Discussion:
Staatsangehörigkeit DDR-Kinder
(zu alt für eine Antwort)
Dirk Moebius
2007-05-10 06:09:44 UTC
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Habe gerade den Dokumentarfilm "Wenn zwei Berge uns trennen ..."
"Wenn uns zwei Berge trennen"
ueber die namibianischen "DDR-Kinder" gesehen.
Ich nicht. Könntest du mal erklären, worum es ging?
Oh, doch so unbekannt das Thema, sorry.
http://de.wikipedia.org/wiki/DDR-Kinder_von_Namibia
"Der Begriff DDR-Kinder von Namibia bezeichnet eine Gruppe von insgesamt
430 namibischen Kindern, die im Zuge der Unabhängigkeitskämpfe der SWAPO
gegen Südwestafrika ab 1979 zu ihrer eigenen Sicherheit aus den
Flüchtlingslagern in die damalige DDR gebracht wurden und dort
aufwuchsen, bis sie 1990 mit der Erlangung der Unabhängigkeit Namibias
unvermittelt zurückgebracht wurden."
Sie sollten als sozialistische Elite für die Revolution in Namibia
ausgebildet werden, oder so ähnlich. Alleine das macht es schon
unglaubwürdig, daß sie eingebürgert worden sein sollen.
Das klingt danach, daß sie in der DDR zwar Ausweisdokumente, also
Reisepässe, erhielten, in diesen aber eben nicht die DDR-Staatsbürgerschaft
eingetragen war, sondern eine andere (DDR-Reisepässe enthalten ein
Feld für die Staatsbürgerschaft und eines für die Nationalität, wobei
auch abweichungen von "DDR" und "deutsch" möglich waren.

Das war, wenn ich mich recht entsinne, eine durchaus praktizierte Art,
Vertretern befreundeter Organisationen eine Möglichkeit zu geben, in
der welt herumzureisen - also so eine Art von "er steht unter unserem
diplomatischen Schutz, obwohl er nicht unser Bürger ist".

Aber ich fluppe das, für weitere Information, mal nach daf.ddr.


Dirk
--
Wir produzieren Sicherheit.
Jens Müller
2007-05-10 10:15:50 UTC
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Post by Dirk Moebius
Das klingt danach, daß sie in der DDR zwar Ausweisdokumente, also
Reisepässe, erhielten, in diesen aber eben nicht die DDR-Staatsbürgerschaft
eingetragen war, sondern eine andere (DDR-Reisepässe enthalten ein
Feld für die Staatsbürgerschaft
Wobei meines Wissens die Verleihung der DDR-Staatsbürgerschaft von
westdeutscher Seite als Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit (es
gab ja nur eine solche) angesehen wurde, sofern keine Verletzung des
ordre public vorlag.
Post by Dirk Moebius
und eines für die Nationalität,
Nationalität bezeichnet was? Eine Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe,
also zB "deutsch" oder "sorbisch"? Hatte das über Minderheitenschutz
hinaus eine rechtliche Bedeutung?
Post by Dirk Moebius
wobei
auch abweichungen von "DDR" und "deutsch" möglich waren.
Klar.
Post by Dirk Moebius
Das war, wenn ich mich recht entsinne, eine durchaus praktizierte Art,
Vertretern befreundeter Organisationen eine Möglichkeit zu geben, in
der welt herumzureisen - also so eine Art von "er steht unter unserem
diplomatischen Schutz, obwohl er nicht unser Bürger ist".
Staatenlose und Flüchtlinge, die nach den entsprechenden Übereinkommen
geschützt sind, kriegen meines Wissens ja auch in der BRD Reisepapiere.
Post by Dirk Moebius
Aber ich fluppe das, für weitere Information, mal nach daf.ddr.
Ich nehme nochmal dsrm mit auf, wieder fup.
Andreas Froehlich
2007-05-10 18:09:40 UTC
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Post by Jens Müller
Wobei meines Wissens die Verleihung der DDR-Staatsbürgerschaft von
westdeutscher Seite als Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit (es
gab ja nur eine solche) angesehen wurde, sofern keine Verletzung des
ordre public vorlag.
Dann hätte also jeder DDR-Bürger einfach bei einer Urlaubsreise
(beispielsweise nach Bulgarien) auf die dortige dt. Botschaft gehen
können, seinen DDR-Reisepaß vorzeigen können und sich einen BRD-Reisepaß
ausstellen lassen können, mit welchen er dann nach Österreich etc.
ausreisen könnte.

Andreas
Peter Veith
2007-05-10 18:27:59 UTC
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Post by Andreas Froehlich
Dann hätte also jeder DDR-Bürger einfach bei einer Urlaubsreise
(beispielsweise nach Bulgarien) auf die dortige dt. Botschaft gehen
können, seinen DDR-Reisepaß vorzeigen können und sich einen BRD-Reisepaß
ausstellen lassen können,
Ja, er hatte sogar einen Anspruch darauf (kein Ermessenspielraum der
Behörde, Stichwort "Statusdeutsche").
Post by Andreas Froehlich
mit welchen er dann nach Österreich etc. ausreisen könnte.
Nein, den Bulgaren wäre das fehlende Einreisevisa aufgefallen .... Die DDR
hatte Absprachen mit den anderen sozialistischen Ländern, daß diese
"Staatsbürgerschaft" insoweit nicht anerkannt wurde, mithin eine Ausreise
nicht möglich war.

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Wolfgang Fieg
2007-05-10 18:55:27 UTC
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Post by Peter Veith
Nein, den Bulgaren wäre das fehlende Einreisevisa aufgefallen ....
Gut, aber das (der Singular ist übrigens 'Visum') fehlte auch in einem Paß,
der einem BRD-Bürger, der seinen Paß in einem sozilaistischen Land verloren
hat, korrekt von einer dortigen Auslandsvertretung der BRD ausgestellt
wurde. Solche Pässe waren bei der Ausreise immer Anlaß vertiefter Prüfung
durch die Grenzkontrollorgane der sozialistischen Länder.
Post by Peter Veith
Die DDR hatte Absprachen mit den anderen sozialistischen Ländern, daß
diese
"Staatsbürgerschaft" insoweit nicht anerkannt wurde, mithin eine Ausreise
nicht möglich war.
Ja. Die BRD ging eben vom Fortbestand einer einheitlichen deutschen
Staatsangehörigkeit aus, was - wie hier schon gesagt - umgekehrt zur Folge
hatte, daß sie staatsangehörigkeitsrechtliche Entscheidungen der
DDR-Behörden in einem gewissen Rahmen anerkennen mußte. Die DDR sah darin
eine Anmaßung von Hoheitsrechten über ihre Bürger, die sie natürlich nicht
hinnehmen konnte.

Aus der Auffassung , daß die beiden deutschen Staaten im Verhältnis
zueinander nicht Ausland seien, ergab sich die harte Position der BRD in der
Staatsangehörigkeitsfrage übrigens nicht. Großbritannien z. B. erkennt die
Staatsangehörigkeit der Republik Irland durchaus an und vereinnahmt Iren
auch nicht als britische Staatsangehörige, beide Staaten betrachten ihre
Staatsangehörigen im Verhältnis zueienander gleichwohl nicht als Ausländer.
Ähnlich verhielt es sich lange (wie es heute ist, weiß ich nicht) im
Hinblick auf die Staatsangehörigen der Dominien und späteren
Commonwealth-Staaten.
Jens Müller
2007-05-10 19:10:13 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Fieg
Aus der Auffassung , daß die beiden deutschen Staaten im Verhältnis
zueinander nicht Ausland seien, ergab sich die harte Position der BRD in der
Staatsangehörigkeitsfrage übrigens nicht. Großbritannien z. B. erkennt die
Staatsangehörigkeit der Republik Irland durchaus an und vereinnahmt Iren
auch nicht als britische Staatsangehörige, beide Staaten betrachten ihre
Staatsangehörigen im Verhältnis zueienander gleichwohl nicht als Ausländer.
Ähnlich verhielt es sich lange (wie es heute ist, weiß ich nicht) im
Hinblick auf die Staatsangehörigen der Dominien und späteren
Commonwealth-Staaten.
Kein Plan. Früher hatten die ja irgendeine Art von "britischer"
Staatsangehörigkeit, die sie mit der vollständigen Unabhängigkeit dann
idR verloren haben.

