Discussion:
Im Tal der Ahnungslosen
(zu alt für eine Antwort)
Harald Schmidt
2005-10-11 13:40:43 UTC
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Heute 22. 05 Uhr im MDR:
Im Tal der Ahnungslosen
Westfernsehen Marke Eigenbau
Fernsehen in der DDR

gruss Harry
Gerd Chalupecky
2005-10-11 14:12:13 UTC
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Post by Harald Schmidt
Im Tal der Ahnungslosen
Westfernsehen Marke Eigenbau
Fernsehen in der DDR
gruss Harry
Danke für den Hinweis, den uns Gerald allerdings schon länger (erneut)
in seiner Sig hatte.

Aus gegebenem Anlaß hierzu die "Berliner Zeitung" (BLZ), die Geralds
und seiner Partnerin (die haben 'Brönnen' und 'Andres' geschrieben)
Werk in der Druckausgabe eine _volle_ Kolumne gewidmet hat:
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Berliner Zeitung
Dienstag, 11. Oktober 2005

*Die große Wut im Tal der Ahnungslosen*
*Doku über den Empfang des Westfernsehens in Dresden*

/Torsten Wahl/

In den Sechzigerjahren zerteilten manche DDR-Familien mit ihrer
gen Bayern gerichteten Ochsenkopf-Antenne das komplette Schlafzimmer,
in den Achtzigern errichteten sächsische Dorfgemeinschaften auf Hügeln
gigantische Antennenanlagen und gruben kilometerlange Kabelschächte zu
den Häusern, manche Hausgemeinschaften in den Städten ließen sich aus
dem Westen sündhaft teure Satellitenanlagen beschaffen. Doch manchmal
war alle Mühe vergebens: Im Raum Dresden blieb der Empfang der
Fernsehprogramme aus dem Westen eine technisch schwierige
Angelegenheit. Nicht selten reisten frustrierte Dresdner zu Verwandten
oder Bekannten in anderen Teile der Republik, wenn sie eine bestimmte
Sendung in ARD oder ZDF sehen wollten. Ganz Verzweifelte oder Wütende
drohten 1984 auch mit der Sprengung des Dresdener Fernsehturms, um
endlich die Verbreitung der westdeutschen Sender zu erzwingen.

Die MDR-Dokumentation "Westfernsehen Marke Eigenbau", die genauer
gesagt: "Westfernseh-Empfang Marke Eigenbau" heißen müsste, betrachtet
das Thema aus zwei Perspektiven. Die Betroffenen im "Tal der
Ahnungslosen" erklären anschaulich, welche Anstrengungen und Risiken
sie mitunter auf sich nahmen, um ARD und ZDF sehen zu können (die
kommerziellen Sender spielten noch keine Rolle). Manche private
Schmalfilm-Aufnahme von selbstkonstruierten Empfangsanlagen erinnert an
die Tüfteleien der DDR-Sendung "Außenseiter-Spitzenreiter" (wo manches
Gerät der Marke Eigenbau präsentiert wurde, Erfindungen zum Empfang von
Westfernsehen natürlich tabu waren).

Wie heikel das Problem Westfernsehen auch politisch war, erklären
Hans Modrow und Wolfgang Berghofer, damals SED-Bezirkschef und
Oberbürgermeister in Dresden. Dem Genossen Modrow persönlich hätte
seine Partei die Westprogramme sogar per teurer Richtfunkanlage in
dessen Neubauwohnung geschickt - doch der lehnte klugerweise ab. Denn
sonst hätte er Dresden gespalten: in die Wohnungen in seinem
Richtfunk-Korridor mit Westfernsehen und den Rest Dresdens ohne
"Tagesschau" und "Am laufenden Band".

Modrow und Berghofer berichten aus den Jahren, in denen der
Empfang von ARD und ZDF zwar nicht gerade gefördert, aber doch
stillschweigend hingenommen wurde. Die Zeiten, als eifrige FDJ-Trupps
den Bürgern noch aufs Dach stiegen, um die gen Westen gerichteten
Antennen zu demontieren, waren in den Achtziger längst vorbei. Ganz
nebenbei führen die Autoren Ute Brönnen und Gerald Andres auch die
Argumente jener SED-Hardliner ad absurdum, die glaubten, die
Westprogramme würden die DDR-Bürger ideologisch "verderben". Das
Gegenteil trat ein: Das "Tal der Ahnungslosen" wurde zum "Tal der
besonders Frustrierten". Das Gefühl des Ausgeschlossenseins verstärkte
die Unzufriedenheit mit dem Staat - nirgendwo wurden so viele
Ausreiseanträge gestellt wie in den Gegenden ohne Westempfang.

(Im Tal der Ahnungslosen - Westfernsehen Marke Eigenbau, 22.05, MDR)

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/media/490705.html
--
Gruß Ch.

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* Mail: G(point)Chp(at)gmx(point)net [bitte selbst "übersetzen"] *
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Frank Nitzschner
2005-10-11 15:42:03 UTC
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Post by Gerd Chalupecky
Im Raum Dresden
blieb der Empfang der Fernsehprogramme aus dem Westen eine technisch
schwierige Angelegenheit.
Es war halt eine technische Herausforderung;-)
Zumal es in der DDR ja genügend erstklassige
Grundlagenliteratur gab. (Rothammel, Spindler)
Im FA gab es auch genügend Tips.
Leider artete das Ganze mit Beginn der Astra-Ära zu einen,
nicht mehr technischen, sondern finanziellen Problem aus.
Post by Gerd Chalupecky
Nicht selten reisten frustrierte Dresdner
zu Verwandten oder Bekannten in anderen Teile der Republik, wenn sie
eine bestimmte Sendung in ARD oder ZDF sehen wollten.
Diejenigen konnten meist garnicht verstehen, mit welcher Begeisterung
selbst die Ziehung der Lottozahlen geguckt wurde;-)

Grüsse
Frank
Gerald Endres
2005-10-11 16:10:58 UTC
Permalink
Post by Gerd Chalupecky
Aus gegebenem Anlaß hierzu die "Berliner Zeitung" (BLZ), die Geralds
und seiner Partnerin (die haben 'Brönnen' und 'Andres' geschrieben)
Danke. Wegen der Namensverhunzung hätte ich den Artikel wahrscheinlich
gar nicht mitbekommen.

Gruß
Gerald
--
http://www.boen-end.de
Boris Gerlach
2005-10-11 21:29:26 UTC
Permalink
Post by Gerald Endres
Post by Gerd Chalupecky
Aus gegebenem Anlaß hierzu die "Berliner Zeitung" (BLZ), die Geralds
und seiner Partnerin (die haben 'Brönnen' und 'Andres' geschrieben)
Danke. Wegen der Namensverhunzung hätte ich den Artikel wahrscheinlich
gar nicht mitbekommen.
Gerade angesehen.
Bis auf die etwas widersprüchlichen Aussagen des "Fernsehtechnikers"
entspricht diese Dokumentation meinen Erfahrungen.

BGE
--
Ich bin extrem schuechtern. Wobei sich das mittlerweile etwas gelegt
hat, seit ich mich selbst als Arschloch ansehe und alle anderen einfach
Idioten sind.
Vinzent 'Gadget' Hoefler in dafddr
Wolfgang Schwanke
2005-10-12 03:06:51 UTC
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Post by Harald Schmidt
Im Tal der Ahnungslosen
Westfernsehen Marke Eigenbau
Fernsehen in der DDR
Ist ein Wiederholungstermin bekannt? Ich finde in den üblichen Online-
Quellen für die nächsten paar Wochen leider keinen. Der MDR schreibt
auf http://www.mdr.de/doku/1347475.html "1/2", heißt das da kommt noch
ein zweiter Teil nach?

Gruß
--
Liechtenstein liefert in rhythmischen Abständen Grieß, Mayonnaise,
Meerrettich, Schlämmkreide und Pappplatten sowie Medikamente gegen
Halskatarrh und Hämorrhoiden numeriert und in Stanniol verpackt an
Libyen und Hawaii
Gerald Endres
2005-10-12 07:07:36 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Ist ein Wiederholungstermin bekannt? Ich finde in den üblichen Online-
Quellen für die nächsten paar Wochen leider keinen. Der MDR schreibt
auf http://www.mdr.de/doku/1347475.html "1/2", heißt das da kommt noch
ein zweiter Teil nach?
Kann sein, dass unter dem Obertitel "Fernsehen in der DDR" noch ein
anderer Dokumentarfilm dazugespannt wurde, ich habe nur diesen Film
gemacht.
Der RBB wird das Tal der Ahnungslosen irgendwann in den nächsten
Monaten senden. Wann das sein wird, weiß ich allerdings noch nicht.

