
VEB Ekel hat noch einige Jahre überlebt, der letzte Betriebsteil
stellte um die Jahrtausendwende die Produktion ein.
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahemn der
kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt
Die Bude existiert heute noch.

Knut
Ronald Konschak
2011-01-25 17:11:10 UTC
Permalink
Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
Ich habe das so gehört, daß zum Bleiausladen alles rangeholt hatte,
was laufen konnte, zusätzlich wurden Tagelöhner angeheuert. Das muß
'ne ziemliche Schinderei gewesen sein.
Tagelöhner in der DDR?
Er meint vielleicht Pauschalkräfte. Die gabs auch bei der DR. Z.B.
in der Umladehalle Vf, Güterboden Hk und Postbahnhof Ad. Letzterer
suchte in der Vorweihnachtszeit per Zeitungsannonce nach solchen.
Lohnauszahlung war da täglich.

Ronald.
--
"George Orwell, Big Brother is watching your house"

Der London Evening Standard über die 32 Videokameras rund
um das Haus des Autors
Frank Nitzschner
2011-01-25 19:10:28 UTC
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Post by Ronald Konschak
Er meint vielleicht Pauschalkräfte.
Bei der Arbeit in den Sommerferien warst du auch Pauschalkraft...
Verdienstmäßig war das garnicht so schlecht.

Grüsse
Frank
Florian Ritter
2011-01-25 18:09:48 UTC
Permalink
Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
Ich habe das so gehört, daß zum Bleiausladen alles rangeholt hatte,
was laufen konnte, zusätzlich wurden Tagelöhner angeheuert. Das muß
'ne ziemliche Schinderei gewesen sein.
Tagelöhner in der DDR?
Ei freilich. Sklavenmärkte gab's einige. Nie was vom Ostblner.
Fruchthof gehört? Ausgezahlt wurde zum Feierabend in bar.
Post by Knut Ochdorf
Ansonsten ist das Verhalten (alles ranholen, was nicht unabkömmlich war)
nicht auf die Entladung von Blei zu reduzieren, das gab es in vielen
Firmen, wenn Güterwagen ankamen.
Post by Florian Ritter
Post by Martin Ebert
Sicher auch DDR-Hochtechnologie, die die Treuhand dann platt machte.
VEB Ekel hat noch einige Jahre überlebt, der letzte Betriebsteil
stellte um die Jahrtausendwende die Produktion ein.
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahmen der
Kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt
Die Bude existiert heute noch.
Und gehört heute? Bayer? FR
Knut Ochdorf
2011-01-25 18:23:25 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Tagelöhner in der DDR?
Ei freilich. Sklavenmärkte gab's einige. Nie was vom Ostblner.
Fruchthof gehört? Ausgezahlt wurde zum Feierabend in bar.
Ich frage mich gerade, wie das damals bei denen mit der Kranken- und
Rentenversicherung lief?
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahmen der
Kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt
Die Bude existiert heute noch.
Und gehört heute? Bayer?
Nein, Knittel Gustav GmbH & Co. KG

Knut
Florian Ritter
2011-01-25 23:27:21 UTC
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Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Tagelöhner in der DDR?
Ei freilich. Sklavenmärkte gab's einige. Nie was vom Ostblner.
Fruchthof gehört? Ausgezahlt wurde zum Feierabend in bar.
Ich frage mich gerade, wie das damals bei denen mit der Kranken- und
Rentenversicherung lief?
Die Einkünfte waren nicht sozialversicherungspflichtig. Hätten sich
aber freiwillig versichern können,. was aber bei der Klientel
natürlich keiner gemacht hatte.

Mein Kompagnon, mit dem ich in Ostbln. eine Firma betrieb, wurde als
Selbständiger bei der Abt. Finanzen geführt, hätte sich selbst
versichern müssen, hatte diese nicht gemacht, erkrankte schwer, mußte
notoperiert werden (der Chirurg wurde anderntags von einer
Fluchthilfeorganisation ausgeschleust - die Röntgenbilder meines
Kompagnons sind bis auf den heutigen Tag verschwunden).
So, die Frau war völlig kopflos, mir war klar, daß sofort SV
nachversichert werden mußte, drückte ihr einige Tausender in die Hand
und sagte ihr, wo sie die einzuzahlen hätte (der Laden saß in der Nähe
der Oberbaumbrücke) - die Sache ging durch, es kamen keine
Nachforderungen (nur am Rande: mir wurde dafür und daß ich der Frau
Geld für den täglichen Unterhalt für sie und die Kinder gab wohl mal
so en passant Dank gesagt, aber von irgendeiner Rückzahlung - niente).
Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahmen der
Kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt
Die Bude existiert heute noch.
Und gehört heute? Bayer?
Nein, Knittel Gustav GmbH & Co. KG
Sollte ich kennen, ist mir aber unbekannt - FR
Kai Garlipp
2011-01-25 21:49:20 UTC
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Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Post by Florian Ritter
Ich habe das so gehört, daß zum Bleiausladen alles rangeholt hatte,
was laufen konnte, zusätzlich wurden Tagelöhner angeheuert. Das muß
'ne ziemliche Schinderei gewesen sein.
Tagelöhner in der DDR?
Ei freilich. Sklavenmärkte gab's einige. Nie was vom Ostblner.
Fruchthof gehört? Ausgezahlt wurde zum Feierabend in bar.
So was in der Art muß auch im Seehafen in Rostock gelaufen sein, denn die
suchten kurzfristig Arbeitskräfte um Spitzen bei der Be- und Entladung von
Schiffen abzufangen.