Der englische Wikipedia-Artikel dazu ist interessant.
Jens Müller
2007-05-10 19:14:48 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Fieg
Aus der Auffassung , daß die beiden deutschen Staaten im Verhältnis
zueinander nicht Ausland seien, ergab sich die harte Position der BRD in der
Staatsangehörigkeitsfrage übrigens nicht.
Sondern vielleicht aus dem Fortbestehen von Gesamtdeutschland?
Wolfgang Schwanke
2007-05-13 12:03:24 UTC
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Post by Jens Müller
Post by Wolfgang Fieg
Aus der Auffassung , daß die beiden deutschen Staaten im Verhältnis
zueinander nicht Ausland seien, ergab sich die harte Position der BRD
in der Staatsangehörigkeitsfrage übrigens nicht.
Sondern vielleicht aus dem Fortbestehen von Gesamtdeutschland?
Im Prinzip aus dem Fortbestehen des Staatsangehörigkeitsgesetzes von
(weißnichtwann), das eine deutsche Staatsangehörigkeit vorsieht. Dieses
galt zunächst ja auch in der DDR weiter, bis sie eines Tages in den
60ern daraus ausscherte und eine DDR-Staatsangehörigkeit etablierte.
Dies musste jedoch für die BRD kein Anlass sein, spiegelbildlich
dasselbe zu tun.

Praktisch motiviert war das (u.a.) auch dadurch, dass man
DDR-Flüchtlinge nicht extra einbürgern müssen wollte, sondern sie von
vornherein als Inländer behandeln wollte. Kompliziert wurde es außerdem
in Berlin (Viermächtestatus, Teilung), den Status Quo zu verändern
wollte man nicht riskieren.

Gruß
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Kai Poehlmann
2007-05-12 16:12:47 UTC
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Moin!
Post by Wolfgang Fieg
Gut, aber das (der Singular ist übrigens 'Visum') fehlte auch in einem Paß,
der einem BRD-Bürger, der seinen Paß in einem sozilaistischen Land verloren
hat, korrekt von einer dortigen Auslandsvertretung der BRD ausgestellt
wurde. Solche Pässe waren bei der Ausreise immer Anlaß vertiefter Prüfung
durch die Grenzkontrollorgane der sozialistischen Länder.
Nun, man hatte immerhin noch eine Verlust/Diebstahlsmeldung vorzulegen
und die Reiseausweise zur Rückkehr in die BR Deutschland wurden i.d.R
in den sozialistischen Ländern nicht zur Ausreise anerkannt, wenn kein
Ausreisevisum vermerkt war. Das bedeutete für den Passlosen oftmals
einen Heidenaufwand...

(Selbst bei einem Bekannten auf gemeinsamer Reise erlebt)

Der Transit durch die DDR war dann ganz besonders spassig.

Kai
Martin Ebert
2007-05-13 22:58:29 UTC
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Post by Kai Poehlmann
(Selbst bei einem Bekannten auf gemeinsamer Reise erlebt)
Der Transit durch die DDR war dann ganz besonders spassig.
Erzähl mal.

Mt
Kai Poehlmann
2007-05-15 21:57:22 UTC
Permalink
Moin!
Post by Martin Ebert
Post by Kai Poehlmann
(Selbst bei einem Bekannten auf gemeinsamer Reise erlebt)
Der Transit durch die DDR war dann ganz besonders spassig.
Erzähl mal.
Abhanden gekommen ist ein Westberliner Personalausweis in Warschau.
Die Fahrt von Frankfurt/Oder nach Westberlin war noch relativ
harmlos, obwohl da irgendein Stempel falsch war - man beachte,
dass Westberliner nicht mit "BRD-Pässen" durch die DDR fahren
konnten und auch viele andere "Ostblockstaaten" diese nicht
anerkannten, wenn der Wohnort Berlin war - die Weiterfahrt von
Berlin(West) nach Hamburg war dann problematisch, da der
Reiseausweis zur Rückkehr ja obsolet war, denn Westberlin
hat der Inhaber ja erreicht gehabt...

Resultat war ein wimre kostenpflichtiger Ersatzausweis
ausgestellt durch die PKE.

Zurückweisen ging ja im fahrendem Zug nicht...

Kai
Boris Gerlach
2007-05-10 21:48:50 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Die DDR
hatte Absprachen mit den anderen sozialistischen Ländern, daß diese
"Staatsbürgerschaft" insoweit nicht anerkannt wurde, mithin eine Ausreise
nicht möglich war.
Kannst Du bitte mal mehr von diesen "Absprachen" erzählen?

Was wurde da "abgesprochen"?

BGE
a***@freenet.de
2007-05-11 13:24:14 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Peter Veith
Die DDR
hatte Absprachen mit den anderen sozialistischen Ländern, daß diese
"Staatsbürgerschaft" insoweit nicht anerkannt wurde, mithin eine Ausreise
nicht möglich war.
Kannst Du bitte mal mehr von diesen "Absprachen" erzählen?
Was wurde da "abgesprochen"?
BGE
Absprache ist vielleicht das falchse Wort. Es gab einen Vertrag /
Vereinbarung / Abkommen oder wie auch auch immer in dem der
Reiseverkehr der Bruderstaaten untereinander geregelt war.

Kernstück war wohl, dass die Bürger relativ unkompliziert in die
befreundeten Länder Reisen durften. An den Aussengrenzen war aber
Schluss.

In die Schlagzeilen kam dieses Abkommen als Ungarn die Grenze nach
Österreich geöffnet hat und damit de facto ausgestiegen ist. Die DDR-
Führung hat wohl gedroht ihrerseits das Abkommen ausser Kraft zu
setzen, was das Ende der Ungarn-Urlaube bedeutet hättet. Das alles
ganz anders kam hat immer Sommer 89 am allerwenigsten die DDR-Führung
geahnt.

Belege dazu habe ich jetzt allerdings nicht. Bin auch bei Google nicht
so recht fündig geworden.

Gruß Mario
Wolfgang Schwanke
2007-05-13 12:04:49 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Peter Veith
Die DDR
hatte Absprachen mit den anderen sozialistischen Ländern, daß diese
"Staatsbürgerschaft" insoweit nicht anerkannt wurde, mithin eine
Ausreise nicht möglich war.
Kannst Du bitte mal mehr von diesen "Absprachen" erzählen?
Dass in osteuropäischen BRD-Botschaften zu Bundesbürgern mutierte DDR-
Bürger nicht ausreisen gelassen, sondern weiterhin als DDR-Bürger
behandelt wurden.

Gruß
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Boris Gerlach
2007-05-13 13:29:46 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Boris Gerlach
Post by Peter Veith
Die DDR
hatte Absprachen mit den anderen sozialistischen Ländern, daß diese
"Staatsbürgerschaft" insoweit nicht anerkannt wurde, mithin eine
Ausreise nicht möglich war.
Kannst Du bitte mal mehr von diesen "Absprachen" erzählen?
Dass in osteuropäischen BRD-Botschaften zu Bundesbürgern mutierte DDR-
Bürger nicht ausreisen gelassen, sondern weiterhin als DDR-Bürger
behandelt wurden.
Darauf wollte ich hinaus.