Gruß
Gerald
--
http://www.boen-end.de
Kai Garlipp
2005-10-12 08:21:05 UTC
Permalink
Post by Gerald Endres
Post by Wolfgang Schwanke
Ist ein Wiederholungstermin bekannt? Ich finde in den üblichen Online-
Quellen für die nächsten paar Wochen leider keinen. Der MDR schreibt
auf http://www.mdr.de/doku/1347475.html "1/2", heißt das da kommt noch
ein zweiter Teil nach?
Kann sein, dass unter dem Obertitel "Fernsehen in der DDR" noch ein
anderer Dokumentarfilm dazugespannt wurde,
So wurde es auch gemacht. Nächsten Dienstag läuft zur selben Zeit im MDR
die Dokumentation "Tatort Ostdeutschland - 30 Jahre 'Polizeiruf 110'",
siehe http://www.mdr.de/doku/vorschau/2160393.html

Bye Kai
Claudia Bartsch
2005-10-12 08:18:44 UTC
Permalink
Post by Harald Schmidt
Im Tal der Ahnungslosen
Westfernsehen Marke Eigenbau
Fernsehen in der DDR
*gesehen und zwei Fragen dazu hab*

Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen? Nur unmittelbare Umgebung
von Dresden oder bis zum Erzgebirgskamm und bis hinter nach Görlitz. Und
im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.

Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?


Gruß
Claudia
--
"Was gibt's den Neues in der Großen Welt?"
"Nichts. Daß das Proletariat die Steuern zahlt, und daß die
Herren Unternehmer die Republik prellen, hint und vor,
das ist doch nichts Neues. Oder?" (Ödön von Horváth)
Ronald Konschak
2005-10-12 08:50:45 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen? Nur unmittelbare Umgebung
von Dresden oder bis zum Erzgebirgskamm und bis hinter nach Görlitz. Und
im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.
Das läßt sich nicht so genau eingrenzen, weil es hier und da im Tal
ein paar Inseln gab, z.B. zwischen Radebeul und Meißen, wo man
vom Ochsenkopf empfangen konnte. Im Neubaugebiet Kohlenstraße (auf
dem Kamm des südlichen Elbhanges), also innerhalb der Stadtgrenze,
konnte man ganz gut von Berlin empfangen. Im Erzgebirge und der
Oberlausitz war der Empfang nur auf Berggipfeln möglich, also hatte
man hier und da auch Kopfstationen gebaut und Kabel verlegt.
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Beides. :-) Nachdem es für die meisten Leute schlecht möglich war
eine Satellitenanlage selbst zu kaufen, hat man also zusammengelegt
und auf allerlei verschlungenen Wegen (im Film war von polnischen
Staatsbürgern die Rede, die Anlagen aus Westberlin mitbrachten)
welche herbeigeschafft. Das waren Mehrteilnehmeranlagen, mit denen
man in geeignete Kabel mehrere Programme gleichzeitig einspeisen
konnte. Die Kabel lagen ja meist schon für das DDR-Fernsehen, und wo
noch Hausantennen installiert waren, verlegte man noch von Haus zu
Haus, auch oberirdisch. So ist es bis Mitte der 90er im Wohngebiet
Wilsdruffer Vorstadt zu sehen gewesen.

Ronald.
--
All das Lächeln und die Schläge, die du in der Welt verteilst,
holn dich irgendwann ein wenn du dich noch so beeilst.
Gerhard Gundermann, Baggerfahrer
Gerald Endres
2005-10-12 09:59:37 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen? Nur unmittelbare Umgebung
von Dresden oder bis zum Erzgebirgskamm und bis hinter nach Görlitz. Und
im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.
Ronald hat ja schon einiges beantwortet. Grundsätzlich kann man sagen,
dass südlich und östlich von Dresden nicht viel ging, Karl-Marx-Stadt
markiert die Übergangszone.
Und im Nordosten gab es dann noch eine Zone, wo der Westberliner
Sender nicht mehr hinreichte. Örtlich können die Verhältnisse aber
immer anders gewesen sein, auf Hügelkuppen sieht es einfach anders aus
als 300 Meter weiter im Tal.
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Anfangs Analog. Die Riesenschüsseln, oft recht weit vom Ort entfernt
auf einem Hügel, sollten das schwache analoge Signal der westlichen
Sendemasten auffangen und verstärken.
Erst ab Mitte der Achziger gab es erste Programme über Satellit. Die
konnten dann mit einer kleineren Schüssel in einer Siedlung
eingefangen werden. Da war dann das Problem das Besorgen der Technik.

Gruß
Gerald
--
http://www.boen-end.de
Kai Garlipp
2005-10-12 11:40:29 UTC
Permalink
Post by Gerald Endres
Und im Nordosten gab es dann noch eine Zone, wo der Westberliner
Sender
... und westdeutsche Sender (Bungsberg) ...
Post by Gerald Endres
nicht mehr hinreichte.
In Prerow auf dem Darß und auch in Zingst schaffte man den Empfang aus
Richtung Westen noch halbwegs gut mit hohen Antennenmasten. Weiter
östlich (ab Stralsund) war der Empfang dann aber genauso ein Glücksspiel
wie in Dresden. Wie weit dieser Bereich nach Süden ging, haben andere
bereits genannt.

Bye Kai
Thomas Wedekind
2005-10-12 18:14:40 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
In Prerow auf dem Darß und auch in Zingst schaffte man den Empfang aus
Richtung Westen noch halbwegs gut mit hohen Antennenmasten. Weiter
östlich (ab Stralsund) war der Empfang dann aber genauso ein Glücksspiel
wie in Dresden.
Am N/NO-Rand von Rügen gab's den Schweden, miserable Qualität,
entweder grenzwertig brauchbares Bild oder Ton (das andere musste
man dazuraten). Bei Spielfilmen störte i.d.R. die fremde Sprache
nicht. Unsere Kompanie wurde mal vom OvD komplett beim
Schwedengucken erwischt, was uns eine Boddenrunde (in Prora
übliche nächtliche Erziehungsmaßnahme) einbrachte. Wobei ich
vermute, dass die Armeeantenne nicht für diesen Empfang optimiert
war. Es bestand ja optische Sicht zum Sender, nur auf etwas weite
Entfernung.
--
Grüße, Thomas
Kai Garlipp
2005-10-12 20:55:21 UTC
Permalink
Am N/NO-Rand von Rügen gab's den Schweden, miserable Qualität, entweder
grenzwertig brauchbares Bild oder Ton (das andere musste man dazuraten).
Das schwedische Sendernetz war halt nicht für die Ausstrahlung in
Richtung DDR optimiert worden. In Richtung Ostsee mussten sie deshalb
nicht unnötig Energie verplempern. ;-)
Wobei ich vermute, dass die Armeeantenne nicht für diesen Empfang
optimiert war.
Da unterschätze mal nicht die Kameraden die derartige Antennen aufgebaut
haben.
Es bestand ja optische Sicht zum Sender, nur auf etwas
weite Entfernung.
100 km sind es es schon von Prora bis zur schwedischen Küste. Rostock -
Eutin ist in etwa gleich weit, aber die Sender dort waren für eine
Abstrahlung in Richtung DDR optimiert.

Bye Kai
Frank Markopoulos
2005-10-12 18:33:00 UTC
Permalink
***@gmx.de (Gerald Endres) teilte uns am 12.10.05 mit:

Erstmal danke für Deinen wirklich gut(!) gemachten Film.

Aber Du scheinst hier°° in de.alt.Fan;-).DDR nicht immer korrekt
mitgelesen zu haben, denn wenn Du mich während der Erstellungsphase
kontaktiert hättest, hätteste von mir einen prima Interviewpartner zum
Thema "Aktion Ochsenkopf" vermittelt bekommen können: Meinen Papps
nämlich.