Bye Kai
Florian Ritter
2011-01-25 23:34:33 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Tagelöhner in der DDR?
Ei freilich. Sklavenmärkte gab's einige. Nie was vom Ostblner.
Fruchthof gehört? Ausgezahlt wurde zum Feierabend in bar.
So was in der Art muß auch im Seehafen in Rostock gelaufen sein, denn die
suchten kurzfristig Arbeitskräfte um Spitzen bei der Be- und Entladung von
Schiffen abzufangen.
In Greifswald wurden immer Studenten gesucht, die als Tagelöhner auf
der Stralsunder Werft im Innenausbau von Schiffen (vor allem
Isolierung mit Glasfasermatten, ein ekelhaftiger Job) mittaten. Neben
der Auszahlung in Ostmark gab es pro Schicht einen Einkaufsgutschein
für den Duty Free Shop, wenn mir recht ist i.H.v. 4 DM.

Ich habe mal eine Nachtschicht im KKW Lubmin mitgemacht. Nicht daß ich
da schindern mußte, ganz im Gegentum, es wurde nur Primasprit mit Cola
gesoffen, denn einer von uns Studenten und der Vorarbeiter kannten
sich von einem Außenposten der Grenzbrigade Küste - und so ein
Wiedersehen mußte natürlich begossen werden. FR
Norbert Möller
2011-01-25 17:35:06 UTC
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On Tue, 25 Jan 2011 06:07:55 -0800 (PST), Florian Ritter
Post by Florian Ritter
VEB Ekel hat noch einige Jahre überlebt, der letzte Betriebsteil
stellte um die Jahrtausendwende die Produktion ein.
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahemn der
kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt - FR
Du sprichst von Niederschweineöde (Kali-Chemie?) ? Da waren noch
BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die Geheimdienste.
... Elektrotechnik lag in Oberschweineöde.

Schöner wohnen war auf der anderen Seite der S-Bahn.

Eisern Union

Norbert
Florian Ritter
2011-01-25 18:19:50 UTC
Permalink
Post by Norbert Möller
Post by Florian Ritter
VEB Ekel hat noch einige Jahre überlebt, der letzte Betriebsteil
stellte um die Jahrtausendwende die Produktion ein.
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahmen der
Kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt.
Du sprichst von Niederschweineöde (Kali-Chemie?) ?
Richtig, Kali-Chemie hieß das Ding aus unerfindlichen Gründen, da
wurde nämlich so gut wie nichts Kalihaltiges verabreitet, nach meinem
Erinnern wurden dort Eisenpigmente produziert. Pigmente waren auch
so'n Thema, wegen Mangels an denselben gabs den Trabant fast nur in
Pastellfarben ("himmelblau"), und Metalleffektlacke waren für unsere
Menschen überhaupt nicht verfügbar. Ein Klassenkamerad machte mächtig
Furore als er sein Kraftrad mit aus dem Westen herbeigeschafftem
Monzablau-1-Schicht-Metalleffekt lackierte.
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Post by Norbert Möller
Schöner wohnen war auf der anderen Seite der S-Bahn.
Königsheide? FR
Matthias Luetticke
2011-01-25 18:39:46 UTC
Permalink
Florian Ritter schrieb
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Da zog danach der BGS ein.
http://www.bundespolizei.de/DE/Home/03__Organisation/2Bundespolizeidirektionen/08Berlin/__berlin__anmod.html


MfG Matthias
Florian Ritter
2011-01-25 23:40:08 UTC
Permalink
Post by Matthias Luetticke
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Da zog danach der BGS
Kann aber nur vorübergehend gewesen sein.

1990 ging ich mal auf das Gelände und inspizierte den dort
rumstehenden Fuhrpark. Schließlich kam ein gelangweilter
Objektschützer und sprach: Ick muß Ihnen daruff uffmerksam machen, det
allet hier die Bundesvermögensverwaltung jehört. (Was sich hinter dem
Etat dieser Behörde so versteckt, ist durchaus betrachtenswert). FR
Matthias Luetticke
2011-01-26 08:04:26 UTC
Permalink
Florian Ritter schrieb
Post by Florian Ritter
Post by Matthias Luetticke
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Da zog danach der BGS
Kann aber nur vorübergehend gewesen sein.
In Schöneweide? Nö, da sitzt immer noch die BPol drin.
Post by Florian Ritter
1990 ging ich mal auf das Gelände und inspizierte den dort
rumstehenden Fuhrpark. Schließlich kam ein gelangweilter
Objektschützer und sprach: Ick muß Ihnen daruff uffmerksam machen, det
allet hier die Bundesvermögensverwaltung jehört. (Was sich hinter dem
Etat dieser Behörde so versteckt, ist durchaus betrachtenswert). FR
In Adlershof, oder?