Es waren also Absprachen unter Knastwärtern.

BGE
Andreas Froehlich
2007-05-11 04:20:29 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Nein, den Bulgaren wäre das fehlende Einreisevisa aufgefallen ....
Nagut, dann halt erst wieder mit DDR-Paß ausreisen und beim nächsten Mal
mit BRD-Paß nach Bulgarien. Das Einreisevisum gabs doch an der Grenze?

Andreas
Jens Müller
2007-05-11 08:12:51 UTC
Permalink
Post by Andreas Froehlich
Post by Peter Veith
Nein, den Bulgaren wäre das fehlende Einreisevisa aufgefallen ....
Nagut, dann halt erst wieder mit DDR-Paß ausreisen und beim nächsten Mal
mit BRD-Paß nach Bulgarien. Das Einreisevisum gabs doch an der Grenze?
Loool ... Einreise mit BRD-Paß aus einem sozialistischen Bruderstaat?
Ich denke mal, da hätte man sehr genau hingeschaut (und vermutlich bei
den DDR-Behörden angefragt, ob sie denjenigen als ihren Bürger betrachten).
Markus Ermert
2007-05-12 18:36:00 UTC
Permalink
Post by Jens Müller
Post by Andreas Froehlich
Nagut, dann halt erst wieder mit DDR-Paß ausreisen und beim nächsten
Mal mit BRD-Paß nach Bulgarien. Das Einreisevisum gabs doch an der
Grenze?
Loool ... Einreise mit BRD-Paß aus einem sozialistischen Bruderstaat?
Das war natürlich immer möglich, was ist daran witzig?
Post by Jens Müller
Ich denke mal, da hätte man sehr genau hingeschaut
Da hätte man genauso hingeschaut wie in einen beliebigen anderen BRD-
Pass. Und dem ersten Land nach dem Passwechsel wäre das fehlende
Einreise- bzw. Transitvisum des vorigen Landes aufgefallen.

Auch beim Fliegen war es so. Wer z.B. mit dem BRD-Pass von Schönefeld
nach Sofia flog, der hätte einen DDR-Transitstempel drinhaben müssen.
Post by Jens Müller
(und vermutlich
bei den DDR-Behörden angefragt, ob sie denjenigen als ihren Bürger
betrachten).
Dem Pass selber können sie das ja nicht entnehmen. Allerdings hätte der
Pass-Ausstellungsort "Sofia" sicher Misstrauen erweckt



--
Kai Poehlmann
2007-05-13 11:22:42 UTC
Permalink
Moin!
Post by Markus Ermert
Post by Jens Müller
Loool ... Einreise mit BRD-Paß aus einem sozialistischen Bruderstaat?
Das war natürlich immer möglich, was ist daran witzig?
Vorausgesetzt man hat das passende Visum voher bekommen.
Post by Markus Ermert
Auch beim Fliegen war es so. Wer z.B. mit dem BRD-Pass von Schönefeld
nach Sofia flog, der hätte einen DDR-Transitstempel drinhaben müssen.
Dem Pass selber können sie das ja nicht entnehmen. Allerdings hätte der
Pass-Ausstellungsort "Sofia" sicher Misstrauen erweckt
Ggf. auch der Geburtsort...

Kai
Matthias Opatz
2007-05-10 18:43:28 UTC
Permalink
Post by Andreas Froehlich
Dann hätte also jeder DDR-Bürger einfach bei einer Urlaubsreise
(beispielsweise nach Bulgarien) auf die dortige dt. Botschaft gehen
können, seinen DDR-Reisepaß vorzeigen können und sich einen BRD-Reisepaß
ausstellen lassen können,
Ja, wenn er so weit gekommen wäre.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Kai Poehlmann
2007-05-10 19:06:03 UTC
Permalink
Moin!
Post by Andreas Froehlich
Dann hätte also jeder DDR-Bürger einfach bei einer Urlaubsreise
(beispielsweise nach Bulgarien) auf die dortige dt. Botschaft gehen
können, seinen DDR-Reisepaß vorzeigen können und sich einen BRD-Reisepaß
ausstellen lassen können, mit welchen er dann nach Österreich etc.
ausreisen könnte.
Ja. Konnte er. Vorausgesetzt das Land, in dem er sich befindet, lässt ihn
mit einem visalosen Reisepass ausreisen. Kanada zum Beispiel... :-)

Was in meinem Bekanntenkreis vorkam ist, dass ein DDR-Bürger mit Visum
für die "BRD" sich "hier" einen vorläufigen Reisepass holte um mit diesem
dann nach Dänemark/Schweden weiter zu reisen.

Leider ging das nicht so einfach direkt via Warnemünde/Sassnitz :-(

Kai
Wolfgang Schwanke
2007-05-13 11:59:44 UTC
Permalink
Post by Andreas Froehlich
Dann hätte also jeder DDR-Bürger einfach bei einer Urlaubsreise
(beispielsweise nach Bulgarien) auf die dortige dt. Botschaft gehen
können, seinen DDR-Reisepaß vorzeigen können und sich einen
BRD-Reisepaß ausstellen lassen können,
Ja
Post by Andreas Froehlich
mit welchen er dann nach Österreich etc.
ausreisen könnte.
Nein

Gruß
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Matthias Opatz
2007-05-13 14:36:49 UTC
Permalink
Post by Andreas Froehlich
Dann hätte also jeder DDR-Bürger einfach bei einer Urlaubsreise
(beispielsweise nach Bulgarien) auf die dortige dt. Botschaft gehen
können, seinen DDR-Reisepaß vorzeigen können und sich einen
BRD-Reisepaß ausstellen lassen können,
Ja
Man konnte aber Reisekosten sparen. Es war wohl nicht mehr und nicht weniger
schwer oder einfach, die bundesdeutsche Botschaft in Sofia zu betreten, als
die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Berlin, Hauptstadt der DDR.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Wolfgang Schwanke
2007-05-13 11:59:05 UTC
Permalink
Post by Jens Müller
Staatenlose und Flüchtlinge, die nach den entsprechenden Übereinkommen
geschützt sind, kriegen meines Wissens ja auch in der BRD
Reisepapiere.
Ja aber keinen BRD-Pass, sondern meines Wissens gesonderte Papiere, die
sie als Staatenlose ausweisen.

Gruß
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Boris Gerlach
2007-05-13 13:28:07 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jens Müller
Staatenlose und Flüchtlinge, die nach den entsprechenden Übereinkommen
geschützt sind, kriegen meines Wissens ja auch in der BRD
Reisepapiere.
Ja aber keinen BRD-Pass, sondern meines Wissens gesonderte Papiere, die
sie als Staatenlose ausweisen.
Ich erinnere mich an rote Personalausweise.


BGE
Knut Ochdorf
2007-05-13 14:46:50 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Wolfgang Schwanke
Ja aber keinen BRD-Pass, sondern meines Wissens gesonderte Papiere,
die sie als Staatenlose ausweisen.
Ich erinnere mich an rote Personalausweise.
Aber rote PA gab es nicht nur für Staatenlose.