Der ist, weil er sich gegen die Demontage seiner Kanal-10-Antenne durch
marodierende FDJ-Banden _gewehrt_ hat ("Wer von Euch Mistfliegen MEINE
Antenne anfaßt, dem spalte ich sofort den Schädel!!", wobei er ein Beil
in der Hand hielt...) Ende 1961 rechtskräftig wegen "Boykotthetze" zu 3
Jahren Waldheim verurteilt worden, von dener er 2 auch absaß...
Karl-Marx-Stadt markiert die Übergangszone.
In Leipzig ging ARD fast im gesamten Stadtgebiet sehr gut (Kanal 10 von
Torfhaus/Brocken); ZDF und das Dritte jedoch sehr, sehr schlecht -
sowohl von Berlin als auch vom Ochsenkopf aus. Von Berlin war das Signal
zu schwach; und der Ochsenkopf hatte zwar den stärkeren Pegel, kam aber
auf dem _Nachbarkanal_ von "DDR2" aus fast genau derselben Richtung -
eine echte Herausforderung: Mit richtstarker Vierergruppe (so zu drehen,
daß der ostzonale "Störsender" genau in den ersten Nullpunkt fiel...)
und mit präzise abgeglichenem Nachbarkanalfilter ging's aber meist. War
aber nur ein Heidenaufwand, rein materiell...
Anfangs Analog. Die Riesenschüsseln, oft recht weit vom Ort entfernt
auf einem Hügel, sollten das schwache analoge Signal der westlichen
Sendemasten auffangen und verstärken.
Die Anleitung dafür stand im Rothammel. Das Buch war einzigartig gut -
_so_ fundierte Fachliteratur gibt's heute kaum noch ... ein VORTEIL der
DDR!
Erst ab Mitte der Achziger gab es erste Programme über Satellit. Die
konnten dann mit einer kleineren Schüssel in einer Siedlung
eingefangen werden. Da war dann das Problem das Besorgen der Technik.
Und hier ist der zweite Fehler in Deinem Film:

Das war nicht nur(!) ein Problem mit der nötigen Westtechnik und den
Devisen etc., sondern das hatte auch *fernmelderechtliche* Gründe: Der
Empfang von nichtzugelassenen Frequenzen war schlichtweg _verboten_ -
und die TV-Satellitenbänder gehörten dazu. Analog-TV und -Radio aus'm
Westen hatten ja dieselben Frequenzen wie in der "Heimat der Arbeiter
und Bauern", da ließ sich das "Problem" fernmelderechtlich(!) nicht so
recht "anpacken"...
Gruß
Gerald
So long...
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|_ | \ /
| rank aus Leipzig | \/ <--- bitte in Rosa ausmalen!
--
Da kommt der fünfte Punkt und der sechste Punkt, kommen sicherlich die Fragen:
gleichge-, nicht gleichgeschl-, sondern ob ich auch... äh... äh... Asylgründe
schaffe außerhalb der politischen und der rassistischen Verfolgung, also auch
Gründe... äh... wenn - aus - wenn [...] (Herr stOIber sieht voll durch)
Boris Gerlach
2005-10-12 19:15:52 UTC
Permalink
Frank Markopoulos wrote:

[..]
Post by Frank Markopoulos
Die Anleitung dafür stand im Rothammel. Das Buch war einzigartig gut -
_so_ fundierte Fachliteratur gibt's heute kaum noch ... ein VORTEIL der
DDR!
Da ham die Genossen geschlafen.
Im Rothammel steht alles drin.
So ein Antennenbuch konnte es nur in der Zone geben.
Post by Frank Markopoulos
Post by Gerald Endres
Erst ab Mitte der Achziger gab es erste Programme über Satellit. Die
konnten dann mit einer kleineren Schüssel in einer Siedlung
eingefangen werden. Da war dann das Problem das Besorgen der Technik.
Das war nicht nur(!) ein Problem mit der nötigen Westtechnik und den
Devisen etc., sondern das hatte auch *fernmelderechtliche* Gründe: Der
Empfang von nichtzugelassenen Frequenzen war schlichtweg _verboten_ -
und die TV-Satellitenbänder gehörten dazu. Analog-TV und -Radio aus'm
Westen hatten ja dieselben Frequenzen wie in der "Heimat der Arbeiter
und Bauern", da ließ sich das "Problem" fernmelderechtlich(!) nicht so
recht "anpacken"...
Ack.

BGE
--
Ich bin extrem schuechtern. Wobei sich das mittlerweile etwas gelegt
hat, seit ich mich selbst als Arschloch ansehe und alle anderen einfach
Idioten sind.
Vinzent 'Gadget' Hoefler in dafddr
Gerd Chalupecky
2005-10-12 19:41:20 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
[..]
Post by Frank Markopoulos
Die Anleitung dafür stand im Rothammel. Das Buch war einzigartig
gut - _so_ fundierte Fachliteratur gibt's heute kaum noch ... ein
VORTEIL der DDR!
Da ham die Genossen geschlafen.
Im Rothammel steht alles drin.
Wenn man sich auf detaillierte Bauanleitungen für Yaggis incl. Gruppen
beschränkte, war der Spindler fast noch besser.

[...]
--
Gruß Ch.

******************************************************************
* Mail: G(point)Chp(at)gmx(point)net [bitte selbst "übersetzen"] *
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Frank Markopoulos
2005-10-13 05:09:00 UTC
Permalink
Post by Gerd Chalupecky
Wenn man sich auf detaillierte Bauanleitungen für Yaggis incl.
Gruppen beschränkte, war der Spindler fast noch besser.
Rothammel war die Theorie - Spindler die Bastelpraxis.

Haben _mußte_ man in schlecht versorgten Gebieten eh _beide_ Bücher. :-)
(Oder mindestens jemanden kennen, der einem dann die kanalmäßig genau
PASSENDE Antenne baute - die industriell gefertigten VHF-Antennen waren
nicht wirklich gut, da deren Empfindlichkeitsmaximum beim K12 lag.
Besonders wichtig war das für die, die den K7 aus Berlin brauchten - da
war Selbstbau IMMER angezeigt; dito bei K22 - ZDF vom Ochsenkopf.)

Gerade gestern den Rothammel rausgekramt habender Dinge (wo ist
eigentlich mein Spindler abgeblieben??) ...

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--
*Unsrem Geschlecht eine Sprache*, die, einstige Wonne verkündend,
Sehnsucht lindert und weckt, uranischer Liebe ein Zeugniß,
Bis die Erde vergeht und bis die Gestirne erbleichen.
(Karl Heinrich Ulrichs, aus: "Antinous - Das Sternenbild")
H. Haberland
2005-10-13 07:22:59 UTC
Permalink
Post by Frank Markopoulos
Haben _mußte_ man in schlecht versorgten Gebieten eh _beide_ Bücher. :-)
(Oder mindestens jemanden kennen, der einem dann die kanalmäßig genau
PASSENDE Antenne baute - die industriell gefertigten VHF-Antennen waren
nicht wirklich gut, da deren Empfindlichkeitsmaximum beim K12 lag.
Besonders wichtig war das für die, die den K7 aus Berlin brauchten - da
war Selbstbau IMMER angezeigt; dito bei K22 - ZDF vom Ochsenkopf.)
ACK. Allerdings baute man in Blankenburg eine
auf K7 optimierte Exportvariante für Belgien oder Luxemburg.
Davon haben wir zwei ergattert, ausserdem hat uns jemand
im Werk 2 Vorverstärker auf Phasengleichgang hin ausgemessen.
Die Dinger hatten sonst eine ziemliche Streuung.

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Martin Ebert
2005-10-12 20:32:17 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Frank Markopoulos
Die Anleitung dafür stand im Rothammel. Das Buch war einzigartig gut -
_so_ fundierte Fachliteratur gibt's heute kaum noch ... ein VORTEIL der
DDR!
Da ham die Genossen geschlafen.
Im Rothammel steht alles drin.
Genosse, bedenke: Unsere Genossen Kundschafter mußten ein
unverfängliches Buch kaufen können: Man will ja Signale von der Heimat
hören.

Mt
Wolfgang Schwanke
2005-10-12 20:54:01 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
[..]
Post by Frank Markopoulos
Die Anleitung dafür stand im Rothammel. Das Buch war einzigartig gut -
_so_ fundierte Fachliteratur gibt's heute kaum noch ... ein VORTEIL der
DDR!
Da ham die Genossen geschlafen.
Im Rothammel steht alles drin.
So ein Antennenbuch konnte es nur in der Zone geben.
Ihr meint nicht das hier? http://www.antennenbuch.de/

Gruß
--
Sabine Christiansen: die Angelika Unterlauf des Westens
(Matthias Opatz in <1hxk2amr1ijva$.9oaad0j6vv5j$***@40tude.net>)

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ronald Konschak
2005-10-12 20:52:42 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Boris Gerlach
Da ham die Genossen geschlafen.
Im Rothammel steht alles drin.
So ein Antennenbuch konnte es nur in der Zone geben.
Ihr meint nicht das hier? http://www.antennenbuch.de/
Doch, das isses.
Ronald.
--
All das Lächeln und die Schläge, die du in der Welt verteilst,
holn dich irgendwann ein wenn du dich noch so beeilst.
Gerhard Gundermann, Baggerfahrer
Frank Markopoulos
2005-10-13 05:19:00 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Ihr meint nicht das hier? http://www.antennenbuch.de/
Cool. Was es nicht alles im Netz[tm] gibt. WAHNSINN!

