Post by Frank MüllerPost by Wilhelm ErnstIhr habt Euer Grundwissen Chemie unter Beweis gestellt - setzen!
Ich sitze grundsätzlich wenn ich am PC sitze.
Post by Wilhelm ErnstWo ist nun der Beleg, dass die Schläuche der PE-Milchtüten in der DDR
auf dem Wege der Karbid-Chemie und nicht auf Öl-Basis hergestellt
wurden?
Ich erinnere daran, dass mindestens drei große PE-Verbrauchslinien in
der DDR existierten: Faserproduktion, Folienproduktion und
Isolationsstoffe, mit recht unterschiedlichen Werkstoff-Anforderungen...
Und diese wurden aus dem Chemie-Dreieck beliefert...
Die DDR hatte nicht genug Zugriff auf andere Rohstoffe
und da die Technik schon mal da war, warum sollten die
da nicht die heimische Braunkohle dafür als Rohstoff
verwenden? Sicher hat man nicht alles aus Karbid
hergestellt, aber einen großen Teil bestimmt.
Zudem entstand dabei jede menge Kalk, der als blaugrauer
"Buna-Kalk" in der DDR bekannt war, und in der
Mangelwirschaft auch seine Verwendung fand.
Wirtschaftsdaten die das verifizieren können sind
heute kaum noch zu finden, aber daß die DDR mehr
Karbid produziert hat als es die Schweißer im Land
für ihre Gasentwickler brauchten belegt z.B. diese
DEFA-Doku: http://youtu.be/VM_xx9Yennw
Oh - Menne, wie tief seit ihr gesunken! Jeder gibt seine Meinung zum
besten, Fakten sind Nebensache. Also keiner hier weiss noch, dass es in
Leuna II eine sehr wichtige PE-Produktion gab, die Grundlage für mehrere
der vorher genannten technischen Einsatzfelder war, z.B. keine HS-Kabel
ohne vPE, usw.
Das findet man ja sogar rudimentär in Wikipedia. Für die DDR war Leuna
II nicht primär Kraftstoffproduktion sondern Basis für die
stoffwirtschaftliche Öl-Verarbeitung, ohne die in der Industrie nichts
ging.
Aber da ihr so sehr auf dem Karbidweg beharrt: Vielleicht hat noch
jemand Unterlagen über ein paar reale Produktlinien von Buna, dem
größten Produzenten auf diesem Reaktionsweg?
Willi
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"Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen."
Heinrich Heine, 1844