Knut
gunter kuehne
2007-05-13 15:58:26 UTC
Permalink
Post by Knut Ochdorf
Post by Boris Gerlach
Post by Wolfgang Schwanke
Ja aber keinen BRD-Pass, sondern meines Wissens gesonderte Papiere,
die sie als Staatenlose ausweisen.
Ich erinnere mich an rote Personalausweise.
Aber rote PA gab es nicht nur für Staatenlose.
Knut
Für alle Nichtddrbürger die eine ständige Aufenthaltserlaubnis hatten.
(das Ding hieß auch Aufenthaltserlaubnis).
Gunter

P.S.:
Aspell kennt Nichtddrbürger Nicht :)
--
Wichtige mail an bastler100atarcorde
Florian Ritter
2007-05-13 15:08:54 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jens Müller
Staatenlose und Flüchtlinge, die nach den entsprechenden Übereinkommen
geschützt sind, kriegen meines Wissens ja auch in der BRD
Reisepapiere.
Ja aber keinen BRD-Pass, sondern meines Wissens gesonderte Papiere, die
sie als Staatenlose ausweisen.
Ich erinnere mich an rote Personalausweise.
Ja, hatte bei uns in der Schule Knud Wollenberger, der später durch
die Presse ging wg. Bespitzelung seiner Frau (die dann den Namen W.
ablegte, weiß nicht, ob die noch im Bundestag sitzt). Die jüngeren
Geschwister hatten aber nach meiner Erinnerung keinen roten PA mehr,
der muß also irgendwann abgeschafft worden sein - FR
Florian Ritter
2007-05-13 15:04:25 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Post by Jens Müller
Staatenlose und Flüchtlinge, die nach den entsprechenden Übereinkommen
geschützt sind, kriegen meines Wissens ja auch in der BRD
Reisepapiere.
Ja aber keinen BRD-Pass, sondern meines Wissens gesonderte Papiere, die
sie als Staatenlose ausweisen.
Ich habe mal einen Nansen-Paß gesehen. Gibt's die noch? FR
Matthias Opatz
2007-05-10 10:29:27 UTC
Permalink
Post by Dirk Moebius
DDR-Reisepässe enthalten ein
Feld für die Staatsbürgerschaft und eines für die Nationalität, wobei
auch abweichungen von "DDR" und "deutsch" möglich waren
Mein Reisepass enthält keines dieser Felder. WIMRE wurde das nur in
Formularen abgefragt, aber nicht in Pässe eingetragen. Oder wurde
irgendwann damit aufgehört?

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Peter Veith
2007-05-10 18:27:27 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Dirk Moebius
DDR-Reisepässe enthalten ein
Feld für die Staatsbürgerschaft und eines für die Nationalität, wobei
auch abweichungen von "DDR" und "deutsch" möglich waren
Mein Reisepass enthält keines dieser Felder.
auch mein Paß vom Dezember 1989 (oder PA von 1987) hat _nicht_ solche
Felder.
Post by Matthias Opatz
WIMRE wurde das nur in
Formularen abgefragt, aber nicht in Pässe eingetragen.
Nur in meinem Personalbogen von der NVA findet sich beide Felder
Post by Matthias Opatz
Oder wurde
irgendwann damit aufgehört?
Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Bernd Ullrich
2007-05-10 19:13:41 UTC
Permalink
"Peter Veith"
Post by Peter Veith
Post by Matthias Opatz
Post by Dirk Moebius
DDR-Reisepässe enthalten ein
Feld für die Staatsbürgerschaft und eines für die Nationalität, wobei
auch abweichungen von "DDR" und "deutsch" möglich waren
Mein Reisepass enthält keines dieser Felder.
auch mein Paß vom Dezember 1989 (oder PA von 1987) hat _nicht_ solche
Felder.
Pässe mit den beiden Feldern habe ich in der Hand gehabt.

BU
Martin Ebert
2007-05-13 23:14:43 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Nur in meinem Personalbogen von der NVA findet sich beide Felder
Falls Du da grad nachgeschaut hast: Wie bist Du denn
an den gekommen?

Mt
Peter Veith
2007-05-14 04:45:08 UTC
Permalink
Post by Martin Ebert
Post by Peter Veith
Nur in meinem Personalbogen von der NVA findet sich beide Felder
Falls Du da grad nachgeschaut hast: Wie bist Du denn
an den gekommen?
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die Betroffenen
ausgehändigt.

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Boris Gerlach
2007-05-14 17:33:43 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Martin Ebert
Post by Peter Veith
Nur in meinem Personalbogen von der NVA findet sich beide Felder
Falls Du da grad nachgeschaut hast: Wie bist Du denn
an den gekommen?
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die Betroffenen
ausgehändigt.
WIMRE wurden in dieser Zeit, Personalakten massiv "gereinigt.
Ich erinnere mich meine Personalakte wie alle anderen Kollegen
ausgehändigt bekommen zu haben und gleichzeitig wurden neue
Personalbögen bereitgestellt um diese auszufüllen um damit
(weil darin nicht mehr die Parteizugehörigkeit usw. angegeben
werden mußte) zu verschleiern.
Es wurden da alle bedacht um die Vertuschung der Parteizugehörigkeit
nicht auffallen zu lassen. Hätten nur die Genossen diese neuen
Bögen ausfüllen können, hätte man anhand dieser schnell wissen
könne, daß da was faul war. So mußten (offiziell durften) alle
ran. Die Genossen versuchten sich so in der Masse zu verstecken.
Ich wollte meine Akte nicht auf diesen neuen "bereinigten
Personalbogen umstellen aber es "mußte angeblich auf dem Weg
zur GmbH so gemacht werden"
Ich ließ meinen alten Bogen mit Fleiß in der Akte und schrieb
noch an den Rand der neuen. "Seit Geburt parteilos".
Und ich bestand darauf, den alten aussagekräftigen Bogen in der
Akte zu lassen.
Ob ich die Unterlagen behalten durfte?? Eher nicht. Sonst hätte
ich sie hier im Archiv.

Das war so im Frühjahr bis Sommer 1990.

BGE
Peter Veith
2007-05-14 17:54:52 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Peter Veith
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die Betroffenen
ausgehändigt.
WIMRE wurden in dieser Zeit, Personalakten massiv "gereinigt.
Ich erinnere mich meine Personalakte wie alle anderen Kollegen
ausgehändigt bekommen zu haben und gleichzeitig wurden neue
Personalbögen bereitgestellt um diese auszufüllen
Ich glaube nicht, daß es sich um eine "Reinigung" im oben angedeuteten Sinne
handelte, zumindest bei der NVA wäre das auch Quark gewesen.

Allerdings enthielt eine Personalakte Ost eben ihre spezifischen Floskeln,
mit der ein Personalchef - der absehbar zukünftig aus den Westen kam - nix
hätte anfangen können. Umgekehrt ist es weiterhin eine Kunst die
Personakten-West zu "übersetzen".
Post by Boris Gerlach
Ich ließ meinen alten Bogen mit Fleiß in der Akte und schrieb
noch an den Rand der neuen. "Seit Geburt parteilos".
Damit wußte der zukünftige Personalchef gleich:
"Nicht anpassungsfähig, wenig Teamgeist." <s>
Post by Boris Gerlach
Das war so im Frühjahr bis Sommer 1990.
Da das kein gravierendes Ereignis war, weiß ich das nicht mehr genau.