So long...
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--
Die Päderasten fangen an sich zu zählen und finden, dass sie eine Macht im
Staate bilden. [..] Es ist nur ein Glück, dass wir persönlich zu alt sind, als
dass wir noch beim Sieg dieser Partei fürchten müssten, den Siegern körperli-
chen Tribut zahlen zu müssen. Aber die junge Generation! (F.Engels, 22.6.1869)
Martin Ebert
2005-10-12 20:29:15 UTC
Permalink
Post by Gerald Endres
Und im Nordosten gab es dann noch eine Zone, wo der Westberliner
Sender nicht mehr hinreichte.
Haben wir in dafd alle naselang.
Alles oberhalb Schwedt fiel aus.

Mt
Frank Spreer
2005-10-12 10:15:10 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
*gesehen und zwei Fragen dazu hab*
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen? Nur unmittelbare
Umgebung von Dresden oder bis zum Erzgebirgskamm und bis hinter nach
Görlitz.
Ab Dresden in Richtung Osten wurde es schwierig, von Berlin her war
südlich von Weißwasser fast immer Schluß bzw. Empfang nur mit
erheblichem Antennenaufwand möglich. Dazu kam, das Löbau auf dem
Nachbarkanal mit reichlich Leistung sendete.
Meine Frau kommt aus Hirschfelde/Zittau, die wußte bis 1990 noch nicht
mal, das es im Westen auch Fernsehen gibt ;-)
Post by Claudia Bartsch
Und im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.
Die nördlichen und östlichen Kreise des Bezirkes Neubrandenburg waren
auch Problemgebiete, zum einen waren die Entfernungen Grenzgebiete, zum
anderen hat Helpterberg einiges dichtgemacht.
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Wie Ronald schon sagte: Satellit in GGAs eingespeist, zum Teil wurden
in VMI oder AWG-Stunden Kabel verlegt, um die Kabelnetze verschiedener
Bauabschnitte miteinander zu verbinden.

Frank
--
Kostenloser Rat ist selten billig. (Erwerbsregel 59)
H. Haberland
2005-10-12 11:04:27 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Post by Claudia Bartsch
Und im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.
Die nördlichen und östlichen Kreise des Bezirkes Neubrandenburg waren
auch Problemgebiete, zum einen waren die Entfernungen Grenzgebiete, zum
anderen hat Helpterberg einiges dichtgemacht.
Auch hier gilt: Mecklenburg vor Pommern. ;-)
Nördlich von Neustrelitz war für Normalverbraucher
Schluß mit dem Westfernsehen. Wenigstens gab es
in NZ noch passende Antennen zu kaufen.
Rundfunkgeschäft Str*t*n*witsch.
Dann kommt da noch Greifswald...
Post by Frank Spreer
anderen hat Helpterberg einiges dichtgemacht.
Richtig. Aber in den 80ern leuchtete Heplterberg
das erste DDR Programm zum Glück über UHF(!)

Störend war in HGW und Umgebung der Kanal 8
des VHF-Senders Marlow. Der SFB leuchtete auf
Kanal 7. Da die üblichen Yagi-Anntennen
Empfangs-Nebenkeulennach 4 bzw. 8 Uhr haben,
mußte man die Antennen in Gruppen zu vier oder
2 zusammenfassen. Es gab aus Bad Blankenburg
ausgemessene auf Kanal 7 optimierte Antennen,
die waren im Norden sehr schwer zu bekommen.

Das ZDF holte man besser aus Lübeck oder Eutin,
war aber mehr Glückssache.

Wir haben das privat nördlich von HGW mit
einem 25m Mast durchgezogen.

Zum Glück waren 1987 mit den Hobbyplastspiegeln
die Sorgen vorbei. In 1plus kam die Tagesschau,
auf 3sat Heute.

Im Neubaugebiet Greifswald Schönwalde gab es ähnliche
Entwicklungen auf einem Hochhaus. WIMRE haben
die Genossen das zwar geduldet, dem aus Wolgast
stammenden Initiator der Sache das Leben aber mehr
als schwer gemacht.

Werde nie vergessen, wie einer der Segler, die uns mit dem
Mast geholfen haben, nach dem ersten Testlauf mit offenem
Mund dastand und murmelte: "Die Tagesschau...."

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Henry Leyh
2005-10-12 13:43:26 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
Im Neubaugebiet Greifswald Schönwalde gab es ähnliche
Entwicklungen auf einem Hochhaus. WIMRE haben
die Genossen das zwar geduldet, dem aus Wolgast
stammenden Initiator der Sache das Leben aber mehr
als schwer gemacht.
Ich habe mich immer gewundert, daß in den Studentenwohnheimen in
Schönwalde auch schon vor der Wende RTL, Sat1 et.al im Kabel war. Ich
kann mich da noch dunkel an eine unheilige Allianz von Darguner Pils und
Star Wars auf einem Schwarz-Weiß-Junost erninnern.

Gruß,
Henry
H. Haberland
2005-10-12 14:58:47 UTC
Permalink
Post by Henry Leyh
Ich habe mich immer gewundert, daß in den Studentenwohnheimen in
Schönwalde auch schon vor der Wende RTL, Sat1 et.al im Kabel war. Ich kann
mich da noch dunkel an eine unheilige Allianz von Darguner Pils und Star
Wars auf einem Schwarz-Weiß-Junost erninnern.
Physiker? Seinerzeit Gruppe Leven? Die Zeit passt.
War die Deutsche Kratsche Blik wirklich so klein?

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Henry Leyh
2005-10-13 13:15:53 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
Post by Henry Leyh
Ich habe mich immer gewundert, daß in den Studentenwohnheimen in
Schönwalde auch schon vor der Wende RTL, Sat1 et.al im Kabel war. Ich
kann mich da noch dunkel an eine unheilige Allianz von Darguner Pils
und Star Wars auf einem Schwarz-Weiß-Junost erninnern.
Physiker? Seinerzeit Gruppe Leven? Die Zeit passt.
So ist es, "Chaos in dissipativen Systemen" (nicht zu verwechseln mit
"DDR nach Maueröffnung").
Post by H. Haberland
War die Deutsche Kratsche Blik wirklich so klein?
Nein, Greifswald so groß. :-)

Gruß,
Henry
Florian Ritter
2005-10-12 14:49:17 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
Dann kommt da noch Greifswald...
Am Rande des bewohnbaren Erdkreises... Ich war unlängst dorten,
zum Studchenjahrestreffen, nun ja. Als erstes ging ich in ein
kleines Hotel und bekam vom Wirte wundermild (irgendwie kommt
der mir unverändert vor - vielleicht tragen seine entsetzlichen
karierten DDR-Schlipse zu diesem Eindruck bei) im
Schnelldurchlauf die in letzter Zeit im Städtchen stattgehabten
Sensatiönchen serviert. Eine davon war sein Besuch bei
Deinen Eltern.

Beim Treffen adabei war ein Andersonscher Promovend - Du wirst
ihn kennen - , der jetzt neben seiner Tätigkeit an der Univ.
ein Autohaus betreibt; die Umsätze des Ladens, so der
Gastronom, sollen Wünsche offen lassen. Der Clou des
Abends: Auftritt Buhrow! Der Mann muß Ende 70 sein, ist
aber bmerkenswert tacko und präsent. Als er mich sah verkündete
er allsogleich, daß meine Note im Diplomverfahren seiner
Meinung nach zu gut ausgefallen war (er saß in der
Prüfungskommission). Im übrigen sprach er sehr bittere Worte
über "die Merseburger Mafia".
Mehr möchte ich nicht sagen - FR
H. Haberland
2005-10-12 14:57:02 UTC
Permalink
"Florian Ritter" <***@yahoo.com> schrieb

Beim Treffen adabei war ein Andersonscher Promovend - Du wirst
ihn kennen - , der jetzt neben seiner Tätigkeit an der Univ.
ein Autohaus betreibt; die Umsätze des Ladens, so der
Gastronom, sollen Wünsche offen lassen. Der Clou des

Und ich dachte, im Norden fährt man nordisch?
Obwohl, ich fahr ja auch keinen Benz...

[Dozent Dr. Joachim]

Kein Kommentar.

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Martin Ebert
2005-10-12 20:35:02 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Im übrigen sprach er sehr bittere Worte
über "die Merseburger Mafia".
Mehr möchte ich nicht sagen - FR
Ähmmm?
Einen einzigen Satz, bitte.

Mt
H. Haberland
2005-10-13 07:24:04 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Ähmmm?
Einen einzigen Satz, bitte.
privat.