MfG Matthias
Norbert Möller
2011-01-25 19:50:12 UTC
Permalink
On Tue, 25 Jan 2011 10:19:50 -0800 (PST), Florian Ritter
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Post by Florian Ritter
VEB Ekel hat noch einige Jahre überlebt, der letzte Betriebsteil
stellte um die Jahrtausendwende die Produktion ein.
In Schweineöde gabs auch noch eine Pigmentbude, im Rahmen der
Kombinatbildung Lacufa zugeschlagen. Die Gegend war recht bunt.
Du sprichst von Niederschweineöde (Kali-Chemie?) ?
Richtig, Kali-Chemie hieß das Ding aus unerfindlichen Gründen, da
wurde nämlich so gut wie nichts Kalihaltiges verabreitet, nach meinem
Erinnern wurden dort Eisenpigmente produziert. Pigmente waren auch
so'n Thema, wegen Mangels an denselben gabs den Trabant fast nur in
Pastellfarben ("himmelblau"), und Metalleffektlacke waren für unsere
Menschen überhaupt nicht verfügbar. Ein Klassenkamerad machte mächtig
Furore als er sein Kraftrad mit aus dem Westen herbeigeschafftem
Monzablau-1-Schicht-Metalleffekt lackierte.
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Auch ...

In der Schnellerstr. befanden sich zwei Objekte ... eins gegenüber
TeGa Richtung zur Karlshorster Brücke (die komplette Fläche?) und eins
ungefähr gegenüber Kali-Chemie ... laut Web zwei HV des Ministeriums.
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Schöner wohnen war auf der anderen Seite der S-Bahn.
Königsheide? FR
Nee, Friedhof Baumschulenweg ;-)

Die Königsheide war unser Abenteuerspielplatz.
Zwischen S-Bahn und Königsheide liegt die Reichsbahn-Siedlung,
vermutlich nach der Bahnreform an die Immo-Mafia vertickt.

Gruss Norbert
Florian Ritter
2011-01-25 23:45:25 UTC
Permalink
Post by Norbert Möller
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Auch ...
In der Schnellerstr. befanden sich zwei Objekte ... eins gegenüber
TeGa Richtung zur Karlshorster Brücke (die komplette Fläche?) und eins
Es ging auch immer das Gerücht, das Eckhaus schräg gegenüber dem Bhf.
Richtung A'hof wäre ein Stasiobjekt.
Post by Norbert Möller
ungefähr gegenüber Kali-Chemie ... laut Web zwei HV des Ministeriums.
Zwo Hauptverwaltungen? 'sch gloob's glei.
Post by Norbert Möller
Die Königsheide war unser Abenteuerspielplatz.
Da gab's doch 1 übel beleumundetes Kinderheim - FR
Norbert Möller
2011-01-26 08:09:46 UTC
Permalink
On Tue, 25 Jan 2011 15:45:25 -0800 (PST), Florian Ritter
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Da waren noch BMHW, Bärenquell, Technische Gase ...mittendrin die
Geheimdienste.
Wo denn? Das Stasi-Wachrgt. war in A'hof.
Auch ...
In der Schnellerstr. befanden sich zwei Objekte ... eins gegenüber
TeGa Richtung zur Karlshorster Brücke (die komplette Fläche?) und eins
Es ging auch immer das Gerücht, das Eckhaus schräg gegenüber dem Bhf.
Richtung A'hof wäre ein Stasiobjekt.
Ich kannte nur die Curry-Bude ;-) Imo derselbe Fleischer wie auf der
Rückseite vom Bf Grünau (Zeitschiene 71-74). Wurst im Konopke-Style.
Post by Florian Ritter
Post by Norbert Möller
Die Königsheide war unser Abenteuerspielplatz.
Da gab's doch 1 übel beleumundetes Kinderheim - FR
Ja. Uninteressant, Kontakte gabs nicht (das Kinderheim hatte ne eigene
Schule, Kino usw.), außer im Sommer, wenn auswärtige Feriengästinnen
gesichtet wurden. Zeitschiene ungefähr ab 1968/69 ...

Gruss Norbert

Guido Grohmann
2011-01-23 18:04:54 UTC
Permalink
Gernot Zander schrieb:

[LR44]
Post by Gernot Zander
Ich habe die aber nie irgendwo zu kaufen gesehen.
Die lagen bei uns im RFT-Laden unter Glas aus. Wenn man dort mit dem
Taschenrechner hingegangen ist, wurden die gleich vom Verkäufer gewechselt.

Guido
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