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Boris Gerlach
2007-05-15 05:28:05 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Boris Gerlach
Post by Peter Veith
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die Betroffenen
ausgehändigt.
WIMRE wurden in dieser Zeit, Personalakten massiv "gereinigt.
Ich erinnere mich meine Personalakte wie alle anderen Kollegen
ausgehändigt bekommen zu haben und gleichzeitig wurden neue
Personalbögen bereitgestellt um diese auszufüllen
Ich glaube nicht, daß es sich um eine "Reinigung" im oben angedeuteten Sinne
handelte, zumindest bei der NVA wäre das auch Quark gewesen.
Wie Ihr da bei der Asche Eure Vergangenheit frisiert habt,
weiß ich nicht bei uns sollten aus fadenscheinigen Gründen alle
ran, damit die, die was zu verbergen hatten, nicht auffielen.
Post by Peter Veith
Allerdings enthielt eine Personalakte Ost eben ihre spezifischen Floskeln,
mit der ein Personalchef - der absehbar zukünftig aus den Westen kam - nix
hätte anfangen können. Umgekehrt ist es weiterhin eine Kunst die
Personakten-West zu "übersetzen".
Ich weiß nicht inwieweit die Zugehörigkeit zur SED keine
konkrete Information sondern eine mißverständliche Floskel sein soll?
Du willst das runterspielen ist mir klar.
Bist Du denn in der PDS geblieben oder schon schnell aus der SED
ausgetreten als es darum ging auf einmal könnte schaden?
Post by Peter Veith
Post by Boris Gerlach
Ich ließ meinen alten Bogen mit Fleiß in der Akte und schrieb
noch an den Rand der neuen. "Seit Geburt parteilos".
"Nicht anpassungsfähig, wenig Teamgeist." <s>
Was sich in meiner nunmehr schon über zehnjährigen
Arbeit hier als Team- und auch schon Projektleiter im nationalen
und internationalen Business, mit Westlern, ja echten Schwaben
als Teammigliedern und internationalen Mitarbeitern deutlich zeigt.
Ohne Krawatte, ohne schwarzen Anzug und ohne mit der Meinung
hinter dem Berg halten zu müssen. Was meinst Du, weshalb ich es mir
leisten kann, mit echtem Realnamen hier zu schreiben. Weil ich dahinter
stehe. Auch wenn der Wind sich dreht, verstehste?
ich bin da nichtmal stolz drauf. Das ist ganz normal.
Betriebe suchen nichtangepasste Mitarbeiter wenn sie im
kreativ, schöpferischen Bereich arbeiten. Jasager und tumbe Mitläufer
in grauen Uniformen sind unerwünscht aber das kannst Du nicht
verstehen.

Will mal sagen, da sieht man mal wie wenig Ahnung Du
von den Belangen und Interessen eine PE oder einer
in der freien Wirtschaft arbeitenden Firma hast.
Wie war das gleich? Du hast ja noch nie einen Betrieb
geschweige denn eine Produktionsstätte von innen gesehen
außer vielleicht mal für ein Praktikum.
So sind Deine Bemerkungen, wie immer von Sachkenntnis
ungetrübt.
Post by Peter Veith
Post by Boris Gerlach
Das war so im Frühjahr bis Sommer 1990.
Da das kein gravierendes Ereignis war, weiß ich das nicht mehr genau.
Es war ein gravierendes Ereignis.
Glaub mir Geschichtsklitterung und Vertuschung sind immer
gravierende Ereignisse.

BGE
Torsten Mueller
2007-05-15 06:33:43 UTC
Permalink
Vorab ... dies "," ist ein Komma.
Betriebe suchen nichtangepasste Mitarbeiter wenn sie im kreativ,
schöpferischen Bereich arbeiten. Jasager und tumbe Mitläufer in
grauen Uniformen sind unerwünscht aber das kannst Du nicht
verstehen.
Eine hypsche Selbstberuhigungslüge.

Ich behaupte, Angepaßtsein, Anbiedern, Arschkriechen, Mitlaufen,
Jasagen, Buckeln, Treten, Schleimen, Petzen sind Verhaltensweisen, die
zunächst einmal menschlich und als solche ganz unabhängig von der
Gesellschaftsordnung sind.

Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR, denn heute
konkurrieren die Mitarbeiter untereinander, selbstverständlich auch
dann, wenn man vom Team und vom Teamgeist spricht.

Drittens, was Kaderakten angeht, so ist in meinen Augen noch fraglich,
wo und wann mehr Lüge daringestanden hat. Auch die Lüge ist
menschlich. Es geht ja heute schon damit los, daß Zeugnisse und
Beurteilungen "wohlwollend" formuliert sein müssen.

Von dem Ausmaß, mit dem so etwas heute betrieben wird, darfst Du Dich
in einem Großunternehmen Deiner Wahl oder auf dem Gebiet der Politik
selbst überzeugen.

T.M.
Matthias Opatz
2007-05-15 09:06:18 UTC
Permalink
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Boris Gerlach
2007-05-15 10:37:59 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.
Matthias
Ich habe diesen Eindruck nicht.

BGE
Ronald Konschak
2007-05-15 14:30:38 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.
Matthias
Ich habe diesen Eindruck nicht.
Du Glücklicher. Ich behaupte mal, daß die Gesellschaftsordnung
da sekundär ist. Je weniger Sachkompetenz in der Betriebsführung
versammelt ist, umso mehr werden die von Torsten genannten Eigen-
schaften zum Schlüssel des beruflichen (Schein-)Erfolges. Unsere
Generation konnte den Wandel recht gut verfolgen, nicht nur im
Beitrittsgebiet. Wo BWLer und Advokaten das Sagen bekommen, ist der
Fachmann bald der Idiot, der den Karrieristen die Lorbeeren
verschaffen soll, und dafür noch in den Arsch getreten bekommt.
Das geht manchmal jahrzehntelang noch hin, enden tut es aber immer
wie bei AEG, Grundig, Daimler-Chrysler oder Telekom.

Ronald.
--
Warnhinweis: Diese Nachricht enthält Buchstaben und Zahlen. Das Lesen
dieser Nachricht kann Heiterkeit oder andere Veränderungen Ihres
Gemütszustandes hervorrufen. Die Nachricht ist nicht für Kinder unter
3 Jahren geeignet.
Boris Gerlach
2007-05-24 13:57:19 UTC
Permalink
Post by Ronald Konschak
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.
Matthias
Ich habe diesen Eindruck nicht.
Du Glücklicher. Ich behaupte mal, daß die Gesellschaftsordnung
da sekundär ist. Je weniger Sachkompetenz in der Betriebsführung
versammelt ist, umso mehr werden die von Torsten genannten Eigen-
schaften zum Schlüssel des beruflichen (Schein-)Erfolges. Unsere
Generation konnte den Wandel recht gut verfolgen, nicht nur im
Beitrittsgebiet. Wo BWLer und Advokaten das Sagen bekommen, ist der
Fachmann bald der Idiot, der den Karrieristen die Lorbeeren
verschaffen soll, und dafür noch in den Arsch getreten bekommt.
Das geht manchmal jahrzehntelang noch hin, enden tut es aber immer
wie bei AEG, Grundig, Daimler-Chrysler oder Telekom.
Wieder zurück aus Berlin.

Da hast Du recht. Im Osten führte das aber zum Untergang des Systems,
während die anderen Systeme dieser Welt selbstheilende Mittel dagegen
haben. Und wenn eine Firma, wie Du sie beschreibst diesen Weg
bescheitet, wird sie scheitern. Das dann fast immer andere bluten müssen
ist eine andere Geschichte und Tatasache. Ich habe aber eben auch schon
jede Menge gescheiterte Unternehmer und entlassene ehemalige Chefs
erlebt. BWL-er wenn gut sind wichtig. Hier werden gerade Leute gesucht
mit BWL und Ing. Abschluß. Eine gute Kombination, wie ich finde.

Will sagen, im Osten führte Dekadenz und vorauseilender Gehorsam,
Speichelleckerei und Arschkriechertum zum Untergang des Systems.
Im Westen regelt sich sowas von allein. Der Westen geht daran nicht ein.
Denn durch die Blödheit und Arroganz der einen eröffnen sich Chancen
für andere, noch hungrige, noch anspruchslose noch clevere.
Ich finds gut wenn um mich rum Idioten Fehler machen.
Um so besser komme ich durch. ;-)

Meine Hauptunterscheidung war die, daß im Osten man bedingungslos
dieser Kaste ausgeliefert war, die einen ja sogar nicht rausließen.
Hier gibts einfach andere bessere interessantere Möglichkeiten.
Ich habe nicht behauptet, daß die immer funktionieren.