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Florian Ritter
2005-10-13 13:26:17 UTC
Permalink
"Martin Ebert schrieb
Post by Martin Ebert
Ähmmm?
Einen einzigen Satz, bitte.
privat.
Diese Deine Äußerung überrascht nicht, da Du hier Partei bist
(so nehme ich doch an). Privat jedoch ist realiter ausschließlich
Dein Wunsch, die Dinge hier nicht zu diskutieren, was ich
durchaus acceptiere - FR
H. Haberland
2005-10-13 13:44:25 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Diese Deine Äußerung überrascht nicht, da Du hier Partei bist
(so nehme ich doch an). Privat jedoch ist realiter ausschließlich
Keine Ahnung, was Du annimmst. Ich bin weder Partei noch Papst ;-)
Post by Florian Ritter
Dein Wunsch, die Dinge hier nicht zu diskutieren, was ich
durchaus acceptiere - FR
Das langweilte die anderen doch nur. Ging es nicht eigentlich um
Westfernsehen?

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Martin Ebert
2005-10-13 16:10:44 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
Keine Ahnung, was Du annimmst. Ich bin weder Partei noch Papst ;-)
Klar.
Du bist Deutschland!

Mt
Claudia Bartsch
2005-10-12 17:11:59 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Meine Frau kommt aus Hirschfelde/Zittau, die wußte bis 1990 noch nicht
mal, das es im Westen auch Fernsehen gibt ;-)
*g*
Post by Frank Spreer
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Wie Ronald schon sagte: Satellit in GGAs eingespeist, zum Teil wurden
in VMI oder AWG-Stunden Kabel verlegt, um die Kabelnetze verschiedener
Bauabschnitte miteinander zu verbinden.
Wenn Du mir jetzt noch sagst, was GGA heißt.

Also bei uns war das so, daß auf einem der Elfgeschosser eine
Satellitenschüssel war und in der Wohnung war dann eine Steckdose, auf
der 'TV' und 'Radio' stand. Deshalb versteh ich das nicht so richtig.
Ich dachte immer, man hat entweder Kabel- oder Satellitenfernsehen (oder
- früher mal, bzw. jetzt wieder - Antenne). Könnte man also sagen, daß
es durch Kabel verlängerters Sat-TV ist (sieht ja auch häßlich aus, wenn
an jeder Wohnung so eine Schüssel hängt). Und mit richtigem
Kabelfernsehen hat das nix zu tun.

Und warum heißt das dann 'Antennen'gemeinschaft? Antennenfernsehen (man
kriegt bloß 3-5 Programme oder so) hat ja nun weder was mit Kabel- noch
mit Sat-Fernsehen (ca. 30 bis ? Programme) zu tun.


CB
--
"Was gibt's den Neues in der Großen Welt?"
"Nichts. Daß das Proletariat die Steuern zahlt, und daß die
Herren Unternehmer die Republik prellen, hint und vor,
das ist doch nichts Neues. Oder?" (Ödön von Horváth)
Siegfried Tränkner
2005-10-12 17:18:06 UTC
Permalink
Schöööön, Sendung soeben mit Laufzeitverzögerung per Video angeguckt.
Und was sehe und höre ich, die Mannschaft um Gerald war sogar vor
unserer Haustür, sprich Hallbach/Pfaffroda, um die dortige frühere
Antennengemeinschaft zu befragen.

Interessant wäre eine Fortsetzung, so in der Art, was die Menschen heute
vom Westfernsehen halten...

Sig
Patrick Bonacker
2005-10-12 17:52:22 UTC
Permalink
Hallo,

on Wed, 12 Oct 2005 19:11:59 +0200, Claudia Bartsch
<***@compuserve.de> wrote:

[...]
Post by Claudia Bartsch
Und warum heißt das dann 'Antennen'gemeinschaft? Antennenfernsehen (man
kriegt bloß 3-5 Programme oder so) hat ja nun weder was mit Kabel- noch
mit Sat-Fernsehen (ca. 30 bis ? Programme) zu tun.
Das hatte nichts mit "kriegen", sondern mit "geben" zu tun.
Gab's vor '89 überhaupt schon 30 Programme?
Privat außer SAT1 und RTL vor '89 überhaupt was überregionales?

Wir in Rostock hatte so Mitte der 80er per Gemeinschaftsantenne 6
Programme: DDR 1, DDR 2, ARD, ZDF, Drittes (N3) und Dänemark.
Das war WIMRE eine "normale" Antenne, keine Sat-Schüssel, auf einem
Hochhaus in der Nähe. Von der gingen _Kabel_ in die Wohnungen der
umliegenden Wohnblocks, daher nannten es wohl manche "Kabelfernsehen".

Patrick
Holger Lubitz
2005-10-12 18:53:06 UTC
Permalink
Post by Patrick Bonacker
Das hatte nichts mit "kriegen", sondern mit "geben" zu tun.
Gab's vor '89 überhaupt schon 30 Programme?
30 wohl nicht, aber um die 20 waren schon im Kabel. Also westlich der
Grenze zumindest ;)
Post by Patrick Bonacker
Privat außer SAT1 und RTL vor '89 überhaupt was überregionales?
Eureka (später Pro7), Musikbox (später Tele5). Arte. Eurosport, MTV gabs
natürlich auch schon. Dann noch ein paar internationale, die heute so
nicht mehr zu haben sind. SkyChannel, Musicbox (später SuperChannel,
noch später NBC). Meine, es hätte auch mal Discovery und Landscape
gegeben. Unverschlüsselt. Zumindest im Kabel. Den Rest bekomme ich nicht
mehr zusammen, aber natürlich einige Dritte, die beiden DFF, und was
sonst so ortsüblich war (in Grenznähe Auslandsprogramme, in Städten mit
englischen/amerikanischen/französischen Kasernen das entsprechende
Armee-Fernsehen etc. pp.) Wir hatten auch noch TV5 drin (franz.), obwohl
weit und breit weder Franzosen noch französische Grenze in Sicht waren.
(Keine Ahnung warum, vielleicht war einfach noch ein Kanal über). TRT
gabs AFAIR auch schon. Ach ja, und Teleclub natürlich. Im Gegensatz zu
Premiere hatten die auch noch unverschlüsselte Sendungen (gabs bei
Premiere je welche ausser der Mattscheibe?)

Holger
Rene Fuchs
2005-10-12 19:21:00 UTC
Permalink
Post by Holger Lubitz
Post by Patrick Bonacker
Das hatte nichts mit "kriegen", sondern mit "geben" zu tun.
Gab's vor '89 überhaupt schon 30 Programme?
30 wohl nicht, aber um die 20 waren schon im Kabel. Also westlich der
Grenze zumindest ;)
Post by Patrick Bonacker
Privat außer SAT1 und RTL vor '89 überhaupt was überregionales?
[...] Arte.
Definitiv nicht. Den gibt es erst seit Mai 1992.
Post by Holger Lubitz
Ach ja, und Teleclub natürlich. Im Gegensatz zu
Premiere hatten die auch noch unverschlüsselte Sendungen (gabs bei
Premiere je welche ausser der Mattscheibe?)
Gewiss. "0137" mit Willemsen und "0137 Nighttalk" fallen mir spontan ein,
dann natuerlich "Zapping", Kinomagazine, Making of's, "Studio Moor" und
irgendeine Serie war da auch mal, an die ich mich aber nur dunkel erinnern
kann.

René

(hat nicht mehr viel mit unserem Arbeiter- und Bauernstaat zu tun, daher XP
+ F'up2 gesetzt)
--
www.ephilias.de
Martin Ebert
2005-10-12 20:36:46 UTC
Permalink
Post by Holger Lubitz
Eureka (später Pro7), Musikbox (später Tele5).
Und den aller-aller-allerersten Kirchenkanal.

Mt
Kai Garlipp
2005-10-12 20:58:09 UTC
Permalink
Post by Holger Lubitz
Eureka (später Pro7), Musikbox (später Tele5). Arte. Eurosport, MTV gabs
natürlich auch schon. Dann noch ein paar internationale, die heute so
nicht mehr zu haben sind. SkyChannel, Musicbox (später SuperChannel,
noch später NBC). Meine, es hätte auch mal Discovery und Landscape
gegeben. Unverschlüsselt. Zumindest im Kabel. Den Rest bekomme ich nicht
mehr zusammen, aber natürlich einige Dritte,
Bayern und West3. Die anderen 3. Programme gab es erst später als es
Astra gab.
Post by Holger Lubitz
Ach ja, und Teleclub natürlich. Im Gegensatz zu
Premiere hatten die auch noch unverschlüsselte Sendungen (gabs bei
Premiere je welche ausser der Mattscheibe?)
Den Teleclub konnte man damals noch recht einfach decodieren, da sie
keinerlei schwere Verschlüsselung hatten. Die Decoderbausätze waren
relativ frei verfügbar.