Aber ich muß mich niemandem ausliefern.
Für mich ein guter, wichtiger Grund.

Natürlich gibts Leute die alles Mögliche machen um Vorteile zu
erhaschen. Man muß aber nicht und lebt trotzdem angemessen.
Lehnte man sich im Osten auf, gab das einschneidende Probleme
in der weiteren Lebensgestaltung nicht nur der eigenen peron sondern
auch noch anderer Beteiligter. Und das war eine Sauerei.

BGE
Florian Ritter
2007-05-24 14:20:01 UTC
Permalink
Hier werden gerade Leute gesucht mit BWL und Ing. Abschluß. Eine gute
Kombination, wie ich finde.
Da empfiehlt es sich, nach Wirtschftasingenieuren zu suchen. An der TU
Bln. gibt's Wi.-Ing.-Studiengänge in den Richtungen Bau, Maschinenbau
und Chemie (für Chemie entscheiden sich aber nur sehr wenige). Ein
Ing.-Studiengang + BWL mit Abschluß dürften dagegen nur sehr wenige
absolviert haben - FR
Boris Gerlach
2007-05-24 14:36:29 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Hier werden gerade Leute gesucht mit BWL und Ing. Abschluß. Eine gute
Kombination, wie ich finde.
Da empfiehlt es sich, nach Wirtschftasingenieuren zu suchen. An der TU
Bln. gibt's Wi.-Ing.-Studiengänge in den Richtungen Bau, Maschinenbau
und Chemie (für Chemie entscheiden sich aber nur sehr wenige). Ein
Ing.-Studiengang + BWL mit Abschluß
Der Ing als Erststudium, das BWL an der BA im Rahmen der Weiterbildung.
Beides volle Abschlüsse. Keine Seltenheit hier in Ba-Wü.

BGE
Florian Ritter
2007-05-25 12:15:15 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Florian Ritter
Hier werden gerade Leute gesucht mit BWL und Ing. Abschluß. Eine gute
Kombination, wie ich finde.
Da empfiehlt es sich, nach Wirtschftasingenieuren zu suchen. An der TU
Bln. gibt's Wi.-Ing.-Studiengänge in den Richtungen Bau, Maschinenbau
und Chemie (für Chemie entscheiden sich aber nur sehr wenige).
Ich vergaß: Es gibt noch E-Technik.
Post by Boris Gerlach
Post by Florian Ritter
Ing.-Studiengang + BWL mit Abschluß
Der Ing als Erststudium, das BWL an der BA im Rahmen der Weiterbildung.
Beides volle Abschlüsse.
Naja, wenn man BA als vollwertig ansieht. Aber wer tut das?
Post by Boris Gerlach
Keine Seltenheit hier in Ba-Wü.
Was ist nochmal diese Einrichtung da in Esslingen? Vergessen. Da war
ich mal zum Vortrag eines DEGUSSA-Menschen zum Thema Ruß - FR
Boris Gerlach
2007-05-25 20:01:11 UTC
Permalink
Florian Ritter schrieb:

[...]
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
Der Ing als Erststudium, das BWL an der BA im Rahmen der Weiterbildung.
Beides volle Abschlüsse.
Naja, wenn man BA als vollwertig ansieht. Aber wer tut das?
Da meine Tochter jetzt diese Richtung beschreiten will, war ich baff.
Um an der BA in Esslingen ins Matrikel zu kommen genügt nur ein
anerkanntes Abitur. Also keines aus Hamburg oder Berlin.
Sondern ein richtiges.
Post by Florian Ritter
Post by Boris Gerlach
Keine Seltenheit hier in Ba-Wü.
Was ist nochmal diese Einrichtung da in Esslingen?
Ack.
Post by Florian Ritter
Vergessen. Da war
ich mal zum Vortrag eines DEGUSSA-Menschen zum Thema Ruß - FR
Als Zuhörer wie mich deucht Genosse Kossonossow.
Du kriegst doch vor mehr als 3 Leuten die Fresse nicht auf.

BGE
Dirk Moebius
2007-05-15 16:08:44 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.
Matthias
Ich habe diesen Eindruck nicht.
So lange Du im INgenieursbereich bleibst, nicht. Das glaube ich Dir.
Es gibt Bereiche, da kommt man mit Schaumschlägerei und Anpassung
allein nicht aus - das sind die Bereiche, in denen man auch unangepaßte
Leute findet - üblicherweise in R&D
Aber komm mal in die Managementebene eines EU-weit aufgestellten
Konzerns...


Dirk
Boris Gerlach
2007-05-24 14:18:04 UTC
Permalink
Post by Dirk Moebius
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.
Matthias
Ich habe diesen Eindruck nicht.
So lange Du im INgenieursbereich bleibst, nicht. Das glaube ich Dir.
Es gibt viele andere Bereiche.
Im handwerk,
Post by Dirk Moebius
Es gibt Bereiche, da kommt man mit Schaumschlägerei und Anpassung
allein nicht aus - das sind die Bereiche, in denen man auch unangepaßte
Leute findet - üblicherweise in R&D
Ack.
Post by Dirk Moebius
Aber komm mal in die Managementebene eines EU-weit aufgestellten
Konzerns...
War ich.
Es gibt durchaus clevere und kompetente Leute da.
Man darf deutsche vorhandene Managmentblödheit dann aber
nicht als "Westphänomen" verkaufen sondern als "deutsches".
Wenn man einen "Schrempp" zu Manager des Jahres kührt,
ist die ganze Truppe dämlich oder gleichgeschaltet.
Und das bekommt Daimler-Chrysler oder Siemens jetzt zu spüren.
Siemens gehört eben nicht! mehr zur Familie.
Der Ruf ist ruiniert.


Und wenn unsere Wirtschaftsvertreter bekloppt sind scheitern wir.
Und wenn unsere Politiker sich von Sarkozy (bei uns allgemein
"Sackgesicht" genannt) oder dem ehemaligen Spanier Aznar an der Leine
führen lassen sind wir die Idioten die sie gewählt haben.
So ist es.

(Ein guter franz. Freund bezeichnete das "Sackgesicht" in seiner
Art und Weise Macht zu erschleichen, zu erobern zu erpressen,
zu festigen und zu erweitern, derletzt als kleinen Hitler.)

BGE
Dirk Moebius
2007-05-26 01:16:11 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Post by Dirk Moebius
Post by Boris Gerlach
Post by Matthias Opatz
Post by Torsten Mueller
Zwotens behaupte ich, diese Verhaltensweisen spielen nach wie vor eine
große Rolle, sogar eine größere als in der DDR,
Den Eindruck habe ich leider auch.
Matthias
Ich habe diesen Eindruck nicht.
So lange Du im INgenieursbereich bleibst, nicht. Das glaube ich Dir.
Es gibt viele andere Bereiche.
Im handwerk,
Post by Dirk Moebius
Es gibt Bereiche, da kommt man mit Schaumschlägerei und Anpassung
allein nicht aus - das sind die Bereiche, in denen man auch unangepaßte
Leute findet - üblicherweise in R&D
Ack.
Post by Dirk Moebius
Aber komm mal in die Managementebene eines EU-weit aufgestellten Konzerns...
War ich.
Es gibt durchaus clevere und kompetente Leute da.
Man darf deutsche vorhandene Managmentblödheit dann aber
nicht als "Westphänomen" verkaufen sondern als "deutsches".
Nope. Ich hab mehr als ein Jahr intensive Erfahrung mit frangsösischem
Management hinter mir - dagegen ist das, was ich in der bundesdeutschen
Sparte desselben Unternehmens fand, nahezu dynamisch und flexibel.

Gruß
Dirk

(dummerweise keine zeit gehabt habend, einen call aufzusetzen, aber
grad aus Stuttgart zurück)
Frank Spreer
2007-05-26 12:26:54 UTC
Permalink
Post by Dirk Moebius
Nope. Ich hab mehr als ein Jahr intensive Erfahrung mit frangsösischem
Management hinter mir - dagegen ist das, was ich in der bundesdeutschen
Sparte desselben Unternehmens fand, nahezu dynamisch und flexibel.
Lafarge?
Wenn nicht: mindestens genauso.

Frank
Florian Ritter
2007-05-26 12:47:44 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Post by Dirk Moebius
Nope. Ich hab mehr als ein Jahr intensive Erfahrung mit frangsösischem
Management hinter mir - dagegen ist das, was ich in der bundesdeutschen
Sparte desselben Unternehmens fand, nahezu dynamisch und flexibel.
Lafarge?
Produkte qualitativ schlechter als der Wettbewerb.
Post by Frank Spreer
Wenn nicht: mindestens genauso.
Du scheinst Dich in der GK-Btanche auszukennen. Weißt Du, warum es vor
ca. zwo Jahren Lieferengpässe bei allen Herstellern von GK-Platten
kam? FR
Frank Spreer
2007-05-26 14:41:40 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Du scheinst Dich in der GK-Btanche auszukennen. Weißt Du, warum es vor
ca. zwo Jahren Lieferengpässe bei allen Herstellern von GK-Platten
kam?
G ohne K ;-)
Die Fama sprach von völlig überraschend geänderter EU-Rechtslage beim
Einsatz von Schimmelschutzkomponenten für den K.
(die Änderung war mehrere Jahre angekündigt, es hat nur niemand
ernstgenommen...)

Hm, gabs in der DDR eigentlich schon GK-Platten?
Anhydrit-Fließestrich wurde in Leuna hergestellt, aber GK-Platten?

Frank
Florian Ritter
2007-05-27 14:32:58 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Post by Florian Ritter
Du scheinst Dich in der GK-Btanche auszukennen. Weißt Du, warum es vor
ca. zwo Jahren Lieferengpässe bei allen Herstellern von GK-Platten
kam?
G ohne K ;-)
Aha. Wird eigentlich in der GK-Fertigung auch RGE-G eingesetzt?
Post by Frank Spreer
Die Fama sprach von völlig überraschend geänderter EU-Rechtslage beim
Einsatz von Schimmelschutzkomponenten für den K.
(die Änderung war mehrere Jahre angekündigt, es hat nur niemand
ernstgenommen...)
Wieso kamen dann die Tieflader in Berlin mit heißen Platten an?
Post by Frank Spreer
Hm, gabs in der DDR eigentlich schon GK-Platten?
Ja. Nur mit dem Ständerwerk haperte es. Da wurden Dachlatten verwendet
und die GK-Platte mit Pappnägeln dran befestigt.
Post by Frank Spreer
Anhydrit-Fließestrich wurde in Leuna hergestellt, aber GK-Platten?
Wo die in der DDR hergestellt wurde, Tu, tis weeß'sch ni. Die Leuna-
Pampe gibt's immer noch. Ich rate zu Anhydrit-Produkten aus
bergmännisch gewonnenem G, da weiß man, was man hat (komme jetzt nicht
auf den Firmennamen, die Silos stehen hier überall rum) - FR
Frank Spreer
2007-05-27 15:38:47 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Aha. Wird eigentlich in der GK-Fertigung auch RGE-G eingesetzt?
Jede Menge...
Post by Florian Ritter
Wieso kamen dann die Tieflader in Berlin mit heißen Platten an?
Heißen Reifen würde ich ja verstehen ;-)
Und jetzt zur Zeit ist RGE-G auch Mangelware, G allgemein ganz schön
knapp.
Post by Florian Ritter
Wo die in der DDR hergestellt wurde, Tu, tis weeß'sch ni. Die Leuna-
Pampe gibt's immer noch.
Mir will absolut der Name nicht mehr einfallen, "Leunadrin" spukt mir
so durchs Gedächtniss...
Post by Florian Ritter
Ich rate zu Anhydrit-Produkten aus
bergmännisch gewonnenem G, da weiß man, was man hat (komme jetzt nicht
auf den Firmennamen, die Silos stehen hier überall rum) - FR
Knauf verwendet NA, allerdings nehmen sie alle Gemische aus
verschiedenen Arten (NA, SA, TA...), wieviel ist aber überall GVS :)

Frank
Florian Ritter
2007-05-27 17:15:12 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Und jetzt zur Zeit ist RGE-G auch Mangelware
Hä? Da muß doch in den KW jede Menge anfallen - FR
Frank Spreer
2007-05-27 19:03:13 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Frank Spreer
Und jetzt zur Zeit ist RGE-G auch Mangelware
Hä? Da muß doch in den KW jede Menge anfallen - FR
Es gibt auch jede Menge Abnehmer...

Frank
Florian Ritter
2007-05-31 06:35:25 UTC
Permalink
Post by Frank Spreer
Post by Frank Spreer
Und jetzt zur Zeit ist RGE-G auch Mangelware
Hä? Da muß doch in den KW jede Menge anfallen.
Es gibt auch jede Menge Abnehmer...
Dann war also die seinerzeitige Befuerchtung, es wuerden ueberall G-
Halden entstehen, ungerechtfertigt.

Hast Du einen Ueberblick, ob die reduktive RGE (Reduktion zu Elementar-
S) jemals technische Bedeutung erlangt hat? FR
Frank Spreer
2007-06-02 08:43:32 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Hast Du einen Ueberblick, ob die reduktive RGE (Reduktion zu Elementar-
S) jemals technische Bedeutung erlangt hat? FR
Es wurde auch in Freiberg dran gearbeitet, aber nie zur Praxisreife
gebracht. War wohl zu energieaufwendig.

Frank

Bernd Ullrich
2007-05-14 18:23:22 UTC
Permalink
"Peter Veith" ...
Post by Peter Veith
Post by Martin Ebert
Post by Peter Veith
Nur in meinem Personalbogen von der NVA findet sich beide Felder
Falls Du da grad nachgeschaut hast: Wie bist Du denn
an den gekommen?
----
Post by Peter Veith
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die Betroffenen
ausgehändigt.
Was meinst du mit "Personalunterlagen NVA", diese dürften sich noch in
Straussberg befinden, alleine schon wegen diverser
Rentennachweise.heutzutage.

BU
Peter Veith
2007-05-14 18:34:19 UTC
Permalink
Post by Bernd Ullrich
"Peter Veith" ...
Post by Peter Veith
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die Betroffenen
ausgehändigt.
Was meinst du mit "Personalunterlagen NVA", diese dürften sich noch in
Straussberg befinden, alleine schon wegen diverser
Rentennachweise.heutzutage.
Kaderakte, nicht Wehrstammrolle.

Veith
--
Strukturen, Bilder & Geschichte(n) der LSK/LV
http://www.DDR-LUFTWAFFE.de
Bernd Ullrich
2007-05-14 18:42:24 UTC
Permalink
Post by Peter Veith
Post by Bernd Ullrich
"Peter Veith" ...
Post by Peter Veith
Die Personalunterlagen wurden etwa im August 1990 an die
Betroffenen
ausgehändigt.
Was meinst du mit "Personalunterlagen NVA", diese dürften sich noch in
Straussberg befinden, alleine schon wegen diverser
Rentennachweise.heutzutage.
Kaderakte, nicht Wehrstammrolle.
Aha

BU
Wolfgang Fieg
2007-05-10 18:39:37 UTC
Permalink
Die Frage ist aber auch, ob sie tatsächlich DDR-Staatsbürger waren, oder
eher eine Art Flüchtlingsstatus dort hatten.
Wohl eher Letzteres.