Bye Kai
gunter Kühne
2005-10-13 07:55:07 UTC
Permalink
Post by Kai Garlipp
Post by Holger Lubitz
Eureka (später Pro7), Musikbox (später Tele5). Arte. Eurosport, MTV gabs
gab.
Post by Kai Garlipp
Post by Holger Lubitz
Ach ja, und Teleclub natürlich. Im Gegensatz zu
Premiere hatten die auch noch unverschlüsselte Sendungen (gabs bei
Premiere je welche ausser der Mattscheibe?)
Den Teleclub konnte man damals noch recht einfach decodieren, da sie
keinerlei schwere Verschlüsselung hatten. Die Decoderbausätze waren
relativ frei verfügbar.
Bye Kai
Teleclub war in dd-Prolis der 4.Sender den wir damals geschaltet haben.
Platine war von mit geätzt.(Eisen 33)
Grins G.k.
gunter Kühne
2005-10-12 17:52:32 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Post by Frank Spreer
Meine Frau kommt aus Hirschfelde/Zittau, die wußte bis 1990 noch nicht
mal, das es im Westen auch Fernsehen gibt ;-)
*g*
Post by Frank Spreer
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Wie Ronald schon sagte: Satellit in GGAs eingespeist, zum Teil wurden
in VMI oder AWG-Stunden Kabel verlegt, um die Kabelnetze verschiedener
Bauabschnitte miteinander zu verbinden.
Wenn Du mir jetzt noch sagst, was GGA heißt.
Also bei uns war das so, daß auf einem der Elfgeschosser eine
Satellitenschüssel war und in der Wohnung war dann eine Steckdose, auf
der 'TV' und 'Radio' stand. Deshalb versteh ich das nicht so richtig.
Nein Kabelfernsehen ist eigentlich nur Satilitenempfang mit ner
Grossschüssel für mehrere Teilnehmer.
Übrigens schau dir mal in den Gebrauchten Bundesländern die Kopfstadtionen
für das Kabelfernsehen an, was siehst du da , grosse Schüsseln.
Post by Claudia Bartsch
Ich dachte immer, man hat entweder Kabel- oder Satellitenfernsehen (oder
- früher mal, bzw. jetzt wieder - Antenne). Könnte man also sagen, daß
es durch Kabel verlängerters Sat-TV ist (sieht ja auch häßlich aus, wenn
an jeder Wohnung so eine Schüssel hängt). Und mit richtigem
Kabelfernsehen hat das nix zu tun.
Richtiges Kabelfensehen ist das auch siehe Oben nur ist die Teilnehmerzahl
meist grösser.
Technisch besteht aber kaum ein unterschied.
Post by Claudia Bartsch
Und warum heißt das dann 'Antennen'gemeinschaft? Antennenfernsehen (man
kriegt bloß 3-5 Programme oder so) hat ja nun weder was mit Kabel- noch
mit Sat-Fernsehen (ca. 30 bis ? Programme) zu tun.
Weil diese Anlagen in der DDR Privateigentum von einigen Bürgern waren.(den
Gemeinschaften). und die Gemeinschaftsanlagen in der BRD der Bundespost
gehörten somit Staatseigentum waren.(darum wurden das Kabelfernsehen
genannt).
Das man in solche Netze auch Terrestrische und Richtfunksignale einspeisen
kann, soll nur am Rande erwähnt werden. (Eigentlich sogar internet sie DD)
Ist Zwar nicht ganz wissenschaftlich ,aber erklärt dir hoffentlich paar
Fragen.
Es wird bestimmt auch noch verbessert.
Gunter k
Post by Claudia Bartsch
CB
Frank Spreer
2005-10-12 18:12:32 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Post by Frank Spreer
Wie Ronald schon sagte: Satellit in GGAs eingespeist, zum Teil wurden
in VMI oder AWG-Stunden Kabel verlegt, um die Kabelnetze verschiedener
Bauabschnitte miteinander zu verbinden.
Wenn Du mir jetzt noch sagst, was GGA heißt.
Ah, Sorry: GroßGemeinschaftsAntennenanlage
Ist eine Nummer größer als eine GA GemeinschaftsAntennenanlage :-)
Post by Claudia Bartsch
Also bei uns war das so, daß auf einem der Elfgeschosser eine
Satellitenschüssel war und in der Wohnung war dann eine Steckdose, auf
der 'TV' und 'Radio' stand. Deshalb versteh ich das nicht so richtig.
Ich dachte immer, man hat entweder Kabel- oder Satellitenfernsehen (oder
- früher mal, bzw. jetzt wieder - Antenne). Könnte man also sagen, daß
es durch Kabel verlängerters Sat-TV ist (sieht ja auch häßlich aus, wenn
an jeder Wohnung so eine Schüssel hängt). Und mit richtigem
Kabelfernsehen hat das nix zu tun.
"Richtiges" Kabelfernsehen ist auch nur ein Sat-Spiegel mit einer
ganzen Farm von Einzelumsetzern, die jeden Sender auf einen Kanal
umsetzen. Sprich: 30 Sender im Kabel = 30 Umsetzer, den Preis kannst du
dir dann ausrechnen, das rentiert sich nur in größeren Anlagen.
Post by Claudia Bartsch
Und warum heißt das dann 'Antennen'gemeinschaft? Antennenfernsehen (man
kriegt bloß 3-5 Programme oder so) hat ja nun weder was mit Kabel- noch
mit Sat-Fernsehen (ca. 30 bis ? Programme) zu tun.
Son Satellitenspiegel ist auch nur eine Antenne...

Frank
Claudia Bartsch
2005-10-13 09:49:12 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Ah, Sorry: GroßGemeinschaftsAntennenanlage
Ist eine Nummer größer als eine GA GemeinschaftsAntennenanlage :-)
"Richtiges" Kabelfernsehen ist auch nur ein Sat-Spiegel mit einer
ganzen Farm von Einzelumsetzern, die jeden Sender auf einen Kanal
umsetzen. Sprich: 30 Sender im Kabel = 30 Umsetzer, den Preis kannst du
dir dann ausrechnen, das rentiert sich nur in größeren Anlagen.
Post by Claudia Bartsch
Und warum heißt das dann 'Antennen'gemeinschaft? Antennenfernsehen (man
kriegt bloß 3-5 Programme oder so) hat ja nun weder was mit Kabel- noch
mit Sat-Fernsehen (ca. 30 bis ? Programme) zu tun.
Son Satellitenspiegel ist auch nur eine Antenne...
Ach so.
Na danke für die Erläuterung. Ein Rätsel weniger in meinem Leben. ;-)

CB
--
"Was gibt's den Neues in der Großen Welt?"
"Nichts. Daß das Proletariat die Steuern zahlt, und daß die
Herren Unternehmer die Republik prellen, hint und vor,
das ist doch nichts Neues. Oder?" (Ödön von Horváth)
Wolfgang Schwanke
2005-10-12 20:50:39 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen?
Beiträge zum Thema:
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Die zweite hat mir mal Frank Markopoulos gemailt, wo ich die erste
kopiert hab weiß ich im Moment nicht.

Gruß
--
Sabine Christiansen: die Angelika Unterlauf des Westens
(Matthias Opatz in <1hxk2amr1ijva$.9oaad0j6vv5j$***@40tude.net>)

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Frank Markopoulos
2005-10-13 05:18:00 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
http://www.wschwanke.de/tmp/de_DDR-sender2.jpg
http://www.wschwanke.de/tmp/de_DDR-sender3.gif
Die zweite hat mir mal Frank Markopoulos gemailt, wo ich die erste
kopiert hab weiß ich im Moment nicht.
Meine war mal eine offizielle Stasi-interne Unterlage. Dürfte also
sachlich so etwa stimmen... ;-)

Für die Akten: Rauskopiert habe ich's aus:

Witte, Eberhard (Hrsg.): Telekommunikation in der DDR und der
Bundesrepublik; R.v.Decker-Verlag München, [April] 1990,
ISBN 3-7685-1690-3 (S. 125).

Leider sind die entscheidenden Infos (die Strichdichte zeigt die
Versorgungslage auch qualitativ!) schon im Original beim Umkopieren
verloren gegangen und ergo kaum zu erkennen. Wenn Ihr wüßtet, _wie_
lange ich an dem GIF mit diversen Bildbearbeitungsproggis rumgefummelt
habe, um das beste rauszuholen... ;-)

So long...
__ | ____
|_ | \ /
| rank aus Leipzig | \/ <--- bitte in Rosa ausmalen!
--
Manchmal denke ich, einige Sachen gab es nirgendwo, weil irgendjemand irgendwo
soviel davon nahm, wie er konnte, weil er befürchtete, daß es irgendwann davon
nirgendwo mehr irgendwas gibt, weil das andere auch so machen.
(***@web.de am 23.05.03 in daf.DDR zu gewissen DDR-Gepflogenheiten)
Claudia Bartsch
2005-10-13 09:52:48 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Claudia Bartsch
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen?
http://www.wschwanke.de/tmp/de_DDR-sender2.jpg
http://www.wschwanke.de/tmp/de_DDR-sender3.gif
Uih, danke. Ich hatte schon überlegt, ob ich nach Karten frage. Hab's
dann aber gelassen, weil ich nicht gedacht habe, daß es welche gibt.


cb
--
"Was gibt's den Neues in der Großen Welt?"
"Nichts. Daß das Proletariat die Steuern zahlt, und daß die
Herren Unternehmer die Republik prellen, hint und vor,
das ist doch nichts Neues. Oder?" (Ödön von Horváth)
Joerg Becker
2005-10-13 05:42:27 UTC
Permalink
Claudia Bartsch wrote:
...
Post by Claudia Bartsch
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen? Nur unmittelbare Umgebung
von Dresden ...
Genau genommen nur das Elbtal. Weil der Begriff noch nicht kam, will ich mal:
UKW breitet sich quasioptisch aus. Kleines Bild: Während die tief im Westen
stehende Sonne von den rechts- und linkselbischen Höhen noch zu sehen war,
war sie für die Talbewohner längst untergegangen.
Mehr technisch gesagt, war der Empfang "auf den Höhen" ein mit Antennen
lösbares Reichweitenproblem, während die Talsohle im Funkschatten lag.

Ein weiteres Problem waren auf Nachbarkanälen sendende Tschechen, deren
Feldstärken im Empfangsraum um Größenordnungen über denen der Westsender
lagen. Da half nur Abschirmen und Trennschärfe erhöhen (ein Stahlbetonbau
schirmt hervorragend ab. Man muß nur auf der richtigen Seite wohnen.)
Post by Claudia Bartsch
oder bis zum Erzgebirgskamm und bis hinter nach Görlitz. Und
im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.
Kam ja schon im Thread. Auch da gilt: Reichweite und Funkschatten. Nur
war Dresden damals[tm] eben die drittgrößte Stadt im Land ...
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
Antennengemeinschaften gab es nicht nur in Neubaugebieten.
Post by Claudia Bartsch
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Farbfernsehen ... ;-) Aber die Frage wurde ja inzwischen beantwortet.


Viele Grüße
Jörg
Andi Wuestner
2005-10-13 09:39:55 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Wie weit genau ging das Tal der Ahnungslosen? Nur unmittelbare Umgebung
von Dresden oder bis zum Erzgebirgskamm und bis hinter nach Görlitz. Und
im Norden soll es doch auch noch Stellen gegeben haben.
In meiner Umgebung (südlicher Kreis Zwickau) wurden Anfang der 80er auch
mehrere Kopfstationen errichtet. In meinem Heimatort hat eine westlich
am Dorf vorbeiführende Hochspannungsleitung Ärger gemacht. Da diese auch
den Empfang des zweiten DDR-Programms unmöglich machte, gab es für die
Antennengemeinschaft sogar eine schöne offizielle Begründung. Der
Probebetrieb wurde bei uns WIMRE im April 1983 aufgenommen.
Post by Claudia Bartsch
Diese Antennengemeinschaften in den Neubaugebieten in den 80er Jahren,
was fürn Fernsehen war/ist das: Kabel oder Satellit?
Zunächst wurden in unser "Dorfnetz" ARD, ZDF, BR3, DDR1 und DDR2
eingespeist. Ab Herbst 1988 kam mittels Schüssel zunächst ein Kanal über
Satellit (anfangs RTL plus) hinzu. Das Satellitenangebot wurde danach
schrittweise ausgebaut. Vor zwei Jahren löste sich der Verein zur
Betreuung der Anlage auf, und das Netz wurde an ein regionales
Unternehmen übergeben.

Andi
Axel Zobel
2005-10-12 20:04:00 UTC
Permalink
Post by Harald Schmidt
Im Tal der Ahnungslosen
Nun ja, man kennt ja (fast) alles; so war das halt damals.

Ich meine damals gehoert zu haben, dass es regelrechte Stoersender gab,
vor allem auf KW und UKW.

Ist da was dran?


AZ
Wolfgang Schwanke
2005-10-12 20:58:41 UTC
Permalink
Post by Axel Zobel
Ich meine damals gehoert zu haben, dass es regelrechte Stoersender gab,
vor allem auf KW und UKW.
KW und MW: Ja massig während des gesamten Kalten Kriegs, aber vieles
davon wird von der SU gewesen sein.

UKW: Ist mir nichts bekannt außer der bekannten Störung des
West-Berliner Privatsenders "Hundert,6" im Oktober 1989, nur während
der Nachrichten.

Gruß
--
Sabine Christiansen: die Angelika Unterlauf des Westens
(Matthias Opatz in <1hxk2amr1ijva$.9oaad0j6vv5j$***@40tude.net>)

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Ronald Konschak
2005-10-12 20:42:11 UTC
Permalink
Post by Axel Zobel
Ich meine damals gehoert zu haben, dass es regelrechte Stoersender gab,
vor allem auf KW und UKW.
Mittelwelle und Kurzwelle wurde gestört. Auf UKW wäre das nicht so
effektiv gewesen und auch nur räumlich begrenzt möglich. Manchmal
wurden auch Störsender vermutet, wo keine waren. Wenn's im Radio
knattert, kann das auch kaputte Kaffeemühle vom Nachbarn sein.

Ronald.
--
All das Lächeln und die Schläge, die du in der Welt verteilst,
holn dich irgendwann ein wenn du dich noch so beeilst.
Gerhard Gundermann, Baggerfahrer
Boris Gerlach
2005-10-13 04:54:03 UTC
Permalink
Post by Axel Zobel
Post by Harald Schmidt
Im Tal der Ahnungslosen
Nun ja, man kennt ja (fast) alles; so war das halt damals.
Ich meine damals gehoert zu haben, dass es regelrechte Stoersender gab,
vor allem auf KW und UKW.
Ist da was dran?
Auf UKW gabs keine Störsender WIMRE.
Auf MW wurde der RIAS gestört, aber da gewöhnte man sich dran.

BGE
--
Ich bin extrem schuechtern. Wobei sich das mittlerweile etwas gelegt
hat, seit ich mich selbst als Arschloch ansehe und alle anderen einfach
Idioten sind.
Vinzent 'Gadget' Hoefler in dafddr
H. Haberland
2005-10-13 07:29:26 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Auf MW wurde der RIAS gestört, aber da gewöhnte man sich dran.
"Es ist bder RIAS, ich erkenne ihn am Pfeifen..."
Das war ein geflügeltes Wort bei uns.
Trotzdem bekam man den im NO gut rein.
Leider war es nur RIAS1.

Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Ronald Konschak
2005-10-13 09:00:18 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
Post by Boris Gerlach
Auf MW wurde der RIAS gestört, aber da gewöhnte man sich dran.
"Es ist bder RIAS, ich erkenne ihn am Pfeifen..."
Das war ein geflügeltes Wort bei uns.
Trotzdem bekam man den im NO gut rein.
Leider war es nur RIAS1.
Dann wird also immernoch gestört? Interferenztöne hat(te) man auf
Mittel- und Kurzwelle immer. Da haben sich sogar die Westsender
gegenseitig "gestört". Radio Luxemburg auf 6090, Bayern 3 auf
6085 kHz, macht einen prima Pfeifton mit 5 kHz und stellt die
ZF-Teile der Radios vor Probleme. Diese Senderpaarung war der
Richter über die Selektivität von Kurzwellenrundfunkempfängern.
Das hat sich erst mit der Umstellung auf DRM gegeben.

Ronald.
--
All das Lächeln und die Schläge, die du in der Welt verteilst,
holn dich irgendwann ein wenn du dich noch so beeilst.
Gerhard Gundermann, Baggerfahrer
H. Haberland
2005-10-13 11:47:23 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by H. Haberland
Post by Boris Gerlach
Auf MW wurde der RIAS gestört, aber da gewöhnte man sich dran.
"Es ist bder RIAS, ich erkenne ihn am Pfeifen..."
Das war ein geflügeltes Wort bei uns.
Trotzdem bekam man den im NO gut rein.
Leider war es nur RIAS1.
Dann wird also immernoch gestört? Interferenztöne hat(te) man auf
Mittel- und Kurzwelle immer. Da haben sich sogar die Westsender
gegenseitig "gestört". Radio Luxemburg auf 6090, Bayern 3 auf
6085 kHz, macht einen prima Pfeifton mit 5 kHz und stellt die
ZF-Teile der Radios vor Probleme. Diese Senderpaarung war der
Richter über die Selektivität von Kurzwellenrundfunkempfängern.
Das hat sich erst mit der Umstellung auf DRM gegeben.
Ich war auch nie der Auffassung, dass gezielt gestört wurde.
RTL im 49m Band war nur tagsüber brauchbar. Abends und
im Winter auch tags gab es RTL auf MW 1440kHz gleich hinter
der Europawelle Saar. Besonders schön der nächtliche englische
Part, der nach den Sendungen diverser Missionswerke 20:00 Uhr begann:

"On 204 meters medium wave, 1440 kHz, with one million, two hundred watts of
power..."