Im Gegensatz zu einer verbreiteten Auffassung ist die Ausstellung eines
Passes kein Beweis dafür, daß der Paßinhaber die Staatsangehörigkeit des
ausstellenden Staates besitzt. Klassisch werden Pässe eben nicht nur an
Staatsangehörige, sondern auch an sog. Schutzangehörige ausgestellt, daß
sind Personen, denen der Ausstellerstaat im Verhältnis zum Ausland einen
Schutz gewährleistet, der dem seiner Staatsangehörigen entspricht. Typisches
Beispiel waren die Angehörigen der Kolonialvölker, die, obwohl sie i.d.R.
nicht Staatsangehörige der Kolonialmacht waren, dennoch für den
internationalen Reiseverkehr Pässe der Kolonialmacht erhielten. Als
spezifisch deutsches Beispiel seien die Staatsangehörigen des international
nicht anerkanntenautonomen Saarlandes in den Jahren 1946 bis 1957 genannt,
die für Auslandsreisen französische Pässe (ausgestellt vom frz.
Generalkonsulat in Saarbrücken) erhielten. Ihr Status als
Nicht-Staatsangehörige, sondern als Schutzverwandte ging aus dem
Stempeleindruck 'Sarrois' (Saarländer) im Paß hervor. Ein weiteres Beispiel
sind Fremdenpässe, die viele Staaten, auch die BRD, an Staatenlose, aber
auch an Personen, die zwar Staatsangehörige eines fremden Staates sind, aber
aus irgend einem Grund keinen Paß ihres Staates (mehr) erlangen können,
ausstellt.

Pässe an Nicht-Staatsangehörige sind international anerkannt, wenn der
Aussteller die Rückübernahme gewährleistet, wie bei einem seiner
Staatsangehörigen. Das heißt aber noch nicht, daß jeder Staat der einen
solchen Paß grundsätzlich anerkannt, dem Paßinhaber dei gleichen
aufenthaltsrechtliche Stellung einräumt, wie den Staatsangehörigen des
Ausstellerstaates. Im Gegenturm: aufenthaltsrechtliche Regelungen knüpfen
meist primär an die Staatsangehörigkeit an, nicht an die Inhaberschaft eines
bestimmten Passes.

Wolfgang
Wolfgang Schwanke
2007-05-13 11:58:04 UTC
Permalink
Post by Dirk Moebius
Das war, wenn ich mich recht entsinne, eine durchaus praktizierte Art,
Vertretern befreundeter Organisationen eine Möglichkeit zu geben, in
der welt herumzureisen
Mit einem DDR-Pass um die Welt reisen? Hintergründige Ironie oder was?
:)
--
Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren

http://www.wschwanke.de/ usenet_20031215 (AT) wschwanke (DOT) de
Knut Ochdorf
2007-05-13 14:49:08 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Schwanke
Mit einem DDR-Pass um die Welt reisen? Hintergründige Ironie oder was?
:)
Warum nicht? Wobei der Paß ja meist noch nicht ausreichte.

Knut
Florian Ritter
2007-05-13 15:11:18 UTC
Permalink
Post by Knut Ochdorf
Post by Wolfgang Schwanke
Mit einem DDR-Pass um die Welt reisen? Hintergründige Ironie oder was?
Warum nicht? Wobei der Paß ja meist noch nicht ausreichte.
Doch. Ein Greifswalder Mediziner hatte nach Finnland geheiratet und
ist noch jahrelang mit seinem DDR-Paß durch die Welt gereist, ohne
Probleme - FR
Matthias Opatz
2007-05-13 17:20:29 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Post by Wolfgang Schwanke
Mit einem DDR-Pass um die Welt reisen? Hintergründige Ironie oder was?
Warum nicht? Wobei der Paß ja meist noch nicht ausreichte.
Doch. Ein Greifswalder Mediziner hatte nach Finnland geheiratet und
ist noch jahrelang mit seinem DDR-Paß durch die Welt gereist, ohne
Probleme
Ich bin bis 1992 oder so mit einem DDR-Pass wenn schon nicht um die Welt,
so doch in diverse "NSW-Länder" gereist.

Matthias
--
==== Den alten Krimi so oft gelesen, rohe Spaghetti zu viel gekaut, ===
zu lange geschlafen, zu oft gebadet, vor allem zuviel Fernsehn geschaut.
Ich bin rumgerannt ... Zuviel rumgerannt, ist doch nichts passiert ...
== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
Florian Ritter
2007-05-13 17:45:49 UTC
Permalink
Post by Matthias Opatz
Post by Florian Ritter
Post by Knut Ochdorf
Post by Wolfgang Schwanke
Mit einem DDR-Pass um die Welt reisen? Hintergründige Ironie oder was?
Warum nicht? Wobei der Paß ja meist noch nicht ausreichte.
Doch. Ein Greifswalder Mediziner hatte nach Finnland geheiratet und
ist noch jahrelang mit seinem DDR-Paß durch die Welt gereist, ohne
Probleme
Ich bin bis 1992 oder so mit einem DDR-Pass wenn schon nicht um die Welt,
so doch in diverse "NSW-Länder" gereist.
Da kommt mir eine merckwürdige Erinnerung. Ich wollte vor '89 mit
meinen Eltern von Kiel nach Norwegen per Schiff. Im Hafen stellte sich
heraus, daß der DDR-Paß angeblich von den Norweg. Behörden nicht
acceptiert würde. Es wurden dann schnell behelfsmäßige Bundepässe
(oder Ausweise?) ausgestellt (nur ein Blatt) - FR
Kai Poehlmann
2007-05-13 18:33:25 UTC
Permalink
Moin!
Post by Florian Ritter
meinen Eltern von Kiel nach Norwegen per Schiff. Im Hafen stellte sich
heraus, daß der DDR-Paß angeblich von den Norweg. Behörden nicht
acceptiert würde. Es wurden dann schnell behelfsmäßige Bundepässe
Akzeptiert schon - als Pass - aber es fehlte wohl der entsprechende
Einreisesichtvermerk...

Kai
Torsten Jerzembeck
2007-05-15 14:19:03 UTC
Permalink
Post by Florian Ritter
Es wurden dann schnell behelfsmäßige Bundepässe
(oder Ausweise?) ausgestellt (nur ein Blatt) - FR
Ausweise. Der vorläufige Personalausweis besteht aus einem Blatt (das
üblicherweise gefaltet wird), der vorläufige Reisepass ist im Prinzip
das alte grüne Passmuster aus der Zeit vor den bordeauxroten Europässen.
Beide sind maximal ein Jahr gültig.

Grüße aus Bad Cannstatt,

=ToJe=
--
Torsten Jerzembeck * Oberschlesische Str. 61 * D-70374 Stuttgart
Exil-Westfale * PGP: B74DB58D * MIME welcome * Generation Tux
Bernd Ullrich
2007-05-13 17:44:51 UTC
Permalink
"Knut Ochdorf"
Post by Knut Ochdorf
Post by Wolfgang Schwanke
Mit einem DDR-Pass um die Welt reisen? Hintergründige Ironie oder
was? :)
Warum nicht? Wobei der Paß ja meist noch nicht ausreichte.
Dazu wurde noch Geld gebraucht und möglicherweise eine
Arbeitserlaubniss.

BU
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