Dinge, die man nie vergiss1 ;-)

Gruss!

Hagen

der damals Radio Hilversum auf exakt 200kHz LW als "Eichnormal" verwendet
hat.
Florian Ritter
2005-10-13 11:58:31 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
"On 204 meters medium wave, 1440 kHz, with one million, two
hundred watts of power..."
Post by H. Haberland
Dinge, die man nie vergiss1
Hübsch auch AFN: Gong! "This is AFN FM Berlin. Twenty
fourhundred hours - it's midnite in Central Europe. Wherever
you are, always remember: Don't drink and drive!" FR
Boris Gerlach
2005-10-13 16:56:35 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by H. Haberland
"On 204 meters medium wave, 1440 kHz, with one million, two
hundred watts of power..."
Post by H. Haberland
Dinge, die man nie vergiss1
Hübsch auch AFN: Gong! "This is AFN FM Berlin. Twenty
fourhundred hours - it's midnite in Central Europe. Wherever
you are, always remember: Don't drink and drive!" FR
This is Ar Pi Oh Pi äitsch.

BGE
--
Ich bin extrem schuechtern. Wobei sich das mittlerweile etwas gelegt
hat, seit ich mich selbst als Arschloch ansehe und alle anderen einfach
Idioten sind.
Vinzent 'Gadget' Hoefler in dafddr
H. Haberland
2005-10-13 12:03:51 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
"On 204 meters medium wave, 1440 kHz, with one million, two hundred watts
of power..."
Hoppla, vertippt: Es waren 208m ("two O eight")
Gruss!

Hagen
--
Dieses Schreiben wurde mit EDV erstellt und trägt deshalb keine
Unterschrift.
Gerald Endres
2005-10-13 15:42:27 UTC
Permalink
Post by H. Haberland
Ich war auch nie der Auffassung, dass gezielt gestört wurde.
RIAS wurde lange Zeit gezielt gestört.

Gruß
Gerald
--
http://www.boen-end.de
Boris Gerlach
2005-10-13 16:53:33 UTC
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Post by Ronald Konschak
Post by H. Haberland
Post by Boris Gerlach
Auf MW wurde der RIAS gestört, aber da gewöhnte man sich dran.
"Es ist bder RIAS, ich erkenne ihn am Pfeifen..."
Das war ein geflügeltes Wort bei uns.
Trotzdem bekam man den im NO gut rein.
Leider war es nur RIAS1.
Dann wird also immernoch gestört? Interferenztöne hat(te) man auf
Mittel- und Kurzwelle immer. Da haben sich sogar die Westsender
gegenseitig "gestört". Radio Luxemburg auf 6090, Bayern 3 auf
6085 kHz, macht einen prima Pfeifton mit 5 kHz und stellt die
ZF-Teile der Radios vor Probleme. Diese Senderpaarung war der
Richter über die Selektivität von Kurzwellenrundfunkempfängern.
Das hat sich erst mit der Umstellung auf DRM gegeben.
RIAS wurde auf MW definitiv gestört.

BGE
Post by Ronald Konschak
Ronald.
--
Ich bin extrem schuechtern. Wobei sich das mittlerweile etwas gelegt
hat, seit ich mich selbst als Arschloch ansehe und alle anderen einfach
Idioten sind.
Vinzent 'Gadget' Hoefler in dafddr
Claudia Bartsch
2005-10-14 08:20:59 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Ronald Konschak
Post by H. Haberland
Post by Boris Gerlach
Auf MW wurde der RIAS gestört, aber da gewöhnte man sich dran.
"Es ist bder RIAS, ich erkenne ihn am Pfeifen..."
Das war ein geflügeltes Wort bei uns.
Trotzdem bekam man den im NO gut rein.
Leider war es nur RIAS1.
Dann wird also immernoch gestört? Interferenztöne hat(te) man auf
Mittel- und Kurzwelle immer. Da haben sich sogar die Westsender
gegenseitig "gestört". Radio Luxemburg auf 6090, Bayern 3 auf
6085 kHz, macht einen prima Pfeifton mit 5 kHz und stellt die
ZF-Teile der Radios vor Probleme. Diese Senderpaarung war der
Richter über die Selektivität von Kurzwellenrundfunkempfängern.
Das hat sich erst mit der Umstellung auf DRM gegeben.
RIAS wurde auf MW definitiv gestört.
Von welcher Zeitschiene sprecht Ihr? Bei uns gab's in den 80ern RIAS 1
und 2, Bayern 1 und 3 und Deutschlandfunk über UKW. Und an Störungen
kann ich mich nicht erinnern.

cb
--
"Was gibt's den Neues in der Großen Welt?"
"Nichts. Daß das Proletariat die Steuern zahlt, und daß die
Herren Unternehmer die Republik prellen, hint und vor,
das ist doch nichts Neues. Oder?" (Ödön von Horváth)
Gerald Endres
2005-10-14 10:06:59 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Von welcher Zeitschiene sprecht Ihr? Bei uns gab's in den 80ern RIAS 1
und 2, Bayern 1 und 3 und Deutschlandfunk über UKW. Und an Störungen
kann ich mich nicht erinnern.
Die Störsender waren bis 1978 in Betrieb.

Gruß
Gerald
--
http://www.boen-end.de
Peter Veith
2005-10-14 14:00:57 UTC
Permalink
Post by Gerald Endres
Post by Claudia Bartsch
Von welcher Zeitschiene sprecht Ihr? Bei uns gab's in den 80ern RIAS 1
und 2, Bayern 1 und 3 und Deutschlandfunk über UKW. Und an Störungen
kann ich mich nicht erinnern.
Die Störsender waren bis 1978 in Betrieb.
#Über den Empfang und die Störungen von Rundfunk-Sendungen aus dem
Westen, insbesondere aus der Bundesrepublik Deutschland, in der DDR
erklärte die Bundesregierung (Antwort auf Große Anfrage der
CDU/CSU-Fraktion) am 23.2.1978: »Fernsehsendungen sowie
Rundfunksendungen im UKW-Bereich aus dem Bundesgebiet und Berlin (West)
werden in weiten Teilen der DDR gut empfangen. Der Bundesregierung sind
keine Störungen bekannt geworden, die diesen allgemeinen Empfang
verhindern. Dagegen werden im Mittelwellenbereich eine größere Zahl von
Sendern mit sehr geringer Leistung und auch einige Sender mittlerer
Leistung als Störsender betrieben.

Diese Sender stören in der DDR im wesentlichen den Empfang von Sendungen
des RIAS aus Berlin (West) und aus Hof. Die Bundesregierung erwartet,
daß nach dem Inkrafttreten des Genfer Langwellen-/Mittelwellenplanes
Ende 1978 die Tätigkeit der Störsender in der DDR eingestellt wird. Die
DDR hat Anfang 1976 ihre Zustimmung zu diesem Abkommen und den Plänen
ohne Vorbehalt beim Generalsekretär der Internationalen
Fernmelde-Union hinterlegt.« Seit Inkrafttreten des neuen Wellenplans am
23.11.1978 werden die Mittelwellen-Frequenzen des RIAS nicht mehr
gestört.

[DDR-Handbuch: Rundfunk, S. 16. Digitale Bibliothek Band 32:
Enzyklopädie der DDR, S. 5494 (vgl. DDR-HB, S. 1133) (c)
Bundesministerium des Innern]

HINT
Veith
--
Strukturen, Geschichte(n) & Bilder der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de

Ronald Konschak
2005-10-14 09:53:21 UTC
Permalink
Post by Claudia Bartsch
Post by Boris Gerlach
RIAS wurde auf MW definitiv gestört.
Von welcher Zeitschiene sprecht Ihr? Bei uns gab's in den 80ern RIAS 1
und 2, Bayern 1 und 3 und Deutschlandfunk über UKW. Und an Störungen
kann ich mich nicht erinnern.
50er Jahre bis Anfang der 70er, und das auf Mittel- und Kurzwelle.
UKW-Empfang großflächig zu unterbinden ist nur unter großem Aufwand
möglich.

Ronald.
--
All das Lächeln und die Schläge, die du in der Welt verteilst,
holn dich irgendwann ein wenn du dich noch so beeilst.
Gerhard Gundermann, Baggerfahrer
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